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Der Große Basar: Roman

Titel: Der Große Basar: Roman
Autoren: Peter V. Brett
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Einführung
    D as Schreiben eines Romans ist für den Autor auch immer ein Lernprozess, und in dieser Hinsicht bildete Das Lied der Dunkelheit keine Ausnahme. Ich empfand es als eine echte Herausforderung, die Geschichte voranzutreiben und gleichzeitig eine Dramatik zu erzeugen, die den Leser auf die Folter spannt, was auf der nächsten Seite passiert. Immerhin umfasst das Buch annähernd achthundert Seiten, und die Handlung vollzieht sich über einen Zeitraum von vierzehn Jahren, wobei die Schicksalswege dreier verschiedener Menschen geschildert werden. Ein Teil dieses Lernprozesses bestand darin, zu entscheiden, welche Szenen, die ich bereits geschrieben hatte (und die mir gefielen), zum Vorteil des Gesamtwerks wieder gestrichen werden sollten. Noch wichtiger war, vorauszuschauen und bestimmte Szenen gar nicht erst zu entwerfen.

    In diese Kategorie fällt die Geschichte Der große Basar . Vom Konzept her gehört sie zwischen Kapitel sechzehn und siebzehn des Buchs Das Lied der Dunkelheit , denn hier klafft im zeitlichen Ablauf eine Lücke von drei Jahren, in denen Arlen als Kurier die Freien Städte bereist.
    In Arlens Leben war dies eine aufregende Zeit voller Abenteuer und ein ergiebiger Quell für Kurzgeschichten, in denen erzählt wird, wie er von einer Stadt zur anderen reist und mit den unterschiedlichsten Leuten in Berührung kommt, die sich hinter den Schutzsiegeln verschanzen.
    Wie Caine in Kung Fu .
    Ich habe massenhaft Ideen für Geschichten, die innerhalb dieser drei Jahre spielen, aber aus Platzgründen konnte ich sie nicht alle in dem Roman Das Lied der Dunkelheit unterbringen. Doch selbst wenn es möglich gewesen wäre, hätte dies die Geradlinigkeit, mit der Arlen auf sein Schicksal zusteuert, gewaltig gestört und diesem Handlungsstrang den Schwung genommen. Deshalb beschloss ich, keine nebensächlichen Episoden einzufügen, sondern sie mir für später aufzuheben. Stattdessen versetzte ich Arlen zu Beginn des siebzehnten Kapitels (Ruinen) an das Ende einer langen Reihe von Abenteuern, die für den Leser flüchtig angedeutet werden, aufzeigen, wie er zu dem Mann heranreifte, zu dem er mittlerweile geworden ist, und darin gipfeln, dass er die verlorene Stadt Anochs Sonne entdeckt, ein Ereignis, das den nächsten entscheidenden Wendepunkt in seinem Leben darstellt.
    Einige dieser Abenteuer werden in künftigen Romanen auftauchen, doch die Geschichte, wie Arlen tatsächlich die verlorene Stadt findet, war zu umfangreich und in sich zu geschlossen, um in einen Roman hineinzupassen, und ich freue mich, sie an dieser Stelle präsentieren zu können.
    Der große Basar enthält alles, was mir an Arlen so sehr gefällt, und rückt eine meiner liebsten Nebenfiguren in den Vordergrund, Abban den khaffit , dessen eigene Sichtweise hier zum ersten Mal zum Tragen kommt. Ob Sie nun ein neuer Leser sind, der in Arlens Welt eingeführt werden möchte, oder ein Fan der Serie - ich glaube, dass Sie diese Lektüre genießen werden.
    Die zweite Erzählung in diesem Band, Brayans Gold , handelt davon, wie Arlen zum ersten Mal ganz auf sich allein gestellt als Kurier unterwegs ist, um eine gefährliche Fracht ins Hochgebirge zu befördern. Diese Geschichte erwuchs aus einer knappen, lässigen Bemerkung, die Arlen in Der große Basar von sich gibt. Ursprünglich sollte es lediglich eine hingeworfene Aussage sein, ohne größere Bedeutung, aber die Vorstellung von Schneedämonen und ihren Eigenschaften ließ mich einfach nicht los und kreiste solange in meinem Kopf, bis ich dafür sorgte, dass dem armen Arlen vor Kälte die Zähne klapperten.
     
    PETER V. BRETT
    Dezember 2009

Der große Basar
    328 NR
    D ie Wüste zitterte unter der Hitze. Wie ein schweres Gewicht lasteten die grellen Sonnenstrahlen auf dem Land, und Arlen ertappte sich dabei, wie er sich vornüberbeugte, als gäben seine Schultern unter dieser Bürde nach.

    Er ritt durch die Randgebiete der Krasianischen Wüste, und so weit das Auge reichte, erstreckte sich in jede Himmelsrichtung nichts als die trostlose Ebene mit ihrem ausgedorrten, von Rissen durchzogenen Lehmboden. Nirgendwo gab es etwas, das Schatten spenden oder wovon die grausame Hitze abprallen konnte.
    Kein Mensch, der bei Verstand ist, hat einen Grund, hier herumzuwandern, schalt sich Arlen, der dennoch seinen Rücken straffte, um der Sonne zu trotzen.
Über seiner Kleidung trug er ein dünnes weißes Gewand, die Kapuze tief in die Stirn gezogen, und Mund und Nase hatte er mit einem Schleier
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