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0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

Titel: 0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt
Autoren: Die Spur führt in die gelbe Stadt
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kein Tisch entsprach seinen Anforderungen. Endlich hatte er in der Ecke einen ausreichend festen Tisch entdeckt.
    Er räumte umständlich die Gläser weg und schob ‘das Möbel unter die Aufhängevorrichtung des gestürzten Drachen.
    Bei den Stühlen machte er nicht soviel Umstände, sondern stellte einfach den nächstbesten auf die Tischplatte.
    Ich stieg auf die wacklige Pyramide und betrachtete den Rest der Drähte sehr genau.
    Daß ein Draht abreißt, halte ich eventuell noch für möglich. Hier aber handelte es sich um zwei Drähte. An ihnen war nicht nur die Dekoration befestigt gewesen. Die Drähte dienten auch der Stromzufuhr für die magische Illumination. Daß aber zwei Drähte zugleich und im geeigneten Augenblick reißen, an solche Zufälle glaube ich nun einmal nicht.
    Aber dieser Glaube nützte mir nicht das geringste, denn ich konnte an den Drähten nichts Verdächtiges entdecken.
    Die Drähte schienen ganz einfach durchgerissen.
    Um sicherzugehen, untersuchte ich auch die Befestigungen der anderen Gruseltiere. Aber nirgendwo bemerkte ich etwas Auffälliges.
    Ich stand vor einem Rätsel.
    Beater sah meinen Bemühungen mit ausdruckslosenl Gesicht zu. Wenn er sich über meinen Mißerfolg freute, so verbarg er es recht geschickt.
    »Verschwinden wir wieder!« sagte ich zu Phil. Mit gemischten Gefühlen verließen wir den Grünen Drachen.
    Wir hätten zwar noch eine Liste der Stammgäste fordern können, aber was hätte das genützt? Selbst wenn wir einige wiedererkannt hätten und diese zugeben müßten, bei der' Schlägerei im Grünen Drachen anwesend gewesen zu sein, wären wir machtlos gewesen. Mit einer Anklage wegen Widerstands gegen die Staatsanwalt war nicht durchzudringen.
    ***
    Meine Stimmung war weit unter den Nullpunkt gesunken.
    Als wir im Jaguar saßen, meinte ich zu Phil: »Diesmal haben sie uns schwer hereingelegt. Mißerfolg auf der ganzen Linie.«
    »Das würde ich nicht so ohne weiteres sagen«, entgegnete Phil geheimnisvoll und zog ein Whisky-Glas aus der Tasche. »An diesem Glas befinden sich bestimmt die Fingerabdrücke des spurlos verschwundenen jungen Mannes. Ich habe mir seinen Tisch und seinen Platz genau gemerkt. Damit es Beater nicht auffiel, daß ich an den Tisch und an das Glas wollte, habe ich zuvor an verschiedenen Tischen gerüttelt. Ich wette, er hat nichts bemerkt — wie du ja übrigens auch nicht.«
    »Fabelhaft, Phil«, sagte ich begeistert. »Damit können wir nun die erste Spur aufnehmen. Es ist zwar unwahrscheinlich, daß wir die Prints im Archiv finden, aber in der Zentralkartei in Washington sind sie sicher registriert. In längstens drei Tagen kann die Antwort zurück sein. Dann werden wir den jungen Herrn mal besuchen. Wenn er auspackt, ist unser Freund Cummings geliefert!«
    »Hoffentlich redet er«, meinte Phil skeptisch.
    »Warum so pessimistisch?« fragte ich. »Washington kann uns bestimmt Namen und Adresse des jungen Mannes mitteilen. Und dann wird er singen! Er sah mir gar nicht danach aus, daß er einem scharfen Kreuzverhör standhalten könnte.«
    Phil kratzte sich hinterm Ohr und sagte ernst: »Der Junge wird freilich auspacken, wenn wir ihn durch die Mühle drehen. Aber gerade darin sehe ich eine Gefahr.«
    »Ich verstehe dich nicht. Werde bitte etwas deutlicher!«
    »Das ist doch ganz einfach. Versetze dich in die Lage von Cummings. Er hat da einen Kunden, auf den wir aufmerksam geworden sind, und er wird ihn genauso einschätzen wie wir. Cummings kann sich ausrechnen, daß wir mit unserem riesigen Apparat über kurz oder lang auf den Jungen stoßen müssen. Was wird er, nein, was muß er also tun, um ihn am Reden zu hindern?«
    »Verdammt, du hast recht!« Mir ging ein Licht auf. »Cummings wird ihn umbringen lassen. Daß er hierbei keine Hemmungen kennt, hat er ja schon dadurch bewiesen, daß er den Fahrer des Chrysler über die Klinge springen ließ. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Zentrale zu höchster Eile aufzufordern. Wir müssen einem etwaigen neuen Mord zuvorkommen!«
    »Ob wir das schaffen?« Phil zog die Augenbrauen hoch. »Vermutlich ist es jetzt schon zu spät. Cummings pflegt nicht zu zögern!«
    »Hoffentlich irrst du dich! Aber wir müssen uns jetzt um den Chrysler-Fahrer kümmern. Ich nehme an, daß die Mordkommission im Wagen die Papiere des Mannes gefunden hat. Vielleicht fördert eine Haussuchung bei ihm einiges zutage, das uns weiterbringt.«
    ***
    Im Hauptquartier erstatteten wir Mr. High eingehend
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