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Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Titel: Ein prickelndes Spiel (German Edition)
Autoren: Tori Carrington
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PROLOG
    Nicole Bennett hatte zwei Schwächen: Schmuck von Tiffany und Männer. Dadurch geriet sie immer wieder in große Schwierigkeiten, denn der Schmuck gehörte leider nicht ihr. Und was die Männer betraf, einer hatte ihr gerade vor fünf Minuten die Polizei auf den Hals gehetzt.
    Nicole wirbelte hektisch in dem schäbigen Einzimmerapartment herum, das Sebastian Pollock gehörte, einem Theaterschauspieler, bei dem sie seit etwa einer Woche wohnte. Verzweifelt versuchte sie, ihre Fingerabdrücke von den staubigen Flächen zu entfernen, wobei sie immer wieder aus dem Fenster sah. Die Polizei musste jeden Moment hier sein. Schnell stopfte sie ihren schwarzen Kater Devil in den Tragekorb, hängte ihn sich über die linke Schulter und schwang sich ihren schwarzen Lederrucksack auf den Rücken. Den Silberschmuck steckte sie in einen gefütterten Umschlag. Hätte sie sich doch bloß heute Morgen bei Sebastian, nachdem sie sich geliebt hatten, nicht beklagt, dass er immer so schnell fertig war.
    Sie öffnete die Wohnungstür, und bevor sie auf den Hausflur trat, wischte sie den Türknauf mit ihrem roten Taschentuch ab. Dann erst blickte sie hoch, und ihr stockte der Atem. Vor ihr stand Sebastian, lässig an die Wand gelehnt, die Arme über der breiten Brust verschränkt.
    “Wo willst du denn hin?”, fragte er und sah sie lächelnd an.
    “Schnallen Sie sich gut an. Die Nacht wird stürmisch”, zitierte sie ihren Lieblingsspruch von Bette Davis, der haargenau zu ihrer jetzigen Situation passte. Wenn sie ehrlich war, traf er auf ihr ganzes Leben zu.
    Sie verzog das Gesicht. Weshalb klappte es nur nie zwischen ihr und den großen gut aussehenden Männern, die den seelischen Tiefgang einer Schlammpfütze hatten? Es stimmte schon, der Vorteil dieser Männer war, dass sie selten Fragen stellten, was bei ihrem Job als Diebin nicht unwichtig war. Andererseits waren sie immer sehr schnell beleidigt, wenn man auch nur die winzigste Kritik übte. In Bezug auf Sebastian war die Vorstellung, mit ihm Sex zu haben, sehr viel aufregender gewesen, als der Akt selbst es dann tatsächlich war.
    Nun gut, es handelte sich nur um einen weiteren Irrtum in ihrem Leben.
    Nicole versetzte Sebastian einen kräftigen Schlag mit dem Handballen genau auf den Solarplexus, sodass er aufstöhnte und ohnmächtig zusammensackte. Schnell durchsuchte sie seine Taschen. Ein Schmuckstück fehlte ihr. Da, in einer der vorderen Taschen seiner Jeans fand sie es. Sie zog das Armband heraus. “Ich werde dich nie vergessen”, las sie laut den eingravierten Spruch und steckte das Schmuckstück in die wattierte Tüte.
    Ohne sich noch einmal umzusehen, ging sie den Flur hinunter bis zur Feuertreppe. Wahrscheinlich würden die Polizisten jeden Moment das Treppenhaus stürmen, dieses Risiko wollte sie lieber nicht eingehen.
    Und nun? Wo sollte sie jetzt hin? Am besten doch nach Baltimore.
    Devil miaute, und Nicole warf ihm schnell einen Blick zu. “Ich fürchte, wir müssen mal wieder Tante Danika besuchen.”

1. KAPITEL
    Irgendjemand folgte ihr.
    Drei Tage nach der Episode mit Sebastian saß Nicole in Baltimore im “Flanagan’s”, einem irischen Pub. Das Pub war im Grunde nicht ihr Ziel gewesen, aber sie musste ihren Verfolger loswerden.
    Sie war ziemlich sicher, dass sie beobachtet wurde. Vielleicht schon seit ihrer Ankunft in dieser Stadt. Sie hatte zwar ihren Verfolger noch nicht gesehen, aber sie hatte das Gefühl, dass jemand ihr auf Schritt und Tritt folgte. Irgendwie kribbelte ihr die Haut, und es sträubten sich ihr die Nackenhaare.
    Ihr Verfolger war jetzt nicht hier, das wusste sie mit Bestimmtheit. Innerhalb weniger Sekunden hatte sie die Gäste gecheckt und eingeordnet. Zwei Männer in dunklen Anzügen saßen hinten in einer Nische. Wenn sie nicht gerade ihre Scherze mit der Barfrau machten, die durchaus in der Lage war zu kontern, dann besprachen sie wohl Geschäftliches. Außerdem sahen sie zu teigig und blass aus, als dass sie irgendetwas mit der Polizei zu tun haben könnten. Vielleicht mit dem Finanzamt? Aber vor dem Finanzamt hatte Nicole keine Angst. Da das Finanzamt nicht beweisen konnte, dass sie überhaupt etwas besaß, konnte es auch keine Steuern von ihr fordern. An einem anderen Tisch saß eine ältere Frau mit ihren nicht mehr ganz jungen Töchtern. Offensichtlich ruhten sie sich von einem Einkaufsbummel aus. Sie hatten Guiness vor sich stehen und lachten immer wieder laut los. Nein, die drei stellten keine Gefahr dar.
    Nicole warf
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