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PR Action 28 Das Venusgehirn

PR Action 28 Das Venusgehirn

Titel: PR Action 28 Das Venusgehirn
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    30.Juni 2169
    »Saquola will sein eigenes Mutantenkorps aufstellen.« Die Vorstellung erschreckte Perry Rhodan geradezu. Kaum jemand konnte die Fähigkeiten der parapsychisch begabten Menschen so gut einschätzen wie er. Die Gefahr durch ein feindlich gesinntes Korps war immens. Welchen Schülern der Crest da Zoltral konnte er noch trauen?
    An der Loyalität des telepathisch begabten Ferronen Bor-ram bestand kein Zweifel, an der von John Marshall sowieso nicht.
     
     
    Zuletzt hatte sich der junge Ferrone Naalone auf die Seite des Divestors geschlagen. Es interessierte Saquola nicht, dass zum Erreichen seiner Ziele Mutanten auf der Strecke blieben. So wie der Überläufer Vincent Trudeau.
    »Mir blieb keine andere Wahl, als Trudeau zu erschießen.« Die Erinnerung an die vergangene Nacht war bitter. Rhodan versuchte sie von sich zu schieben. Er hob eine Kaffeetasse an die Lippen und nippte an dem dampfenden, aromatischen Gebräu aus venuseigenem Anbau. »Haben Sie herausgefunden, wie es Naalone gelungen ist, unbemerkt die Akademie zu verlassen, John?«
    Der Korpsleiter schüttelte den Kopf. Die drei Männer saßen in einem Besprechungsraum des Verwaltungsgebäudes, des Hauses Marshall. »Es gibt keinen Hinweis auf seinen Fluchtweg. Er hat den Schweber stehen gelassen und ist zu Fuß geflohen, hätte also nur bedingt weit kommen können. Trotzdem ist er wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Das lässt nur einen Schluss zu: Ein Teleporter hat ihn in Sicherheit gebracht.«
    »Ich hätte nicht erwartet, dass Saquo-la meinen Bruder tatsächlich überzeugen konnte.« Borram litt unter den Nachwirkungen des Schocks, den ihm der Verrat seines Zwillingsbruders bereitet hatte. Dennoch weigerte er sich, dessen Flucht zu akzeptieren. »Naalone wird erkennen, dass er einen Fehler begangen hat. Es muss ihm bloß begreiflich gemacht werden. Ich werde alles daransetzen, dass er sich von Saquola abwendet.«
    An einen Erfolg glaubte Rhodan nicht. Durch seinen Angriff auf den Großadministrator hatte Naalone seinen Standpunkt mehr als deutlich gemacht. »Leider teile ich Ihre Zuversicht nicht, Borram. Übrigens ist es nicht gesagt, dass Saquola nur vierzehn Mutanten um sich geschart hat. Er könnte Zulauf aus anderen Richtungen erhalten haben, von denen wir nicht wissen.«
    Marshall strich seine glatten Haare nach hinten. »Zum Glück sind seine Mutanten nicht annähernd so gut ausgebildet und in ihrer Persönlichkeit gestärkt wie die erfahrenen Angehörigen des Korps.«
    »Diese Annahme muss sich erst bestätigen.« Auch in dieser Hinsicht gelang es Rhodan nicht, seine Skepsis zu bezähmen. Die Schlagkraft von Saquolas Mutanten blieb eine Unbekannte.
    Außerdem stand längst nicht Marshalls gesamtes Korps zur Verfügung. Viele seiner Angehörigen waren an an-

    deren Krisenherden gebunden und nicht kurzfristig zur Venus abrufbar.
    »Sehen wir uns die alte Arkonidenfes-tung an«, schlug Borram vor. »Mein Bruder wird sich dort aufhalten, wo Saquo-la sein Hauptquartier eingerichtet hat.«
    Bevor Rhodan darauf eingehen konnte, ertönte der Türsummer. Marshall erhob sich von seinem Platz und öffnete.
    Im Korridor stand ein höchstens zwanzigjähriger, stämmiger Mann mit raspelkurzen schwarzen Haaren. Rhodan erinnerte sich an sein Gesicht; er hatte stichprobenartig die Mutantendatei durchgeschaut. Er hieß Ernest Kin-demar und war als Hypno in den Unterlagen verzeichnet.
    »Bitte, verzeihen Sie die Störung. Wir haben eine Nachricht von Terra für den Großadministrator erhalten.« Kindemar überreichte Marshall einen Speicherkristall. »Tako Kakuta bat um sofortige Zustellung, da sie von äußerster Dringlichkeit sei.«
    »Ich danke Ihnen.« Der Korpsleiter nahm den fingernagelgroßen Kristall an sich, verabschiedete den Hypno und schloss die Tür.
    Rhodan fiel ein, dass er sich seit seiner Ankunft auf der Venus vor drei Tagen nicht bei Tako Kakuta gemeldet hatte. Im Strudel der Ereignisse hatte er nicht daran gedacht.
    Er nahm den Miniaturspeicher an sich und steckte ihn in die Schaltleiste eines Positronikanschlusses. Mit einer Handbewegung aktivierte er das Gerät.
    »Bleiben Sie, meine Herren«, sagte er zu den anderen. »Tako Kakutas Nachricht dürfte Sie ebenfalls interessieren. Ich bin gespannt, ob er Fortschritte beim Aufdecken der Hintermänner von ParaDox gemacht hat.«
    In einem Holokubus zeichneten sich Kakutas fein geschnittene Züge ab. Seine mandelförmigen schwarzen Augen wirkten stumpf. Der eingeblendete Zeit-index
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