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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze
Autoren: Edgar Wallace
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›Freund‹ John Wood überschrieben. Die Behörden stellten keine weiteren Nachforschungen an, und er kam ohne weiteres in den Besitz des Erbes, das er sich selbst vermacht hatte.«
    Jim Featherstone wartete auf eine Fortsetzung der Erzählung, aber Mr. Howett schwieg beharrlich.
    »Nun wissen Sie alles Captain«, sagte er nach einer Weile.
    Jim wiegte bedächtig den Kopf.
    »Im Klosterwald liegt ein Haus - es ist genau zehn Kilometer vom Addley-Flugplatz entfernt. Von da aus besteht dauernd eine Verbindung mit Belgien, Sommer und Winter.«
    »Das stimmt«, murmelte Mr. Howett.
    »Meinen Informationen nach«, fuhr Jim fort, »war Mr. Wood ein häufiger Fluggast dieser Linie. Er kam gewöhnlich spät am Nachmittag an und flog früh am Morgen wieder ab. Wenn man ihm telegrafierte, wie es verschiedentlich nach dem Mord an Creager geschah, war er immer in Belgien.«
    »Leicht möglich«, gab Mr. Howett zu.
    »Es ist auch eine merkwürdige Tatsache, daß John Wood-Bellamy ausgezeichnet mit Pfeil und Bogen umgehen kann - allerdings können Sie das ja auch. Ich habe nachgeforscht und erfahren, daß sich Wood in der Nähe seines Hauses in Belgien schon seit Jahren täglich einige Stunden im Bogenschießen übt. Immerhin etwas sonderbar, wie?«
    Mr. Howett sah Featherstone scharf an.
    »Sagen Sie mir klipp und klar - wer ist der grüne Bogenschütze, Captain?«
    »Sie wissen es so gut wie ich.« Jim vermied es, Mr. Howett anzusehen. »Es ist der gleiche, der Elaine Held aus ihrem Gefängnis unter der Burg befreite. Er holte sie mitten in der Nacht heraus und brachte sie nach Lady’s Manor. Sie überraschten ihn dabei und bedrohten ihn mit der Pistole, bis Sie die Wahrheit erfuhren. Danach halfen Sie ihm sogar zur Flucht.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen«, antwortete Howett achselzuckend. »Den unterirdischen Gang habe ich wirklich nur zufällig entdeckt. Ich bin dann einmal auch in Garre Castle eingedrungen - Julius Savini erwischte mich damals.«
    »Auch Abel Bellamy muß den Gang zufällig gefunden haben. Lacy hat mir dies heute morgen erzählt. Nun, alles ist jetzt soweit klar. Elaine Held wurde auf dem Umweg, über Lady's Manor in das Haus im Klosterwald gebracht. Der grüne Bogenschütze ist der Mann, dessen Boot Sie in der Nacht, als Smith getötet wurde, benutzten. Er stand im Carlton Hotel nahe genug bei Spike Holland, um die Unterhaltung mit Creager, den er erkannte, zu verstehen. Creager dagegen erkannte ihn ebensowenig wie später Bellamy. Er hörte, wie Creager zu Holland sagte, daß er eine gute Geschichte für ihn wüßte, und befürchtete, daß durch den Skandal, den Creager heraufbeschwören könnte, seine eigenen Pläne durchkreuzt würden. - Ja - der grüne Bogenschütze ist auch der Mann, der Valerie bei ihrem nächtlichen Ausflug vor Bellamys Hunden rettete. Er holte das Tagebuch von Mrs. Held aus dem Gefängnis - und vor allem rettete er uns vor dem nicht gerade angenehmen Tod, den uns der Alte zugedacht hatte. Der grüne Bogenschütze ist - John Wood.«
    »Was wollen Sie tun? Werden Sie ihn anzeigen?« fragte Mr. Howett.
    »Ich sehe keine Veranlassung mehr dazu. Meinen Dienst als Polizeibeamter habe ich aufgegeben - warum also sollte ich meinen zukünftigen Schwager anklagen?«
    Mr. Howett streckte ihm die Hand hin.
    »Ich weiß, Jim, daß Sie Vermögen haben und sich wohl auch selbst viel besser zu helfen wissen, sonst würde ich Ihnen die beste Stellung anbieten, die ich zu vergeben habe.«
    »Ich möchte Ihr Schwiegersohn werden«, sagte Jim.
    »Ich wüßte nicht, was mir lieber wäre«, antwortete Mr. Howett herzlich. »Ich hoffe nur, daß mir Elaine Held auf meinen Heiratsantrag eine ebenso günstige Antwort gibt.«
     
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