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0180 - Die Grabstein-Bande

0180 - Die Grabstein-Bande

Titel: 0180 - Die Grabstein-Bande
Autoren: Jason Dark
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letzte Nacht war doch zu lange gewesen. Nur gut, daß ich nicht zu den Leuten gehört hatte, die zum Schloß gerufen worden waren. Dort hatte es drei Morde gegeben. Angeblich war es da nicht mit rechten Dingen zugegangen, aber das aufzuklären, war nicht sein Job. Er hatte mit den Gefangenen Ärger genug.
    Die beiden Männer betraten das Büro. Kollowski, der Mann mit den strohblonden Haaren und dem Gesicht eines Nußknackers, meldete sich vorschriftsmäßig. Er war der Typ Spieß, der am liebsten schrie. Aufrecht, gerade, eckig. Sein Großvater stammte aus Polen, deshalb auch der Name Kollowski.
    Durnham sprach ihn an. »Sie haben sicherlich gehört, um was es geht, Sergeant.«
    »Klar, Sir, wir sollen die Cornettis nach London schaffen.«
    »Genau.« Durnham hob den Blick. »Trauen Sie sich diese Aufgabe zu.« Er sah, daß Kollowski eine Antwort geben wollte und redete schnell weiter. »überlegen Sie es sich genau, die Cornettis sind keine Chorknaben. Die haben eine harte Schule in den Staaten genossen und auch bei uns bewiesen, wie gefährlich sie sind. Deshalb frage ich Sie offiziell. Wollen Sie beide allein die Aufgabe übernehmen, oder brauchen Sie noch Hilfe?«
    Kollowski und Okura warfen sich einen Blick zu. Beide Männer grinsten. Das sagte an sich genug. Kollowski festigte den Entschluß mit Worten: »Sir, wir beide übernehmen die Aufgabe. Die Cornettis waren gefährlich, jetzt sind Sie es nicht mehr.«
    Inspektor Durnham nickte. »Das wollte ich von Ihnen hören.« Dann lächelte er. »Ihr seid schließlich meine besten Leute, hoffentlich passiert nichts während eurer Abwesenheit.«
    »Heute Abend sind wir ja zurück«, erwiderte Kollowski.
    »All right, dann läßt uns jetzt gehen. Ich will mich ja noch von meinen besonderen Freunden verabschieden.«
    Okura hielt seinem Vorgesetzten die Tür auf. Der Inspektor ging vor und schlug den Weg nach rechts ein. Hinter den Büroräumen lagen sofort die Zellen.
    Der Inspektor mußte eine Stahltür aufschließen und befand sich in der Welt der dicken, grün gestrichenen Mauern, der Gänge, Zellen und Gitter.
    Man hatte die Cornetti-Brüder nicht zusammengelegt. Der eine, Franco Cornetti, befand sich vorn im Zellentrakt, sein Bruder weit hinten.
    Der Inspektor schaute erst durch das Guckloch, bevor er aufschließen ließ. Das übernahm Kollowski.
    Franco Cornetti hockte auf dem Bett, rauchte und las in einer Zeitung.
    Er trug eine getönte Brille. Seine Haut zeigte den dunklen Teint des Südländers und spannte sich straff über die Gesichtsknochen. Eckig sprang das Kinn hervor, die Nase war gerade, ihr Rücken schmal. Dünn wirkte der Mund.
    »Was wollen Sie?« fragte er. Seine Stimme klang flach, irgendwie tonlos.
    »Sie werden nach London überführt«, erklärte Durnham.
    »Und was soll ich da?«
    »Auf die Verhandlung warten.« Franco Cornetti hob die Schultern.
    »Meinetwegen. Mir ist das egal.«
    Das schien es ihm wirklich zu sein. Er drückte seine Zigarette aus und erhob sich.
    »Stopp«, sagte Durnham und wandte sich an Okura. »Die Handschellen, bitte.«
    »Meine Güte, macht ihr es spannend. Aber meinen Mantel darf ich mir doch anziehen?«
    »Ja.«
    In der Zelle stand ein schmaler Spind. Er war ebenso grün gestrichen wie die Gangwände draußen. Im Spind hing nur ein Mantel. Er war aus grauem Tuch und besaß einen schwarzen Samtkragen.
    Kollowski und Okura behielten den Mann im Auge, als er sich das Kleidungsstück überstreifte. Die beiden standen auf dem Sprung, und ein hartes Grinsen kerbte Cornettis Lippen. »Ihr habt wohl Schiß, wie?« höhnte er.
    »Halten Sie den Mund?« fuhr Durnham ihn an.
    Cornetti schloß den Mantel und streckte seine Arme aus. »Los, kommt mit eurem Schmuck, ich kenne das Spiel.«
    Okura verpaßte dem Killer eine stählerne Acht. Er riß ihm dabei die Arme auf den Rücken und ging nicht sanft mit dem Mann um. Okura haßte Leute wie Cornetti, die mit der Angst besorgter Eltern ein Vermögen scheffeln wollten.
    »Ab!« sagte Durnham.
    Die beiden Sergeants stießen den Verbrecher aus der Zelle und in den Gang. Cornetti fiel gegen die Wand.
    »He«, protestierte er, »geht mal ein bißchen sanfter mit mir um, ihr Scheißkerle.«
    Kollowski hob schon die rechte Faust.
    »Laß es«, sagte Durnham. Der Inspektor drückte sich an den Männern vorbei und lief den Gang durch, bevor er an der letzten Zelle stehenblieb.
    Hier war Jason Cornetti untergebracht.
    »Bruderherz!« rief der andere. »Sie holen dich
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