Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0168 - Satansparty

0168 - Satansparty

Titel: 0168 - Satansparty
Autoren: Andreas Brandhorst
Vom Netzwerk:
Abend, Sir.«
    »Guten Abend, Simmson«, entgegnete McKinley und betrachtete noch immer das strahlende Juwel in seinen Händen, das nun überhaupt keine Ähnlichkeit mehr mit einem schlichten Metallwürfel hatte.
    Der Betriebsleiter erstarrte, als sein Blick ebenfalls auf die wogenden Farben traf. Ein Ruck ging durch seinen Körper, dann kam er mit steifen, wie abgehackt wirkenden Bewegungen näher.
    »Was… was ist das…?«
    »Hier, sehen Sie es sich nur an.«
    McKinley reichte ihm den Metallwürfel, und Simmson zuckte, als seine Finger die Kühle des Metalls spürten. Der Blick aus seinen rotumränderten Augen veränderte sich, flackerte, winde dann ebenso starr, wie sein Körper es war.
    Es wirkt, dachte Xahat befriedigt. Und nicht nur das.
    Der Dämon konzentrierte sich kurz, schickte einen magischen Impuls in den Metallwürfel. Simmson erblaßte, wollte zurücktaumeln, doch eine nicht sichtbare Kraft war stärker als er, hielt ihn zurück, nagelte ihn auf den Boden.
    »Nun?« fragte McKinley.
    Über die Lippen des Vertriebsleiters kamen nur noch Laute, die niemand mehr verstehen konnte. Xahat verstärkte die magischen Impulse, und sofort entstand Schweiß auf der Stirn Simmsons, der sich nun in einem magischen Bann befand, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte.
    Xahat lachte brüllend und doch lautlos. Vorsichtig ließ er die Impulse wieder versiegen, vorsichtig, weil Simmson keinen Verdacht schöpfen sollte. Er brauchte diesen Mann noch, vor allen Dingen in dieser Nacht.
    Es wirkte. Mahat hatte recht gehabt. Mit Hilfe dieses Gerätes, das für die Menschen wie ein Magnet war, der ihre Aufmerksamkeit an sich zog, konnte der Dämon alle die, die ein solches Gerät eiwarben, binnen weniger Sekundenbruchteile unter seine Kontrolle zwingen, ohne dabei seine ganze Kraft ausschöpfen zu müssen. Und mit seiner Hilfe vermochte er noch viel mehr. Mahat hatte zu diesem Zweck ein Zusatzgerät benötigt, doch Xahat, die Dämonen-Brut, war viel stärker. Er, der Jahrtausenddämon, war nicht auf die Hilfe dieses Zusatzgerätes angewiesen. Er konnte die notwendige Brücke allein mit seinen teuflischen Kräften errichten, die Zusatzbrücke, die alle Inhaber von Metallwürfeln umbringen würde, in dem Bruchteil der Zeit, die zu einem Atemzug notwendig war.
    »Was… wie…?« brachte Simmson hervor und blickte McKinley aus flackernden Augen an. »So etwas… so etwas habe ich noch nie erlebt. Phantastisch, einfach nicht zu fassen.« Der Mann blickte auf den Metallwürfel, auf dessen Flächen nun die wogenden Farben verschwunden waren.
    »Das wird uns den Durchbruch verschaffen«, sagte Xahat, der die Worte allerdings anders verstand, als der Mann vor ihm.
    Simmson nickte. »Da kann ich mich Ihren Worten nur anschließen. Es ist einfach… phantastisch.« Er blickte auf, schien seinen Blick aber nur schwer von dern Metallwürfel lösen zu können.
    »Warum haben sie mich rufen lassen, Sir?«
    »Ich möchte«, sagte McKinley langsam, »daß Sie einige der Würfel hier nehmen und dafür sorgen, daß sie noch in dieser Nacht die Mitglieder des Vorstands erreichen, verstehen Sie? Morgen findet eine Konferenz statt, und ich möchte, daß diese Konferenz bereits mit konkreten Ergebnissen hinsichtlich dieser Neuentwicklung aufwarten kann. Und wenn die anderen Mitglieder des Vorstands ebenso reagieren wie Sie…«
    Simmson lächelte. »Gut, ich werde dafür sorgen.«
    Das Gesicht McKinleys verzerrte sich, als der Vertriebsleiter mit einigen Metallwürfeln verschwunden war. Mit dieser »Neuentwicklung« würde er noch in dieser Nacht die vollständige Kontrolle über den Vorstand der Gesellschaft erringen, und dann…
    Und dann konnte er darangehen, die magischen Würfel in großer Menge zu produzieren. Er würde sie zu einem solchen Preis auf den Markt werfen, daß allein von daher der Verkaufserfolg garantiert war. Er würde das ganze Land mit einem Netz aus magischen Würfeln überziehen, magische Würfel, die ihm die totale Kontrolle ermöglichten - und den Tod auf Abruf.
    Xahat lachte. Und Zamorra konnte ihn nicht daran hindern. Mahat hatte solche Angst vor dem Meister des Übersinnlichen gehabt, eine Angst, die Xahat nicht verstehen konnte. Er hatte nicht die geringste Mühe gehabt, diesen Magier zu vernichten.
    Und daran, daß Zamorra bereits jetzt, zu diesem Zeitpunkt, nicht mehr unter den Lebenden weilte, hatte Xahat überhaupt keinen Zweifel…
    ***
    In die so stetig glimmenden Lichter auf den Kontrollen der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher