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0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

Titel: 0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt
Autoren: Die Spur führt in die gelbe Stadt
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nicht für ratsam, den Gangstern vor der Tür gegenüberzutreten. Vielleicht hatten sie sich in der Zwischenzeit mit ihren Lieblingswaffen, den Maschinenpistolen, ausgerüstet. Aber aus den Worten Brandlys war hervorgegangen, daß das Verlies noch einen zweiten Ausgang haben mußte, sonst hätte ja auch er nicht unbemerkt verschwinden können.
    Ich fand die Tür sofort. Den dazugehörigen Schlüssel entdeckte ich bei Brandly.
    Leider war ich durch die Verletzung zu sehr behindert, um ihn mitzuschleppen. Ich versenkte ihn mit einem kräftigen Schlag mit dem Pistolengriff auf den Kopf in tieferen Schlaf und machte mich unverzüglich davon, ohne dabei zu vergessen, die Tür hinter mir abzuschließen.
    Ich brauchte nur eine kurze Treppe hochzusteigen, eine weitere Tür aufzuriegeln, dann stand ich in einer dunklen, engen Nebenstraße an der Seitenfront des Roten Mandarins. Schräg gegenüber schimmerte Licht aus einer Kneipe, die einen recht ordentlichen Eindruck machte. Hoffentlich sind nicht alle Chinks Halunken! dachte ich, während ich eintrat und nach dem Telefon fragte.
    Der Wirt, ein drahtiger Chinese, starrte entgeistert auf die Pistole, die ich noch immer in der Hand hielt. Aber er machte keinerlei Anstalten, mir den Weg zum Telefon, das ich im Hintergrund der Theke hängen sah, freizugeben. Anscheinend hielt der Bursche mich in dem sonderbaren Aufzug — zerrissenes Jackett, verbundener Arm und ohne Schuhe — für einen waschechten Gangster.
    »FBI!« sagte ich scharf. »Wenn du meine Arbeit sabotierst, machen wir morgen deinen Laden dicht!«
    Ich hatte noch nicht ausgesprochen, da ging der Mann mir voraus, nahm den Hörer ab und überreichte ihn mir mit einer tiefen Verbeugung.
    In wenigen Augenblicken hatte ich unser Hauptquartier an der Strippe und konnte die entsprechenden Instruktionen geben.
    Dann rannte ich um die Ecke des Roten Mandarins zum Haupteingang und kam gerade noch zurecht, wie einer der Gangster entweichen wollte. Bevor er mit seiner Maschinenpistole Radau machen konnte, schaltete ich ihn mit einer Kugel aus. Er kullerte die Stufen hinunter. Seine Waffe nahm ich unver züglich an mich. Sie konnte mir nur nützlich sein.
    Da kam der Chinese aus dem Lokal, in dem ich telefoniert hatte, gesaust und erklärte wortreich, daß er noch einen Hinterausgang am Roten Mandarin kenne.
    Ich sah mir den Burschen an und überlegte kurz. Er machte einen guten Eindruck. Ich fragte ihn, ob er mit einer Pistole umgehen könne. Er bejahte mit dem Hinweis, daß er früher beim chinesischen Militär gedient habe.
    Ich überreichte ihm Brandlys Pistole und schickte ihn los, die Rückseite der Gangsterburg zu überwachen. Der Mann machte tatsächlich seine Sache gut. Keiner der Verbrecher hat den Roten Mandarin verlassen können.
    Fünf Minuten später brausten unter Sirenengeheul die ersten Streifenwagen heran und nach zehn Minuten die Männer vom FBI, Phil an der Spitze. Er begrüßte mich freudestrahlend. Aber zu einem ausführlichen Palaver war natürlich keine Zeit.
    Der Rote Mandarin wurde umstellt und von allen Seiten mit Scheinwerfern angestrahlt. Nicht mal eine Maus hätte ungesehen entweichen können.
    Die City Police hatte einen Lautsprecherwagen dabei. Ich nahm das Mikrofon und forderte die Banditen auf, sich zu ergeben. Als Antwort ratterte eine Maschinenpistole, die aber nur den Lautsprecher zertrümmerte und Blechschäden verursachte. Die Polizisten waren hinter ihren Fahrzeugen in Deckung gegangen.
    Allmählich entwickelte sich ein Feuergefecht, bei dem auf beiden Seiten nicht mit Munition gespart wurde. Allerdings ohne Erfolg.
    »Das ist reine Zeitverschwendung!« sagte ich. »Wir müssen die Banditen ausräuchern!«
    In alle Fenster wurden Tränengasbomben geworfen.
    »Paßt auf die Ausgänge auf!« rief ich. »Irgendwo müssen die Burschen jetzt ins Freie stürzen,«
    Mit erhobenen Händen torkelten die ersten Figuren schemenhaft aus dem Haupteingang. Als sie näher herangekommen waren, erkannte ich, daß sich keiner der Gangster unter ihnen befand. Anscheinend waren es Gäste des Roten Mandarins oder Besucher des Rauschgiftapartments.
    Die Polizisten verstärkten ihr Tränengasbombardement. Nun rührten sich die Gangster, aber ganz anders, als ich erwartet hatte.
    Wie Hagelschauer flogen Stinktöpfe aus verschiedenen Fenstern und zerplatzten auf dem Pflaster.
    »Vorsicht!« schrie ich. »Gleich werden sie auszubrechen versuchen!«
    Ein neues Gewitter von Stinktöpfen rauschte auf die Straße vor
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