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0180 - Die Grabstein-Bande

0180 - Die Grabstein-Bande

Titel: 0180 - Die Grabstein-Bande
Autoren: Jason Dark
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hatten sie auch den Namen der Grabstein-Bande bekommen.
    Viermal ging es gut.
    Beim fünften Fall wurden sie geschnappt. Zwei Wochen war es her.
    Sie hatten sich den Friedhof von Faversham ausgewählt, aber nicht damit gerechnet, daß die Eltern der entführten Kinder die Polizei alarmierten. Denn sie konnten und wollten nicht zahlen. Die Cornettis hatten sich nämlich die Tochter eines verarmten Adeligen ausgesucht.
    Bei den Leuten war nichts zu holen gewesen.
    Der zuständige Einsatzleiter konnte sich selbst auf die Schulter klopfen. Ihm war es tatsächlich gelungen, das Gelände so abzusperren, daß die Cornettis nichts merkten, und sie liefen auch voll in die Falle.
    Sogar im Grab hatten sich die Polizisten versteckt, sie lauerten auch in den Bäumen, und die Cornettis gaben ohne Widerstand auf, als sie sich von mindestens 20 Beamten umzingelt sahen. Lebensmüde waren sie nicht.
    Das entführte Mädchen wurde gefunden. Es lag im Kofferraum des Cornetti Wagens.
    Aber mit der Verhaftung der Brüder war der Fall längst nicht abgeschlossen. Ein Papierkrieg und Kompetenzstreit begann. Die Engländer hatten Interesse an den Brüdern, weil sie auf der Insel Straftaten begangen hatten, die Amerikaner ebenfalls, denn die Verbrechen der Cornettis in den Staaten waren ebenfalls noch nicht verjährt. Es wurden Briefe geschrieben, da stritten sich Behörden, und es war ein großes Durcheinander. Zu einer Einigung war es noch nicht gekommen. Davon profitierten die Killer und Entführer, denn sie hockten im Untersuchungsgefängnis und genossen laut Gesetz einige Privilegien. Sie durften lesen, bekamen anderes Essen und wurden besser behandelt, obwohl sie wirklich brutale Mörder waren.
    Den ganzen Papierkram zu bearbeiten, hatte Inspektor Durnham. Er war für das Untersuchungsgefängnis verantwortlich. Seinen Dienst hatte er sich früher immer anders vorgestellt, doch man hatte ihm von höherer Stelle aus den Posten zugeteilt, und so mußte er Schreibtischarbeit leisten.
    An diesem Morgen bahnte sich etwas an.
    Dabei begann alles sehr harmlos. Der Brief eines Londoner Gerichts fiel ihm in die Hände. Die andere Post schob Durnham zur Seite und las erst einmal das Schreiben.
    Die Kollegen aus London teilten ihm klipp und klar mit, daß die Cornetti-Brüder in die Millionenstadt überführt werden sollten. Und zwar unverzüglich. Noch am heutigen Tag sollte der Transport stattfinden.
    Als Durnham den Brief gelesen hatte, lehnte er sich erst einmal auf seinem Stuhl zurück und zündete sich die Pfeife an. Ein paar Tabakskrümel fielen in seinen Bart. Da er dieselbe Farbe wie der Tabak hatte, fiel es gar nicht auf.
    Durnham dachte nach. Er hatte an sich froh sein können, die beiden loszuwerden, aber heute paßte ihm das nicht. Er fühlte sich irgendwie kaputt, die Nachwirkungen einer heißen Geburtstagsfeier steckten noch, in seinen Knochen.
    Er las den Brief noch einmal und rief seinen Stellvertreter Sergeant Okura herein.
    Der Sergeant war ein Mischling. Sein Vater stammte aus der Karibik, deshalb auch der Name. Der Mann war breit gebaut, hatte früher mal gerungen und wurde auch mit den größten Krakeelern fertig. Die Uniform mußte ihm maßgeschneidert werden, für einen Schrank wie ihn gab es keine Kleidung.
    »Lesen Sie«, sagte Durnham und reichte Okura das Schreiben. Der Sergeant ließ die Hand sinken.
    »Und?« fragte Durnham.
    »Ist doch gut. Auf diese Art und Weise werden sie die Cornettis bequem los.«
    »Was für uns Arbeit bedeutet.«
    »Die nehme ich gern auf mich. Ich kann die Kerle nicht mehr sehen. Dieses widerliche Grinsen, sie geben an, als wären sie die Kings hier.«
    »Wollen Sie den Transport begleiten?« fragte Durnham.
    »Sicher.«
    »Dann bereiten Sie alles vor. Und noch etwas. Bevor Sie fahren, schaue ich mir die Cornettis an.«
    »Geht in Ordnung, Sir.«
    »Wen nehmen Sie mit?«
    Okura war schon an der Tür, als er sich noch einmal umdrehte.
    »Vielleicht Kollowski«
    »Ja, der ist gut.«
    Der Sergeant verschwand.
    Durnham nickte und zündete sich seine Pfeife erneut an. Okura hatte ihm einen guten Vorschlag unterbreitet, denn Kollowski war ein ausgezeichneter Mann. Er und der dunkelhäutige Kollege verstanden sich blind. Die beiden würden sogar als Aufpasser ausreichen, zudem hockten die Cornettis in einem ausbruchsicheren Wagen, da war noch nie etwas passiert.
    Durnham ging die andere Post durch. Es war nichts Aufregendes dabei, meist Schreiben von Anwalten. Der Inspektor gähnte. Verflucht, die
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