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0168 - Satansparty

0168 - Satansparty

Titel: 0168 - Satansparty
Autoren: Andreas Brandhorst
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der Bezeichnung UEL?« fragte er, und der Inspektor runzelte die Stirn. Er nickte.
    »United Electronic Limited, ja, die kenne ich. Es ist die Firma, in er Edward McKinley die Position eines Vorstandsmitgliedes bekleidet, ebenso wie der verstorbene Bannister.«
    »Okay«, gab Zamorra zurück und straffte seine Gestalt. Wenn nur diese Müdigkeit nicht gewesen wäre. »Wissen Sie auch, wie wir am schnellsten dorthin kommen?«
    Der Inspektor nickte erneut.
    »Gut, dann lassen Sie uns keine Zeit verlieren.«
    »Aber in Ihrem Zustand können Sie doch unmöglich…«
    »Ich muß«, preßte Zamorra hervor. »Ich muß, verstehen Sie. Die Dämonen-Brut ist auf dieser Welt. Und Sie können sich kaum vorstellen, was das bedeuten kann…«
    ***
    »Es hat keinen Zweck, Doktor«, kam es müde und hoffnungslos über die Lippen des Assistenzarztes. »Nicole Duval spricht auf keine Behandlungsmethode an. Es ist zwecklos.«
    »Sie ist ein Mensch«, gab Melbert entschlossen zurück. »Ein Mensch wie wir. Etwas muß einfach helfen.«
    Sein Assistent löste den Blick von der reglosen jungen Frau und sah Melbert an.
    »Etwas muß helfen«, nickte er nachdenklich, »Es fragt sich nur, was.«
    Die schillernden Kurven auf den Monitoren waren in der letzten halben Stunde immer schwächer geworden. Das Leben tropfte aus Nicole Duval heraus, daran konnte kein Zweifel mehr bestehen. Alle Versuche, ihre Körperfunktionen mit Medikamenten und entsprechenden Geräten zu stützen, waren fehlgeschlagen. Nicole sprach auf nichts an!
    Die Tür öffnete sich, und das besorgte Gesicht einer Nachtschwester blickte ihm entgegen.
    »Doktor Melbert?«
    »Ja?« Er drehte sich um.
    »Sie werden am Telefon verlangt. Von einem gewissen Zamorra.«
    Dieser Name elektrisierte den Arzt förmlich. Mit einigen schnellen Schritten war er am Apparat und hob den Hörer an.
    »Melbert hier«, sprach er in die Sprechmuschel. »Mein Gott, Zamorra, wo stecken Sie?«
    »Das ist im Augenblick unwichtig«, gab der Meister des Übersinnlichen zurück. Der Arzt registrierte, daß seine Stimme erschöpft klang, viel zu erschöpft. »Wie geht es Nicole?«
    »Darum habe ich Sie ja gefragt«, brachte Melbert als Antwort hervor. »Sie liegt im Sterben, und nichts kann ihren Tod verhindern. Wir versuchen alles, ohne Ergebnis. Sagten Sie nicht, daß sie wieder zu Kräften kommt, wenn der Dämon vernichtet ist?«
    Einige lange Augenblicke blieb es still am anderen Ende, dann:
    »Ich habe es befürchtet. Ich habe Mahat vernichtet, Doktor, aber zu spät. Der Dämon hatte Zeit genug, einen anderen, noch mächtigeren Dämonen zu rufen: Xahat. Und dieses Geschöpf hat die Stelle Mahats eingenommen. Die schwarzmagische Brücke, die Nicole mit Mahat verband, muß noch existieren. Aber jetzt wird die Brücke von den Kräften Xahats gestützt, Kräften, die wesentlich stärker sind. Und diese Energien saugen das Leben aus Nicole heraus.«
    »Was können wir tun?«
    Wieder eine Pause, dann, leise:
    »Nichts, Doktor, gar nichts. Hier sind Sie völlig machtlos.« Der Professor räusperte sich dumpf. »Ich melde mich wieder, Doktor. Es gibt nur eine Möglichkeit, mit der Nicole noch gerettet werden kann…«
    Melbert hatte etwas erwidern wollen, doch Zamorra hatte bereits aufgelegt.
    Nachdenklich kehrte der Arzt in den Raum mit der sterbenden Nicole zurück. Was hatte Zamorra mit seinen Worten gemeint?
    Es gab nur eine Möglichkeit: Zamorra wollte auch den zweiten Dämonen vernichten. Aber seine Stimme hatte eine Klangfärbung gehabt, die Melbert genug darüber sagte, wie Zamorra selbst die Erfolgsaussichten eines solchen Unternehmens einschätzte…
    ***
    Der Wagen kam vor einem breiten Tor zum Halten. Inspektor Monrow schaltete auf Standlicht, dann stiegen sie aus. Aus dem Gebäude unmittelbar neben dem Tor kam ein uniformierter Mann, blickte ihnen unsicher entgegen.
    »Öffnen Sie!« befahl der Inspektor. Der Nachtwächter schüttelte den Kopf. »Haben Sie die Erlaubnis der Geschäftsleitung? Oder einen Durchsuchungsbefehl? Ich habe ausdrücklich die Anweisung erhalten, niemanden hier durchzulassen.«
    »Ist Edward McKinley in einem der Gebäude?« fragte Zamorra schnell und deutete zu den langgestreckten Schatten hinüber. Die wenigen Lampen verbreiteten ein eher trübes, diffuses Licht.
    Der Nachtwächter hob überraschend die Augenbrauen.
    »Ja. Wollen Sie zu ihm?«
    Der Inspektor nickte ernst, und die Unsicherheit aus den Zügen des Nachtwächters verschwand.
    »Gut, dann warten Sie bitte. Ich
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