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0180 - Die Grabstein-Bande

0180 - Die Grabstein-Bande

Titel: 0180 - Die Grabstein-Bande
Autoren: Jason Dark
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wen sie mit ihren grausamen Taten trafen. Ralph Sorvino war das beste Beispiel.
    Ich war nur gespannt, wie sein Vater reagieren würde. Er wußte bereits Bescheid. Allerdings wunderte es mich ein wenig, daß er den Weg noch nicht hierher gefunden hatte. Die Kinder und Jugendlichen waren in den nächsten Ort, nach Faversham, gebracht worden. Im Laufe des Tages sollten sie von ihren Eltern abgeholt werden.
    Ich zündete mir die Zigarette an. Während ich trank und rauchte, dachte ich darüber nach, was wir als nächstes unternehmen wollten. Ich mußte wieder zurück nach London. Zuvor jedoch wollte ich nach Faversham fahren, um mich dort einmal umzuschauen. Einige zu führende Gespräche brannten mir auf der Seele.
    Den Chef der Mordkommission hatte ich zwar ins Vertrauen gezogen, doch ich konnte ihm nicht begreiflich machen, wer die Mörder waren. Er war in seinem Leben bisher mit diesen Dingen noch nicht konfrontiert worden.
    Ich warf die Zigarettenkippe in einen Kamin. In der Halle war es kühl, ich fror ein wenig. Aufgeräumt hatte man noch nicht. Mein Blick fiel in den Rittersaal, wo noch immer die Scherben lagen.
    Suko lag oben. Er hatte sich wieder hingelegt, seine Verletzung war zu schwer. Er hätte eigentlich nicht aufstehen sollen. Ich ging zu ihm.
    Allein schritt ich durch den Gang, wo auch das Zimmer lag. Die große Gefahr war gebannt, es würde wohl kaum mehr Blut aus den Wänden quellen.
    Ich rechnete damit, Suko im Bett liegen zu sehen. Als ich das Zimmer betrat, hatte er sich hingesetzt. Das Pflaster wirkte auf seinem Kopf wie ein Fremdkörper.
    »Ich dachte, du schläfst«, sagte ich. »Nein, ich konnte nicht mehr.«
    »Und?«
    »Es geht so einigermaßen.«
    »Ich habe übrigens neue Kleidung bestellt.«
    »Danke.«
    Neben Suko nahm ich Platz. Beide waren wir deprimiert. Irgendwie hatte die Stimmung zwischen uns einen Tiefpunkt erreicht. Das hatte nichts mit persönlichen Gefühlen zu tun, es war nun einmal so. Beide hatten wir eine regelrechte Horror-Nacht hinter uns. Suko noch schlimmer als ich.
    »Wann fahren wir nach Faversham?« fragte der Chinese.
    »Meinetwegen sofort.«
    Suko nickte. »Ja, mich hält hier auch nichts mehr.« Dann verzog er das Gesicht.
    »Zu schnell bewegt, wie?«
    »Genau.«
    »Willst du in ein Krankenhaus?«
    »Nein. Ich werde mich in London noch verarzten lassen. Lange bleiben wir ja nicht.«
    »Klar.«
    »Und Sorvino?« fragte er.
    »Das ist der große Unbekannte in meiner Rechnung«, gab ich zu. »Er wird reagieren, denn wenn sein Brötchengeber mir die Schuld am Tode seines Bruders gibt, wird er mir die Schuld am Tod seines Sohnes in die Schuhe schieben.«
    »Du konntest nichts machen, John.«
    »Sag ihm das mal. Ob er’s glaubt?«
    »Kaum.«
    »Eben.«
    »Meinst du, wegen Ralph mobilisiert der alte Sorvino die Mordliga?«
    »Wir müssen mit allem rechnen, auch mit normalen, gedungenen Killern. Da bin ich fast sicher.«
    »Man sollte ihn überwachen lassen.«
    »Es wird nichts bringen. Sorvino und Costello sind schlau. Denen kannst du nicht an die Wäsche.«
    »Möglich.« Suko erhob sich. Er stemmte beide Hände auf die Bettkante und drückte sich in die Höhe. »Manchmal habe ich das Gefühl, ohne Kopf herumzulaufen«, sagte er, »dann wieder denke ich, er würde zerspringen, der gute.«
    »Du wirst es überleben.«
    »Hoffentlich.«
    Ich begleitete Suko nach unten in die Halle. Dort schauten wir uns um.
    »Mein Gott, wie es hier einmal ausgesehen hat«, murmelte der Chinese. »Schrecklich.«
    Draußen hielt ein Wagen. Ich war rasch an der Tür und sah, daß ein Mann mit schlohweißen Haaren ausstieg. Ein weiterer blieb in dem Rolls sitzen, vielleicht der Chauffeur.
    Der Neuankömmling schaute sich um und stützte sich schwer auf einen Stock. Der Wind zerzauste das Haar. Auf der Treppe trafen der Mann und ich zusammen.
    »Darf ich fragen, wer Sie sind?« sprach er mich an. Seine Stimme klang wie die eines Schauspielers. Volltönend und irgendwie respekteinflößend.
    »Mein Name ist John Sinclair.« Ich fügte auch noch meinen Beruf hinzu.
    »Scotland Yard, das ist gut. Kommen Sie, wir gehen hinein. Ich bin Sir Matthew Bingham. Mir hat das Schloß gehört, vielmehr es gehört mir immer noch.«
    »Dann wissen Sie, was passiert ist?« fragte ich.
    »Natürlich, sonst wäre ich nicht gekommen.« Er ging an mir vorbei.
    Die Stockspitze war mit einer Stahlkappe umwickelt. Sie hackte jedesmal metallen auf, wenn sie gegen einen Stein stieß.
    In der Halle machte ich ihn mit
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