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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle
Autoren: Jason Dark
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Das Haus stand einsam. Weit entfernt von jeder Ansiedlung, aber nahe genug an einer Straße, um es recht schnell erreichen zu können.
    Der Rover parkte vor dem Grundstück. Geschützt wurde das Fahrzeug von einer struppigen Hecke. Im Wagen saßen drei Männer.
    Bill Conolly, Suko, und ich, John Sinclair!
    Der Reporter Bill Conolly, der seinen Platz auf der Rückbank hatte, tippte mir gegen die Schulter. »Na, was habe ich euch gesagt?«
    Ich drehte den Kopf. »Bisher ist noch nicht viel passiert. Da wird eine Fete gefeiert.«
    »Ja«, flüsterte Bill, und seine Augen leuchteten dabei. »Aber was für eine, John. Das ist der Hammer. Hast du nicht das Schreien der Stimmen gehört? Wie sie sich beinahe überschlugen oder sich schon überschlagen haben? Das kannst du nicht als normal bezeichnen.«
    »Die haben Drogen genommen«, meinte Suko. Er hatte seine Hände auf dem Lenkrad liegen, obwohl er nicht fuhr.
    Bill ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. »Klar, das sind Drogen gewesen. Habe nichts dagegen. Aber was für welche, Freunde. Kein Ecstasy, kein Alkohol unbedingt, auch kein Kokain, das sind besondere Drogen gewesen. Die haben sich angetörnt, weil sie für den Satan sind. Für die Hölle. Oder habt ihr das nicht gehört?«
    Hatten wir, denn die Scheiben des Wagens waren nach unten gefahren worden. Die Sprüche waren uns nicht verborgen geblieben, doch reden konnte man viel. Ob die Rederei dann in die Praxis umgesetzt wurde, stand auf einem anderen Blatt.
    Unsere Unterhaltung schlief wieder ein, weil wir uns auf die Geräusche konzentrierten. Die Musik war nicht mehr so laut, deshalb konnten die Frauenstimmen überwiegen, die manchmal so schrill waren, dass sie nicht genau verstanden werden konnten. Sie kippten über. Die Frauen mussten sich in Ekstase gebrüllt haben, und zwischen den einzelnen Sätzen hörten wir stets das harte Lachen, das oft genug in einem Kreischen endete.
    Wir saßen hier am südwestlichen Stadtrand von London, weil unser Freund Bill Conolly uns dazu überredet hatte. Er hatte die Information erhalten, dass es eine Gruppe von Frauen gab, die in der Nacht grelle und schrille Feste feierten.
    Da war die große Party angesagt. Big Fun, wobei sich dieser Fun in eine bestimmte Richtung bewegte. Man wollte sich nicht selbst hochleben lassen, sondern einen anderen, den wohl alle Menschen kannten.
    Es war der Satan!
    Wir hatten Wortfetzen verstanden. Allerdings waren die Gesänge allein kein Grund für uns, einzugreifen. Jeder konnte feiern, wie er wollte, jeder konnte singen, was er wollte, und auch diese etwas irritierenden Texte wurden oft genug gesungen. Bei bestimmten Menschen waren sie modern geworden. Man feierte eben die Parties und trank dabei auf den Teufel und irgendwelche anderen Geschöpfe.
    Bill war davon überzeugt gewesen, dass die Feier in diesem Haus nicht so harmlos war. Als Grund gab er seinen Informanten an, der alles andere als ein Spinner war. Bisher hatte er bei ähnlichen Fällen immer Recht behalten, denn die Männer und Frauen, die der Reporter als seine Spitzel eingesetzt hatte, auf die konnte er sich schon verlassen. In diesem Fall war es eine Frau gewesen, mehr wussten wir auch nicht, denn ihren Namen hatte uns Bill nicht genannt.
    Jetzt fing er wieder von ihr an. »Ihr hättet sie erleben müssen. Sie war ziemlich verstört. Das bildet man sich nicht ein, denke ich mir. Die hat was erlebt.«
    »Gehörte Sie dazu?«
    Bill blies die Luft aus. »Das hast du mich schon öfter gefragt, John. Nein, sie gehörte nicht direkt dazu. Sie ist mal kurz dabei gewesen. Dann aber gab es für sie kein Halten mehr.«
    Da Suko und ich keine weiteren Fragen mehr hatten, blieb es still im Wagen. Allerdings nicht im Haus. Durch den verwilderten Garten erreichten uns wieder die Stimmen, und auch die Hecke schaffte es nicht, sie zu dämpfen.
    Wir vernahmen ein Klirren, danach schrilles Gelächter, aber einzelne Worte waren nicht zu verstehen. Als hätten wir uns abgesprochen, blickten wir auf die Uhren.
    Noch fünfzehn Minuten bis Mitternacht!
    Laut Bill’s Informantin war die Tageswende ungemein wichtig. Um Punkt Mitternacht sollte der Höhepunkt des Festes erreicht sein. Alles, was vorher gelaufen war, diente einzig und allein der Vorbereitung dessen, was dann passierte.
    Leider hatte die Frau unserem Freund nicht mitteilen können, was da ablief. Denn sie hatte sich nicht getraut, so lange zu bleiben. Ihre Angst war einfach zu groß gewesen.
    »Sollen wir?«, fragte Bill.
    Suko und
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