Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
Vom Netzwerk:
setzte sich ans Steuer des zunächststehenden Wagens, drehte den Zündschlüssel und warf den Rückwärtsgang ein. Er rangierte den Wagen aus der großen Garagenhalle der FBI-Wagen hinaus und bog in die Ausfahrt ein. Mit einem Knopfdruck schaltete er Sirene und Rotlicht ein.
    Phil fuhr so schnell, wie es gerade eben noch zu verantworten war. Von der 69sten Straße im Osten bis hinunter zum südlichsten Pier im Westen ist es ein hübsches Stück Weg, aber Phil schaffte es in Rekordzeit.
    Als er auf der Uferstraße den Wagen stoppte, hörte er in der Ferne schon überall das schrille Heulen der Feuerwehrsirenen. Und drüben auf dem Pier loderten bereits haushohe Flammen aus Luftschächten und geborstenen Fenstern in den nachtscharzen Himmel hinein. Dicke Qualmwolken quollen heraus und stiegen langsam nach oben. Der Wind trieb sie vom Fluß her gegen das Land und auf die ersten Wolkenkratzer zu.
    Phil hetzte jatemlos ein paar Schritte zum nächsten Pier hin. Er sah einen Kollegen von der Mordkommision und rief ihn an.
    »He, Tim! Hast du Jerry nicht gesehen?«
    »Ja, aber das war schon vor einiger Zeit! Wir kommen ja überhaupt nicht dazu, den Mord dort aufzunehmen! Weiß der Teufel, was hier los ist! Wir haben gerade noch feststellen können, daß es sich wahrscheinlich um einen Raubmord handelt, aber dann mußten wir für Jerry einspringen. Er verlangte die Abriegelung der beiden Piers hier. Jetzt stehen wir hier herum, und dort wartet unsere Arbeit.«
    »Zerbrich dir nicht den Kopf darüber«, sagte Phil. »Den Mörder habe ich schon im Distriktsgebäude abgeliefert. So schnell habt ihr noch nie einen Mord klären können. Mich interessiert viel mehr, was Jerry macht.«
    »Er wollte wohl den Pier absuchen. Wegen des Klatschens.«
    »Was für ein Klatschen?«
    »Ach so, das weißt du ja nicht. Na, wir waren erst ein paar Minuten hier, da hallte ein lauter Schrei durch die Nacht. Es hörte sich an, als ob er da oben von der Kranbrücke her gekommen sei. Und gleich darauf klatschte etwas Schweres ins Wasser.«
    »Um Gottes willen!« entfuhr es Phil. »Sie werden doch nicht Jerry von da oben herabgestürzt haben?«
    »Nein, Jerry kann das nicht gewesen sein. Der war bei uns, als das Klatschen ertönte. Aber er lief sofort auf den Pier hinaus und rief uns zu, daß wir die beiden Piers abriegeln sollten. Und die Küstenwache mußten wir auch anrufen, damit niemand über den Fluß entkommen kann.«
    Phil rieb sich grimmig die Hände. »Großartig«, sagte er'. »Dann haben wir die Halunken ja endlich in der Falle! Auf welchen Pier ist Jerry denn gegangen?«
    »Da, auf den da!«
    Der Kollege von der Mordkommission zeigte auf den südlichen der beiden Piers. Phil nickte.
    Inzwischen trafen von allen Seiten Feuerwehren ein. Und draußen auf dem Fluß schob sich ein Löschboot langsam auf den Pier zu, wo der brennende Speicher stand. Das Prasseln, Knacken, Zischen und Rauschen des Feuers war innerhalb weniger Minuten zu einem ohrenbetäubenden Lärm angewachsen.
    Phil lief auf den südlichen Pier hinaus. Er hatte keine Taschenlampe mehr bei sich. Irgendwo droben in Bionx mußte die Lampe neben dem Cortlandt-Park liegen, wo er sich mit dem Raubmörder herumgeschlagen hatte. Aber man brauchte auch schon keine Lampe mehr. Das Riesenfeuer erhellte die ganze weite Nachbarschaft so stark, daß man noch in verhältnismäßig großer Entfernung hätte eine Zeitung lesen können.
    Als Phil den Kran erreicht hatte, stellte er fluchend fest, daß der Fahrstuhl oben war. Er drückte ein paarmal den Knopf, der ihn herunterholen sollte, aber es rührte sich nichts. Er konnte ja nicht wissen, daß der Fahrstuhl nicht fuhr, weil oben die Türen offen gelassen waren.
    Fluchend kletterte Phil die steilen, stählernen Treppen hinan, die es für den Notfall gab. Er kam ins Keuchen und Schwitzen. Das Feuer strahlte selbst auf dem nächsten Pier noch deutlich spürbare Hitze aus.
    Als Phil zwei Drittel der Treppen hinter sich hatte, mußte er stehenbleiben. Vierzig Meter steile, eiserne Stiegen können einen außer Puste bringen, vor allem, wenn man sie noch in Rekordtempo erklimmen möchte. Er verschnaufte ein par Sekunden, bevor er weiterkletterte.
    Als er oben ankam, pfiff ihm die Luft keuchend über die Lippen. Und das Blut hämmerte wild in seinen Halsschlagadern. Er lehnte sich gegen einen Träger und schloß die Augen, während er keuchend um Luft rang.
    Es dauerte nur ein paar Herzschläge, bis er sich wieder einigermaßen erholt hatte. Dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher