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0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

Titel: 0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt
Autoren: Die Spur führt in die gelbe Stadt
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und ich wollte im Office Näheres hören —, als es an diesem Vormittag zum zweitenmal krachte.
    Ich zog den Kopf ein.
    Blechfetzen flogen mir um die Ohren. Und diesmal hatte es den Mann vom Schiff erwischt. Dort, wo soeben noch der Lincoln gestanden hatte, lag jetzt ein bizarrer Trümmerhaufen, ein Blechknäuel, das zerfetzt in den hellen Schein der Morgensonne ragte.
    Von dem Besitzer des Lincoln war nicht mehr übriggeblieben als ein Diamantring, der neben dem Blechhaufen lag und in der Sonne funkelte.
    Mich fröstelte vor Schrecken.
    Das war hart: Die verbrecherischen Attentäter, die den Mann vom Schiff auf ihrer Liste hatten, gingen recht gründlich vor.
    Erst das Schiff und dann der Lincoln.
    Auf diese Weise gingen sie sicher.
    Ich witterte einen dicken Fall und ging zu meinem Jaguar. Über Sprechfunk rief ich das Hauptquartier an und bestellte die Sprengstoffspezialisten. Dann näherte ich mich dem Blechhaufen bis auf Tuchfühlung.
    Es war wirklich nicht viel Ubriggeblieben.
    Den Mann vom Schiff hatte die Explosion buchstäblich in Atome zerlegt. Die Sprengladung mußte direkt unter seinem Sitz gelegen haben. Auch den beiden Polizisten, die ihn hatten begleiten sollen, war nicht mehr zu helfen.
    Von den Neugierigen, die sich um den Lincoln gedrängt hatten, waren viele verletzt.
    Eine böse Sache! Und wir wurde klar, daß ich wieder einmal in ein Verbrechen gezogen wurde, dessen Auswirkungen noch weite Kreise ziehen würde.
    ***
    Zuerst erschienen Sanitätsautos, die die Verletzten abtransportierten.
    Dann rollte der Wagen des FBI heran. Der routinemäßige Zirkus begann: Lageskizzen, Vermessungen des Standortes, Blitzlichtaufnahmen von jeder Seite. Nichts wurde übersehen.
    Nun, unsere Spezialisten arbeiten schnell und sicher.
    Bereits nach kurzer Zeit waren die wichtigsten Fragen geklärt.
    Die Ladung, gefertig aus einem der modernen knetbaren Sprengstoffe, war elektrisch gezündet worden. Ausgelöst wurde diese Mordvorrichtung durch das Herumdrehen des Zündschlüssels.
    Die Ergebnisse der Ermittlungen waren nicht gerade überwältigend, aber auf eines konnte ich doch schon schließen. Der Einbau der Höllenmaschine hatte bestimmt einige Zeit in Anspruch genommen.
    Mit anderen Worten: Der Wagen mußte über Nacht abgestellt gewesen sein. Denn bei Tag konnte sich niemand genug an dem Auto zu schaffen gemacht haben, ohne daß es aufgefallen wäre, zumal der Mann den Kai vom Schiff aus gut im Auge hatte behalten können.
    Umgehend wurde nach Zeugen gesucht, die in der Nacht verdächtige Personen an dem Wagen hatten hantieren sehen. Das Ergebnis war gleich Null.
    Das bedeutete nicht, daß niemand die Vorbereitungen für das Attentat beobachtet hatte.
    Aber die Leute aus der Hafengegend haben Angst.
    Sie wissen, was denen blüht, die zuviel sehen und ihr Wissen sogar noch der Polizei mitteilen. An den Docks herrschen rauhe Sitten.
    Ich kann gut verstehen, daß niemand sonderlich daran interessiert ist, sein Gesicht einer Behandlung mit einem Rasiermesser unterziehen zu lassen.
    Auch die Befragung der Mannschaft des Seelenverkäufers ergab keine verwertbaren Aufschlüsse.
    Entweder wußten die Seeleute wirklich nichts, oder sie waren nachdrücklich eingeschüchtert worden.
    Keines der Besatzungsmitglieder wollte den Mann gekannt oder gar an Bord gesehen haben. Als wir ihnen einige brauchbare Aufnahmen unter die Nase hielten, die ein Reporter nach der Detonation vom Kai aus geschossen hatte, schüttelten sie stumm die Köpfe. Einige behaupteten, der Mann sei auf den Fotos auch gar nicht zu erkennen. Aber das war Unsinn. Die Aufnahmen waren so scharf wie eine neue Rasierklinge.
    Wie wir erfuhren, kam das Schiff aus Hongkong.
    Als ich das hörte, läutete bei mir eine Alarmglocke: Rauschgift!
    Ich setzte mich mit den Kollegen vom Rauschgiftdezernat zusammen und erkundigte mich, ob bei ihnen etwas im Gange war.
    Sie wußten nichts Neues und rieten mir, bestimmte Lokale, in denen vermutlich Rauschgift verteilt wurde, diskret zu überwachen.
    ***
    Zusammen mit Phil klapperte ich die verschiedenen Kneipen ab, ohne daß wir zunächst etwas Verdächtiges feststellen konnten.
    Aber das sollte sich recht bald ändern.
    Wir saßen gerade im Grünen Drachen — das ist eine verrufene Kneipe in der Bronx — und schlürften mit Hingabe eisgekühlten Whisky.
    Eine mörderische Hitze brütete über dem Häusermeer.
    Trotz der summenden Klimaanlage fühlte ich mich wie in einer Sauna.
    Während wir mit Erfolg die gelangweilten
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