Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0174 - Lupinas Todfeind

0174 - Lupinas Todfeind

Titel: 0174 - Lupinas Todfeind
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zerplatzten.
    Meine Gegner sah ich nicht mehr. Sie standen wahrscheinlich am Beckenrand und schauten mir zu, wie ich bewegungslos in der engen Totenkiste lag und mich nicht rühren konnte.
    Wie lange hielt die Luft?
    Würde sie tatsächlich für die Zeit reichen, die ich in diesem Sarg verbringen mußte. Daß man mich hier nicht umkommenlassen wollte, hatte ich gehört. Man würde mich zu einem anderen Platz schaffen, wenn die Dunkelheit eingebrochen war. Um mich so lange aus dem Weg zu haben, hatte man mich in diesen Sarg gesteckt.
    Ein Gefängnis, das mir überhaupt nicht gefiel, auch wenn es nicht stockfinster war, wie in den anderen Särgen, in denen ich schon gelegen hatte.
    Zudem hatte ich Angst, daß die Gummifüllung zwischen den beiden Teilen doch nicht so dicht war und Wasser eindringen konnte. Dann würde ich elendig ertrinken.
    Ich atmete nur sehr flach. Dabei trachtete ich danach, so wenig Sauerstoff wie möglich zu verbrauchen.
    Zwangsläufig beschäftigten sich meine Gedanken auch mit den zurückliegenden Ereignissen. Mrs. Rutland hatte mir den Brief ihrer Tochter gezeigt, in dem der Name Lupina aufgetaucht war. Daraufhin hatte ich sofort reagiert und war losgebraust.
    Es war auf der Fähre zur Konfrontation mit den Wölfen gekommen, und ich hatte die blonde Silva kennengelernt. Jane und Suko setzten sich in Calais auf die Spur dieser Frau, der ich nicht über den Weg traute. Ich war weiter nach Graveline gefahren, wo auch das Internat lag, in dem Sue Rutland, die Briefschreiberin, ihre Ausbildung genoß. Dort war ich von dem Rektor, einem Mann namens Roland Foucert, empfangen worden. Bevor wir richtig miteinander reden konnten, wurde die Meldung überbracht, daß man die schlimm zugerichtete Leiche eines jungen Mädchens gefunden hatte.
    Mit Foucert fuhr ich zum Fundort.
    Die Tote war Sue Rutland.
    Das hatte mir einen Schock versetzt und mir gleichzeitig bewiesen, daß es höchste Eisenbahn war, den finsteren Gestalten das Handwerk zu legen.
    Leider hatte ich noch keinen Anhaltspunkt. Während Foucert seine Schülerinnen zusammentrommelte und alle von der Polizei verhört wurden, untersuchte ich das Internat. Ich gelangte auch in den Keller, wo ich den Toten in einer Waschmaschine fand. Dann machte ich die Bekanntschaft der schwarzhaarigen Jovanka, einem sehr rätselhaften Mädchen, das mutterseelenallein im Pool seine Bahnen schwamm. Auf meine Fragen gab sie patzige Antworten, bis ich die Geduld verlor und sie mit dem Toten konfrontierte.
    Da gab sie den Mord zu, und mir wurde klar, daß ich einer potentiellen Gegnerin gegenüberstand.
    Und auch ihr Bruder kam. Ein Mann, der in der Schule unter dem Namen Marcel Vendri als Lehrer arbeitete, in Wirklichkeit jedoch Vasely mit Nachnamen hieß, wie auch die schöne Jovanka. Und ich traf Lupina, die Königin der Wölfe. Den dreien gelang es, mich zu überwältigen und in den gläsernen Sarg zu legen. Zuvor hatte ich jedoch erfahren, daß auf einer Burg in der Nähe ein großes Treffen stattfinden sollte. Die Vaselys, lange getrennt, hatten wieder zueinander gefunden. Und Lupina sollte die Anführerin der Sippe werden. Man erwartete auch noch eine dritte Person. Die hatte ich bereits kennengelernt. Es war die Blonde von der Fähre, die mit ihren Wölfen durch die Lande zog und von denen ich einen getötet hatte.
    Man hatte mir meine Beretta weggenommen. Geblieben war das geweihte Kreuz, der Dolch und auch die magische Kreide, die ich sicherheitshalber eingesteckt hatte.
    Wie es aussah, würde ich in der nächsten Zeit wohl kaum dazu kommen, die Waffen einzusetzen. Als ich an das Kreuz dachte, kam mir eine Idee.
    Ich zog es unter dem Hemd hervor und legte es offen auf meine Brust. Jetzt würden sich einige Leute wundern, wenn sie mich aus dem Sarg holten.
    Das Glas beschlug. Kleine Tröpfchen bildeten sich besonders dort, wo mein Atem am meisten hintraf. Auch das Wasser hatte sich wieder beruhigt, der Sarg schaukelte ebenfalls nicht mehr. Er stand still auf dem Grund.
    Es war wiederum einige Zeit vergangen, als ich schemenhaft über mir eine Bewegung wahrnahm.
    Kamen sie jetzt zurück?
    Dann klatschte etwas ins Wasser. Das Klatschen hörte ich zwar nicht, aber ich bekam mit, wie das Wasser aufgewühlt wurde, wie Wellen entstanden, und auch mein Sarg schwankte ein wenig.
    Etwas Längliches, Dunkles sackte langsam in die Tiefe und näherte sich dem Grund.
    Nicht nur ihm, sondern auch meinem Sarg. Es sah ganz so aus, als würde der Gegenstand auf den Deckel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher