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0240 - An der Schwelle der Hölle

Titel: 0240 - An der Schwelle der Hölle
Autoren: Unbekannt
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kennst du Rakal und Tronar schlecht", erwiderte Atlan. „Die Zwillinge würden sich nicht so anstrengen, wenn ihr Einsatz nicht bereits Wirkungen zeigte."
    „Noch anderthalb Minuten, Freund. Dann..."
    Rhodan stockte und blickte mit geweiteten Augen auf den Bildschirm der Materieortung.
    Der Moby war aus dem Fadenkreuz des Zielverfolgungsautomaten herausgewandert. Seine Geschwindigkeit verringerte sich nicht, aber er kam immer mehr vom Kurs ab. Das Diagramm zeigte schroffe Zickzackbewegungen.
    Rhodans Augen glitzerten. Es war offensichtlich, daß das Steuergehirn des Ungeheuers versagte. Anscheinend konnte es die Steuerimpulse der unbekannten Sendestation nicht mehr aufnehmen.
    Wieder kehrten die Woolvers von einem Einsatz zurück.
    „Mein Glückwunsch!" rief Atlan ihnen zu. „Wenn Sie jetzt noch ein wenig nachhelfen, haben wir es geschafft."
    Die Zwillinge verschwanden, ohne eine Antwort zu geben. Sie begannen den dreizehnten Einsatz.
    Draußen im Raum begann der Moby zu rasen. Er mußte den Rest seines tierhaften Verstandes verloren haben. Sein Kurs wurde zu einem Ellipsenbogen und mußte ihn direkt zur Sonne bringen.
    Es schien, als wollte er erneut Energien auftanken.
    Als die Woolver-Zwillinge vom fünfzehnten Einsatz zurückkehrten befahl Rhodan den Abbruch der Aktion. Rakal und Tronar mußten sich bis dahin mit übermenschlicher Anstrengung auf den Beinen gehalten haben, denn sofort nach Rhodans Befehl brachen sie zusammen. Medo-Roboter schälten sie aus ihren heißen, versengten Raumanzügen und brachten sie in die Bordklinik.
    „Was nun?" fragte Atlan. „Wenn der Moby sich wieder voll Energie saugt, gibt es eine Katastrophe. Er braucht ja nicht absichtlich auf Arctis zuzuhalten. Auch unabsichtlich abgeworfene Bomben töten bekanntlich."
    Rhodan lächelte mit blassem Gesicht.
    „Dazu wird es nicht kommen Freund. Wir greifen an!"
    Als Oberleutnant Uwanok wieder zu sich kam, befand er sich in einem schnurgeraden, finsteren Tunnel.
    Nur von einer Seite schimmerte Licht herein. Doch es war so schwach, daß es die Dunkelheit nicht aufzuhellen vermochte. Die Lichtquelle war kreisförmig wie der Tunnel und sehr klein. Aino Uwanok schloß daraus, daß es sich dabei um die ins Freie führende Tunnelmündung handelte.
    Er unterdrückte die aufkommende Müdigkeit und marschierte auf die Lichtquelle los.
    Zu seiner Verwunderung brauchte er nur etwa zwanzig Minuten, bis er die Tunnelmündung erreicht hatte Er blickte in eine gewaltige, elliptisch geformte Halle. Die Luft in der Halle war erfüllt vom typischen Dröhnen starker Energieerzeuger. Riesige, blauweiß strahlende Blöcke erhoben sich vom Boden bis fast an die Decke.
    Noch während Aino überlegte, was diese gigantische Anlage auf dem fremden Energieniveau zu bedeuten habe, bemerkte er eine Bewegung zwischen den Maschinen.
    Im nächsten Augenblick wich er in die Dunkelheit des Tunnels zurück.
    Krampfhaft überlegte er, wie Lub es fertiggebracht hatte, schneller als er in der Halle zu sein. Denn das, was er zwischen den Maschinen gesehen hatte, war nichts anderes gewesen als Lub der Roboter.
    Aino Uwanok legte sich auf den Bauch und kroch erneut auf die Tunnelmündung zu. Dort blieb er reglos liegen und beobachtete.
    Von Lub war nichts mehr zu sehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach befand sich der Roboter hinter einem der Aggregate.
    Allmählich begann Aino den Sinn hinter Lubs Verhalten zu entdecken. Er hatte nicht schlechthin die Aufgabe, diese Existenzebene zu schützen, sondern fungierte in erster Linie als Bewacher der Kraftstation. Damit tauchte die Frage auf, wer oder was von hier aus mit Energie versorgt wurde.
    Bevor Aino auch nur den Ansatz der Lösung gefunden hatte, entdeckte er Lub. Allerdings tauchte der Roboter mindestens hundert Meter von der Stelle entfernt auf, an der er ihn zuerst gesehen hatte. Der Oberleutnant fragte sich, wie Lub dorthin gekommen sein könnte. Er hätte dazu einige Meter deckungslosen Hallenboden passieren müssen. Aino wußte genau, daß ihm das nicht entgangen wäre.
    Des Rätsels Lösung erschien in Form eines zweiten Roboters.
    Dem Offizier fiel es wie Schuppen von den Augen. Er hatte die ganze Zeit über geglaubt, Lub wäre der einzige Roboter auf dieser Existenzebene. Jetzt sah er ein, wie naiv das gewesen war. Eine so gewaltige Anlage konnte unmöglich von einem kleinen, relativ langsamen Roboter bewacht werden. Wahrscheinlich befand sich Lub noch gar nicht hier. Vielleicht war er zwischen den Ebenen
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