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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze
Autoren: Edgar Wallace
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hergebracht.«
    »Der grüne Bogenschütze? Das ist doch ganz unmöglich!«
    »Doch, es war Lacy.«
    Jim sah sie zweifelnd an.
    »Es kann unmöglich Lacy gewesen sein. Sind Sie ganz sicher?«
    »Ja, ich habe sein Gesicht gesehen.«
    »Wie hat der Kerl Sie denn herbringen können? Das ganze Gelände ist doch sicher von der Polizei abgesperrt.«
    »Wir gingen durch einen unterirdischen Gang, der offenbar Lady's Manor mit der Burg verbindet.«
    »Also doch! So etwas habe ich immer schon vermutet. Lady's Manor ist ja das Haus, das irgendeiner der früheren Besitzer ursprünglich für seine Geliebte bauen ließ. Bestimmt ist auch der grüne Bogenschütze auf diesem Weg immer in die Burg eingedrungen.«
    Julius, der in den Gang hinausgegangen war, kam in diesem Moment hereingestürzt.
    »Der Alte hat eben Lacy die Treppe hinuntergeworfen! Er trägt das Kostüm des grünen Bogenschützen ...«
    »Lacy ist hier?« flüsterte Valerie ängstlich. »Jim, können Sie nicht zu uns herüberkommen?«
    »Vielleicht gelingt es mir noch - zwei Eisenstäbe konnte ich schon aus dem Zement herausschlagen. Ich habe bei mir drüben in einer Ecke einen Hammer gefunden, der ganz nützlich ist. Bellamy hat wohl gestern hier unten damit gearbeitet.«
    Energisch fing er wieder an zu klopfen.
    »Ist Lacy verwundet?« erkundigte sich Valerie bei Julius.
    »Nein, er ist schon wieder zu sich gekommen. Er ist nur auf den Kopf gefallen - das ist sein massivster Körperteil. Ich habe ihn durchsucht und fand unter seinem Kostüm versteckt eine Pistole.« Julius zeigte stolz seinen Fund vor. »Sonst hatte er nichts bei sich«, versicherte er eifrig, »obwohl er jetzt dauernd davon faselt, Bellamy habe ihm ein Paket Banknoten gegeben. Wahrscheinlich bildet er sich das nur ein.« Unbewußt klopfte er bei diesen Worten auf seine Rocktasche, die sich verdächtig bauschte.
    Lacy humpelte fluchend, aber doch eher kleinlaut ins Zimmer. Er jammerte nach seinem Geld, traute sich jedoch angesichts der Pistole, die ihm Julius wie zufällig dauernd vor die Nase hielt, nicht viel zu sagen. Zudem las ihm jetzt Fay wegen der Entführung die Leviten.
    »Sie gemeiner Kerl - Miss Howett aus ihrem Haus wegzuholen! Wenn Featherstone Sie erwischt ...«
    »Ist er hier?« fragte Lacy furchtsam.
    »Er wird bald hier sein!«
    Julius und Jim lösten sich den ganzen Abend bei der Arbeit am Eisengitter ab. Kurz vor neun konnten sie mit vereinten Kräften die letzten Stäbe herausbrechen. Jim zwängte sich durch die Öffnung. Er legte kurz und aufmunternd einen Arm um Valeries Schulter, dann begann er sich sogleich mit Savini zu beraten. Ihre Gesichter wurden immer ernster. Es war klar, daß sie nur noch ein Wunder retten konnte.
    »Vor allen Dingen müssen wir versuchen, ob wir nicht irgendwie Bellamy in die Hände bekommen können. Das ist eigentlich unsere einzige Chance. Immerhin haben wir die Pistole. Geben Sie das Ding her, Julius!« Featherstone nahm die Waffe und prüfte das Magazin. »Acht Schuß«, stellte er befriedigt fest.
    Julius war mit allen Anordnungen einverstanden, und Featherstone traf seine Dispositionen.
    »Sie Lacy -«, befahl er als erstes, »kriechen durch das Loch hier nach drüben und lassen die Gittertür nicht aus den Augen. Sobald Sie Schritte hören, benachrichtigen Sie mich - aber leise.«
    Lacy wagte nichts dagegen einzuwenden und gehorchte. Eigentlich war es ihm ganz angenehm, nicht in allzu naher Tuchfühlung mit der Polizei zu sein. Während die anderen drüben warteten und Featherstone noch einmal die Falltür zur Bibliothek prüfte, saß er auf seinem Posten und gab sich seinen Gedanken hin.
    Lacy war fast schon eingenickt, als er aufschreckte und leise Schritte hörte, die sich der Gittertür näherten. Eine Taschenlampe blitzte auf, und nun erkannte er die Gestalt des Alten.
    »Mr. Bellamy -!« flüsterte Lacy.
    »Hallo - wie sind Sie denn hierhergekommen?« fragte Bellamy verblüfft.
    »Um Himmels willen, seien Sie ruhig!« zischte Lacy aufgeregt. »Featherstone hat mich hier auf Posten gestellt - sie haben eine Pistole und wollen Sie erschießen! Lassen Sie mich heraus, ich erzähle Ihnen ...«
    Bellamy hatte am Schloß zu hantieren begonnen - ein scharfer Knall, die Kugel pfiff dicht an seinem Kopf vorbei. Featherstone, der Lacy nicht traute, hatte auf der Lauer gelegen, bereit, selbst einzugreifen. Unglücklicherweise blendete ihn das Licht der Taschenlampe. Er hatte nicht getroffen. Bevor er zum zweitenmal abdrücken konnte, war Bellamy
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