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Scream Street - Das Herz der Mumie

Titel: Scream Street - Das Herz der Mumie
Autoren: PeP eBooks
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1. Kapitel
    Der Kampf

    Lautes Donnergrollen ertönte, als die beiden Werwölfe sich umkreisten. Ihr Fell war vom sintflutartigen Regenfall so nass, dass es sich dicht an ihre Muskeln schmiegte. Der kleinere der beiden Werwölfe fletschte die spitzen Zähne und stieß ein Heulen aus.
Der Laut hallte weit hörbar durch die Straßen.
    Plötzlich ging der größere Werwolf zum Angriff über und stürzte sich auf seinen Gegner, um zuzubeißen. Doch der kleine Wolf war zu schnell und wendig, um sich von so einer offenen Attacke besiegen zu lassen. Rasch warf er sich zu Boden, mit angezogenen Hinterläufen, um seinen Bauch zu schützen, und hieb mit seinen rasiermesserscharfen Krallen nach seinem Angreifer. Er erwischte ihn an der Brust, und diese begann zu bluten. Kurz färbte sich das dichte rötlich-braune Fell rot, doch der Regen wusch es gleich wieder rein.
    Ein Blitz zerriss den Himmel über den Köpfen der beiden Wölfe und erhellte kurz die vereinzelten anderen Gestalten, die sich ebenfalls draußen im Unwetter aufhielten. Da war eine kleine ägyptische Mumie, die
ein silbernes Buch umklammerte, und ein ein junger Vampir, der gerade mit einem älteren Mann die Klingen kreuzte.
    »Ich weiß echt nicht, warum ich erst so spät draufgekommen bin«, polterte Sir Otto Feist gutgelaunt, als er mit dem Schwert auf den Kopf des Vampirs zielte. »Um einen Werwolf zu bekämpfen, braucht man einfach einen anderen Werwolf!«

    Rhesus Negativ umfasste sein eigenes Schwert fester und hob es schnell hoch, um den Hieb zu parieren. »Luke werden Sie nie schlagen!«
    Da drang ein Jaulen zu ihnen, weil der rötlich-braune Werwolf seinen Gegner fest ins Bein gebissen hatte. Der Mann lächelte. »Tja, da wäre ich mir nicht so sicher.«
    Der kleinere Werwolf wich auf die andere Straßenseite zurück. Sofort stürmte die Mumie zu ihm hinüber und kniete sich neben ihn. »Alles in Ordnung?«, fragte sie. Luke blickte mit seinen gelben Augen zu ihr auf. Er war äußerlich so sehr zum Werwolf geworden, dass man nichts mehr von seiner menschlichen Persönlichkeit erkennen konnte.
    Cleo riss einen Streifen ihrer Mumienbandagen von ihrer Taille ab und verband damit hastig die Wunde an Lukes Bein. »Es
ist nicht viel, aber so verlierst du wenigstens kein Blut mehr.«
    Das Aufeinanderklirren von Metall ließ Cleo herumfahren. Sie sah, wie Rhesus über die Straße zurückwich. Mit hoch erhobenem Schwert wehrte er Sir Ottos heftige Schläge ab. Als er den Randstein erreichte, stolperte der Vampir und fiel auf den Rücken. Er konnte sich gerade noch wegdrehen, als die Schwertspitze des Mannes klirrend auf den Asphalt traf, dort, wo sich eben noch sein Kopf befunden hatte.
    Mit seinem schweren Stiefel kickte Sir Otto dem Vampir das Schwert aus der Hand. Es rutschte über das nasse Straßenpflaster, sodass Rhesus nun waffen- und hilflos war. Verzweifelt schrie Cleo auf und eilte ihrem Freund zu Hilfe.
    Gleichzeitig setzte der größere Wolf mit einem kehligen Knurren über die Straße.
Den Bruchteil einer Sekunde später sprang Luke auf, und die beiden Wesen stießen mitten in der Luft zusammen, wo sie mit glänzenden Zähnen nacheinander schnappten.
    Wieder zerriss ein Blitz den Himmel und ließ die Luft flirren. Das grelle Licht erhellte die Wölfe wie in einer kurzen Momentaufnahme oder einem Standbild aus einem Albtraum.
    Dann kamen die beiden wieder auf dem Boden auf, der kleinere Wolf war der erste, der stand. Mit weit aufgerissenem Maul stürzte er sich auf die entblößte Kehle seines Gegners.
    »Luke, nein!«, schrie da eine vertraute Stimme, und der Kopf des Angreifers schnellte herum. Zwei Gestalten standen dicht nebeneinander, völlig durchnässt vom Unwetter. Als ein neuer weißgreller Blitz über den Himmel zuckte, konnte man das
Entsetzen auf den Mienen des Paares erkennen. Der kleinere Werwolf heulte wütend auf, als er merkte, dass es seine Eltern waren, die ihn beobachteten …
     
    Ruckartig setzte sich Luke auf. Sein T-Shirt war vom prasselnden Regen tropfnass. Nein, nicht vom Regen - vom Schweiß. Er saß vollständig angezogen in seinem Bett.
    Er bemühte sich, seinen rasenden Herzschlag zu beruhigen, und schaltete das Licht an. Die Glühbirne brachte ein silbriges Gesicht zum Glänzen, das auf dem Vorderumschlag des Buchs auf seinem Schreibtisch eingeprägt war.
    Als Luke sein patschnasses T-Shirt auszog und sich aus der Kommode ein frisches schnappte, öffnete das Gesicht seine Augen. »Du hast wieder schlecht geträumt«,
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