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0180 - Die Grabstein-Bande

0180 - Die Grabstein-Bande

Titel: 0180 - Die Grabstein-Bande
Autoren: Jason Dark
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jetzt.«
    »Meinetwegen.«
    Man hörte das Quietschen einer Matratze. Als aufgeschlossen war, sahen die Männer Jason Cornetti in der Zelle stehen. Er lehnte lässig am Spind.
    Die Brüder sahen sich ähnlich. Jason hatte das gleiche Gesicht wie sein Bruder. Das Haar war ebenfalls dunkel, die harten Lippen zeigten einen spöttischen Zug.
    »Betriebsausflug?« fragte er, als Okura auf ihn zukam.
    »So ähnlich, Jason. Aber einer ohne Tanz und Sauferei. In London wartet schon ein tolles Lokal auf euch. Die Kellner dort sind wild darauf, euch zu empfangen. Pack deinen Plunder!«
    »Eile mit Weile.« Jason Cornetti drehte sich gemächlich um und öffnete den Spind. Auch er holte einen Mantel hervor. Ein Trenchcoat mit breiten Schulterklappen.
    Gelassen streifte er ihn über. Und ebenso langsam knöpfte er ihn zu.
    Dann holte er noch zwei Hüte aus dem Schrank. »Der eine gehört meinem Bruder.« Seinen eigenen setzte er sich auf und bog die Krempe nach unten.
    Franco bekam den zweiten Hut über den Kopf gestülpt. Das machte Kollowski.
    Als er fertig war, hatte Okura dem anderen bereits Handschellen angelegt. Wie auch bei Franco waren Jason die Arme ebenfalls auf den Rücken gedreht worden.
    »Jetzt geht die Post ab«, sagte Kollowski. Sie hatten schon alles vorbereitet. Der ausbruchsichere Transportwagen stand im Hof. Vom Trankt des Untersuchungsgefängnisses aus existierte eine direkte Verbindung.
    Inspektor Durnham schloß die Tür auf. Drei Schritte brauchten die beiden Cornettis nur zu gehen, dann hatten sie den Wagen erreicht und konnten einsteigen.
    Beide Türhälften standen offen. Die Ladefläche bestand praktisch aus einem dunkelgrünen Stahlkasten, der oben Luftschlitze aufwies, durch die ein wenig Helligkeit schimmerte. Die Holzbänke waren im Boden verankert und standen sich gegenüber.
    Franco mußte auf der rechten Platz nehmen, Jason auf der linken. Als sie saßen, lösten Kollowski und Okura ihnen jeweils die rechten Stahlringe, hoben die Arme hoch und schlossen sie beide an ein unter den Lüftungsschlitzen entlanglaufendes, grün gestrichenes Stahlrohr an.
    Das konnte nicht einmal Herkules abreißen.
    »Ihr habt doch Schiß, wie?« erkundigte sich Franco höhnisch.
    »Nein«, erwiderte Durnham kalt. »Wir wollen nur sicher sein, daß ihr auch in London ankommt, ohne daß euch etwas passiert. Schließlich seid ihr wertvolle Vögel.«
    »Oh, danke, aber darauf können wir verzichten, Meister.«
    Der Inspektor gab keine Antwort. Er trat zur Seite, weil die beiden Sergeants aus dem Wagen sprangen. Kollowski rammte die Türhälften zu und verriegelte sie von außen. Drei Sicherheitsschlösser gab es zusätzlich.
    Inspektor Durnham war zufrieden. Sergeant Okura bekam das Begleitschreiben an die zuständigen Behörden.
    »Am Abend sind wir wieder zurück«, sagte er, als er die Papiere einsteckte.
    »Das hoffe ich auch. Und seht zu, daß ihr die Vögel so schnell wie möglich abliefert. Eine Pause könnt ihr in London machen.«
    Kollowski grinste. »Ich kenne da eine Peep Show, die ist ‘ne Wucht. Da sind Puppen, sage ich dir…«
    »Hör auf«, meinte Okura grinsend, »sonst will der Inspektor noch mit.«
    »Ich bin heute zu müde.« Durnham sah zu, wie die beiden Männer in das Führerhaus kletterten und starteten. Der Wagen vibrierte, als der Motor angelassen wurde.
    Dann rollte er langsam auf das Stahltor zu. Es war die einzige Unterbrechung im eintönigen Grau der Mauer.
    Inspektor Durnham schaute dem Wagen so lange nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Dann ging er wieder zurück in sein Büro. Es war seltsam, wie er sich selbst eingestehen mußte. Zahlreiche Fahrten hatte er bereits abgesegnet. Da waren jede Menge Mörder abtransportiert worden, aber noch nie hatte er so ein dummes Gefühl gehabt wie heute.
    In seinem Büro nahm er sich das Schreiben noch einmal vor.
    Es war echt, daran gab es keinen Zweifel. Der Richter hatte unterschrieben, ein Staatsanwalt, den der Inspektor sogar namentlich kannte. Und ein dritter hatte noch seinen Namenszug unter den Text gesetzt. Er war schwer zu lesen, Durnham brauchte eine Weile, bis er die Schrift entziffern konnte.
    Endlich las er den Namen. Er murmelte ihn sogar vor sich hin. »Paul Sorvino, Anwalt…«
    ***
    Die Strecke nach Faversham kannten wir. Wir passierten auch die Stelle, wo uns der grüne Dschinn angegriffen und Suko durch seine ungeheuren Kräfte aus dem Bentley gezerrt hatte.
    Als der Chinese den Baum sah, mit dem er kollidiert war, schüttelte er
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