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0180 - Die Grabstein-Bande

0180 - Die Grabstein-Bande

Titel: 0180 - Die Grabstein-Bande
Autoren: Jason Dark
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Frominghton, eine Frau, die sich als Leiterin einer Jugendgruppe sehr eingesetzt hatte, obwohl sie als schrullig und verschroben galt. Im Augenblick höchster Gefahr hatte sie Mut bewiesen, doch gegen ein Messer aus dem Hinterhalt war auch sie machtlos gewesen. Ihr Tod war ebenso sinnlos wie der der beiden anderen.
    Ein Schritt nur trennte mich von dem zweiten Sarg. Harvey Ollik hieß der Mann, der darin lag. Ich hatte ihn nur kurz gesehen. Er war der Hausmeister und Mädchen für alles im Schloß gewesen. Auch ihn hatte das Messer umgebracht. Ich hatte ihn mitten auf dem Tisch liegend gefunden, inmitten zahlreicher Scherben, denn als er das Abendbrot vorbereitete, hatte es ihn erwischt.
    Verflucht auch.
    Der letzte Sarg, vor dem ich stehenblieb, beherbergte einen fünfzehnjährigen Jungen. Das war besonders schlimm. Der Junge hieß Gary Sorvino, und er war der Sohn eines bekannten Rechtsanwaltes, der für die Londoner Unterwelt arbeitete, insbesondere für einen Mann.
    Logan Costello. Er war ein Feind von mir, und man sagte ihm glänzende Verbindungen zu Solo Morasso, dem Mann, der auch Dr. Tod genannt wurde, nach. Ob er diese Verbindung spielen lassen würde, wenn er vom Tod des Jungen hörte, war fraglich. Da mußte man erst einmal abwarten. Ich glaube jedoch, daß er so hart reagieren würde, denn ein komisches Gefühl wollte bei mir einfach nicht weichen.
    Ralph Sorvino.
    Ich kannte ihn. Er hatte etwas gegen die Polizei gehabt und mich als einen Bullen beschimpft. Das taten viele Jugendliche, deshalb brauchten sie nicht schlecht zu sein. Bei Ralph war es zumindest so, daß er sich als der King fühlte. Er wollte andere dirigieren und auch über sie befehlen.
    Nun war er tot. Ebenfalls umgekommen durch einen Messerwurf. Die in der Burg hausenden Wesen hatten keine Gnade gekannt. Es war zu einer magischen Entladung gekommen, als die Magie des Dschinn diese Burg hier gestreift hatte.
    Die Mordkommission war eingetroffen. Die aus Faversham, der kleinen Stadt, in der das Museum abgebrannt war. Dort hatte es angebliche Hinweise auf den Dschinn gegeben, nur waren wir eben zu spät gekommen.
    Männer in grauen Kitteln betraten das Schloß. Sie sahen mich vor den Särgen stehen und warteten ab..
    Ich sprach sie an. »Wollen Sie die Särge abholen?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut, ich habe nichts dagegen. Nehmen Sie sie mit.«
    Sie hoben zuerst den Sarg hoch, in dem der Junge lag. Ich schaute ihnen nach. Speiübel war mir zumute. Noch immer hatte ich den Blutgeruch in der Nase. Aus dem Ort wollte man mir Kleidung besorgen.
    Sukos Größen hatte ich gleich mitangegeben. Unsere Anzüge konnte man wegwerfen, wir waren wirklich mit Blut übergossen worden, die Kleidungsstücke waren wirklich nicht mehr zu reinigen.
    Den Blutgeruch hatte ich noch immer in der Nase, obwohl ich mich in einer kurzen Pause von oben bis unten geduscht hatte. Auch ein Nickerchen hatte ich machen können. Kaum länger als eine Stunde.
    Suko allerdings schlief. Mein Freund hatte es verdient, denn er war verletzt worden. Die Wunde befand sich am Kopf. Suko war von einem Sturm, den der grüne Dschinn entfacht hatte, gepackt und gegen einen Baum geschmettert worden. Diesen Aufprall hatte selbst sein Eisenschädel nicht ausgehalten.
    Ich fühlte mich wie zerschlagen, ging durch die Halle und ließ mich in einen Sessel fallen. Soeben brachten die Männer den letzten Sarg nach draußen.
    Ich griff zu den Zigaretten. Zwei Stäbchen steckten noch in der Packung.
    Dann roch ich etwas.
    Kaffeeduft. Himmel, es gab Kaffee. Und schon sah ich Ingrid, die dralle Person mit den Zöpfen. Ingrid arbeitete in der Küche. Sie trug ein Tablett. Darauf standen eine Kanne und mehrere Tassen. Ingrid hatte verweinte Augen, ihr Gesicht zeigte rote Flecken auf einer blassen Haut.
    Sie hatte sehr an Ollik gehangen, das wußte ich inzwischen, es war verständlich, wenn sie trauerte.
    Vor mir blieb sie stehen. »Möchten Sie eine Tasse?« fragte sie.
    »Ein Königreich würde ich Ihnen dafür geben.«
    Sie lächelte schmal und schenkte ein. Ich nahm ihr die Tasse aus der Hand, probierte und nickte anerkennend. »Gut«, lobte ich, »ausgezeichnet, meine Liebe.«
    »Danke.«
    »Bringen Sie den anderen auch etwas, sie haben es sich verdient.«
    »Natürlich, Sir.«
    Ich schaute ihr nach, wie sie durch die Halle ging. Das Schicksal hatte die Menschen hier schwer getroffen. Abermals hatten Wesen, deren Existenz man kaum begreifen konnte, hart zugeschlagen. Dabei nahmen sie keinerlei Rücksicht,
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