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0219 - Das Grab im Korallenriff

0219 - Das Grab im Korallenriff

Titel: 0219 - Das Grab im Korallenriff
Autoren: Rolf Michael
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Freude darüber.
    »Freut mich, Micha, daß du mal wieder reinsiehst«, sagte er. »Übrigens habe ich gerade an dich gedacht. Mein alter Herr hat mir da so einen Job übertragen…«
    »Hab’ ich in der Zeitung gelesen«, sagte Ullich, der mit Carsten Möbius, dem Herrn dieses Luxusbüros, bereits die Schulbank gedrückt hatte, und nahm in einem Sessel Platz. »Karibik und so. Versunkene spanische Silberflotte. Ganz interessant. Aber war das nicht ein Risiko, das so in der Presse breitzutreten?«
    »Wollte Väterchen so. Wegen der Reklame und Publicity«, sagte Carsten und hantierte an seiner Hausbar. »Cola pur, Micha?«
    »Aha, du kennst die Hausmarke des Autofahrers!« lachte Ullich. »Aber was habe ich mit der Karibik zu tun?«
    »Na, einen wie dich hätte ich ganz gern an meiner Seite!« sah ihm Carsten Möbius, der ihm gegenüber Platz genommen hatte, voll ins Gesicht. »Seit der Sache in Ägypten habe ich eine hohe Meinung von dir. Na, und was Professor Zamorra mir von eurem Flugzeugabsturz im Rio Negro erzählt hat. Benutzt Kannibalen als Partner für Trimm-Trab-Übungen im brasilianischen Busch und balgt sich anschließend mit einem ausgewachsenen Jaguar. So was wie dich könnte ich als Life-Guard gebrauchen!«
    »Na, dann halt dich mal gut fest!«, begann Michael Ullich. Die Augen des jungen Mannes, der irgendwann einmal über ein weltumspannendes Unternehmen regieren würde, wurden immer größer.
    »… stehe ich also weiter im Dienste meiner Versicherung«, beendete Michael Ullich seine Rede. »Und ich habe nur darauf aufzupassen, daß dir böse Buben nichts tun und dir böse Mädchen nichts wegnehmen.«
    »Mann«, staunte Carsten Möbius, »dann habe ich ja ab jetzt einen Gorilla. Na, über Langeweile wirst du dich kaum beklagen können.« Er sah seinem ehemaligen Schulkameraden voll ins Gesicht. »Wann bist du reisefertig?« fragte er.
    »Sobald ich meine Freundin Elke angerufen habe«, sagte der Blondhaarige. »Der muß ich nämlich sagen, daß ich dann heute abend nicht mit ihr in die Disco gehe!«
    »Na, so eilt es nicht«, bremste Carsten Möbius. »Wir ñiegen nämlich erst morgen früh. Und zwar mit unserem Privat-Jet. Übrigens, deine Elke kann ruhig mitkommen!«
    »Ja, geht denn das… ?«, wunderte sich Ullich.
    »Klar!« sagte der Millionenerbe. »Dann fühlt sich die Gabi nicht so ganz einsam.«
    »Gabi? Wer ist denn das?« wollte Ullich wissen.
    »Na, die Hübsche im Vorzimmer. Die trällert schon seit Wochen die neuesten Reggae-Lieder. Sie lebt zwar mit einem anderen Typ zusammen, will aber unbedingt mit. Na, und ich brauche jemanden, der mir Punkt neun Uhr meinen Kaffee serviert.«
    »Sklavenhalter!« bemerkte Michael Ullich.
    »Und jetzt muß ich noch jemanden anrufen, den ich ganz gerne dabei hätte«, überhörte Carsten Möbius die bissige Bemerkung. »Hier, sieh dir mal die Kopien der Pläne an, die mein Vater aus irgendwelchen Archiven ausgegraben hat. Eine spanische Silberflotte, die man auf dem Grunde des Atlantiks in unerreichbarer Tiefe wähnte. Aber sie liegt nur einige Meilen vor der Insel Barbados auf Grund, kaum zwanzig Meter tief unter Korallen, die sie wahrscheinlich bis jetzt den Blicken der Neugierigen entzogen haben. Und den alten Karten zufolge, liegt der Platz außerhalb der Dreimeilenzone.«
    Bevor Michael Ullich etwas erwidern konnte, war Carsten aufgestanden. Mit wenigen Schritten war er an der Tür.
    »Gabi!« rief er nach draußen. »Gib mir mal Frankreich!«
    Und er nannte eine ihm sehr vertraute Geheimnummer.
    ***
    Der Manta schien zu merken, daß er verfolgt wurde. Und der große Schatten des Meeres floh. Denn diese Gestalt, die da hinter ihm herschwamm, wirkte fremd auf ihn. Er mußte ein mächtiger Gegner sein, daß er sich dem Teufelsrochen stellte, vor dem sich kleinere Fische in der Dichte des Korallenwaldes versteckten. Vielleicht zu mächtig?
    Fred Pounder hatte das Jagdfieber gepackt. Gleichmäßig stießen ihn paddelnde Armbewegungen nach vorn, die mit Schwimmflossen ausgerüsteten Füße machten die Bewegungen einer Amphibie und trieben den durch einen schwarzen Gummianzug geschützten Körper des Amerikaners nach vom.
    Stetig verkürzte sich die Distanz. Bald, ja, bald würde Fred Pounder seine Harpune abschießen.
    Gleich zwei finsteren Schatten glitten die Konturen des Manta und seines Jägers über das Korallenriff. Die unheimliche Welt unter ihnen glich einer Mondlandschaft, einem Urwald, wie er in der Jugend der Welt sich über das Land
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