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0174 - Lupinas Todfeind

0174 - Lupinas Todfeind

Titel: 0174 - Lupinas Todfeind
Autoren: Jason Dark
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Rücken liegen. Weit hatte ich den Mund aufgerissen. Dabei kam ich mir vor wie ein Fisch, den man aus seinem Element genommen und aufs Trockene geworfen hatte.
    Luft! Himmel, wann bekam ich denn endlich wieder Luft!
    Die Chance wurde geringer. Ich mußte mich mit meinem Schicksal abfinden. Es lag in den Händen meiner Feindin Lupina. Von allein konnte ich nichts machen…
    ***
    Marcel Vasely hatte die Leiche in den Pool geworfen. Er und seine Schwester sahen zu, wie sie langsam versank. Dann machten sie kehrt und verließen den Raum.
    »Und dieser Sinclair?« fragte Jovanka.
    Ihr Bruder hob die Schultern. »Das soll Lupina entscheiden. Meinetwegen kann er verrecken.«
    Die letzten Worte hatte auch Lupina gehört, denn sie wartete draußen im Gang. Sie lachte. »Ja, ihr habt recht, auch ich sehe ihn lieber tot als lebendig.«
    »Dann lassen wir ihn im Sarg.«
    »Nein.«
    »Und warum nicht?« fragte Marcel.
    »Das versteht ihr nicht«, antwortete Lupina. Ein Schleier schien sich für einen kurzen Augenblick über ihre ansonsten kalten Raubtieraugen zu legen. »Mit Sinclair und mir ist das eine Sache für sich. Er war selbst einmal ein Werwolf.«
    »Was?« fragten die beiden wie aus einem Mund.
    »Ja, Marvin Mondo, der Monstermacher, hat ihm ein Serum gegeben. Sinclair wurde zu einem Wolf. Er traf mich, und er hat sich sogar in mich verliebt.« Sie lachte. »Wenn ich daran denke, daß er dann noch um mich gekämpft hat. Wirklich, denn ich hatte Bedingungen gestellt. Wenn er mich endgültig besitzen wollte, dann mußte er zuvor einige Konkurrenten aus dem Weg räumen. Er hat es geschafft. Er hat sie alle in die Flucht geschlagen.« [2]
    »Und dann?« fragte Jovanka flüsternd.
    »Kamen seine Freunde. Sie haben ihn mir genommen. Ich mußte fliehen, denn Sinclairs Freunde waren gut bewaffnet. Sie besaßen mit geweihten Silberkugeln geladene Waffen, und einer brachte Sinclairs Kreuz mit: Dagegen kommen wir nicht an. Ich floh und wurde von Dr. Tod in seine Mordliga aufgenommen.«
    »Sinclairs Pistole haben wir jetzt«, sagte Marcel und lachte.
    Lupina warf ihm einen kalten Blick zu. »Laß dir nie einfallen, die Mündung auf mich zu richten!« warnte sie.
    »Nein, nein, willst du die Waffe haben?«
    »Behalte sie nur!«
    »Und warum soll dieser Mann noch länger leben?« wollte Jovanka wissen.
    »Das ist aus dem besonderen Verhältnis zwischen uns beiden heraus zu erklären. Ich will ihn leiden sehen, denn er hat mir die schlimmste Schmach angetan, die es gibt. Deshalb soll Sinclair alle Höllen durchleben, und dann werden wir ihm den Todesstoß versetzen. Er wird unser Treffen mit ansehen können und erkennen, wie stark die Werwölfe sein können.«
    »Da bin ich nur gespannt, was Silva dazu sagt«, meinte Marcel Vasely.
    »Silva hat sich unterzuordnen!«
    »Kennst du sie?« fragte der angebliche Lehrer.
    »Nein.«
    »Dann laß dir gesagt sein, daß sie ihren eigenen Kopf hat. Sie läßt sich nichts sagen, das hat auch unsere Familie spüren müssen. Glaub mir.«
    »Ich bin die Königin der Wölfe!« rief Lupina. »Und mir allein hat sie zu gehorchen.«
    »Wir werden sehen.«
    Jovanka hatte sich von den beiden getrennt. Sie war zur Treppe gelaufen. Dort achtete sie darauf, daß die drei im Keller nicht gestört wurden.
    Nach einer Weile kam sie zurück. »Was ist los?« fragte Marcel.
    »Die Polizisten sind weggefahren.«
    »Das ist gut.«
    »Man wird dich vermißt haben, Bruder.« Marcel winkte ab. »Was spielt das noch für eine Rolle, bei dem, was auf dem Spiel steht?«
    »Ist die Schule jetzt leer?« wollte Lupina wissen.
    »Nur noch die Schülerinnen.«
    Die Augen der Wölfin leuchteten auf. »Also wären die Mädchen Opfer für uns.«
    »Wenn man es so sieht, ja«, gab ihr Marcel recht.
    »Hast du dir schon welche geholt?«
    Der Werwolf lachte. »Nicht hier«, sagte er leise. »Es war mir zu gefährlich, ich wollte erst die Zeit abwarten. Ich bin weggefahren, habe in anderen Teilen des Landes getötet.«
    »Und dieses Mädchen, das gefunden wurde?«
    »Die Kleine geht tatsächlich auf mein Konto. Sie hatte sich unsterblich in mich verliebt. Ich brachte sie sogar so weit, daß sie den Mond anbetete. Dann kam Jovanka. Sie wurde schrecklich eifersüchtig, denn sie dachte, daß Jovanka meine Geliebte wäre und wollte sie umbringen. Wir kamen ihr zuvor.«
    »Dummes Weib!«
    Marcel nickte.
    »Allerdings wird sich nun die Polizei auf unsere Spur setzen«, meinte Jovanka. »Auch die Einwohner von Graveline sind aufgescheucht
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