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0160 - Der Sammler

0160 - Der Sammler

Titel: 0160 - Der Sammler
Autoren: Jason Dark
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ich stolperte auch nicht über irgendwelche aus dem Boden wachsende Steinköpfe.
    Schließlich wurde der Wald lichter, trat zurück, und ich sah das Haus. Wie ein eckiger Schatten hob es sich von der Erde ab. Meine Blicke flogen über die Fassade, ich sah die leeren Fensterhöhlen, den Eingang und hörte die Geräusche.
    Keuchen, Wimmern, Klatschen…
    Kampfgeräusche!
    Für mich gab es kein Zögern mehr. Ich verließ meinen Platz und überquerte geduckt die freie Fläche vor dem Haus. Bis ich stolperte.
    Diesmal nicht über einen Stein, sondern einen Toten.
    Ich machte Halt, beugte mich hinunter und erkannte den Mann.
    Es war der Polizist, mit dem ich unten in Tullham gesprochen hatte.
    Er war durch zwei Kugeln getötet worden. Und verdammt, die hatte sicherlich kein Monster abgeschossen.
    Die beiden Mafiosi fielen mir wieder ein. Ihnen traute ich solch einen gemeinen Mord zu.
    Und dann hörte ich die Schreie!
    ***
    Selbst die beiden abgebrühten Mafiosi, die so manche Gangsterschlacht hinter sich hatten, wurden kalkweiß. Mit allem hatten sie gerechnet, nur nicht mit dem Auftauchen eines zweiten Monsters.
    Es war größer als der Torso, das allein bewirkte schon der Kopf auf den Schultern, aber wie auch das andere Monster bestand es aus grauem, leicht glänzendem Stein.
    Und es war waffenlos.
    Aber es brauchte auch keine Waffe. Die Mafiosi hatten sowieso keine Chance gegen dieses steinerne Untier.
    »O verdammt!« heulte Mort Millori.
    Er war über das Auftauchen ebenso entsetzt wie sein Kumpan, nur hatte der sich besser in der Gewalt.
    Millori trat mit dem Fuß auf. Und dann schoß er. Er feuerte auf die neu aufgetauchte Gestalt. Drei Kugeln hatte er noch in seinem Magazin, und alle drei Geschosse jagte er gegen den Steinernen.
    Die Querschläger pfiffen durch die Halle. Sie verletzten den Sammler ebensowenig wie den Körper ohne Kopf.
    Millori ließ den Revolver fallen. Der ungeschlachte Kerl zitterte wie Espenlaub und schlug beide Hände vor sein Gesicht. Er konnte es einfach nicht fassen.
    »Reiß dich zusammen!« fuhr Paresi ihn an.
    Abe Holbrook sagte nichts. Er war auf die Knie gefallen. Seine Augen quollen aus den Höhlen. Die Arme hatte er halb erhoben, die Hände zusammengelegt. So flehte er um Gnade.
    Der Sammler kümmerte sich nicht um ihn. Er ging vor, geschmeidiger als der Kopflose, er wirkte auch längst nicht so starr wie der andere. Und er trat zu.
    Der Tritt war auf Abe Holbrook gezielt. Der Elektrohändler hatte keine Chance und mußte ihn voll nehmen.
    Er gurgelte auf, riß die Arme hoch und fiel zurück. Blut schoß aus seiner Nase, die gebrochen war.
    Der Sammler stampfte weiter.
    Der Tritt war für die beiden Mafiosi ein Zeichen gewesen. Sie wirbelten herum und hasteten zum Fenster.
    Der Torso an der Tür hatte geahnt, was die beiden vorhatten. Er löste sich und warf sich Paresi in den Weg.
    Der Killer schoß. Die Taschenlampe hatte er fallen lassen. Aus drei Schritten Entfernung setzte er die Kugel gegen die Brust des angreifenden Monsters.
    Wieder jaulte sie ab, wobei der Mafioso Glück hatte, daß sie seinen Kopf nicht traf. Die Kugel pfiff nur haarscharf an seiner linken Stirn vorbei.
    Dann klatschte seine freie Hand gegen den Körper des Steinernen. Da war nichts, keine Haut, keine Wärme, nur der widerlich kalte Stein, Dann traf Paresi der Hieb.
    Von unten zog der Torso seine Faust hoch. Paresi glaubte, ein Huftritt habe ihn am Kinn getroffen. Er hörte etwas knacken und wurde zurückgestoßen. Hart fiel er zu Boden, wo er einige Sekunden völlig benommen liegenblieb.
    Der Sammler kümmerte sich um Mort Millori.
    Trotz seiner Körperfülle erwies sich Millori als überaus wendig.
    Als der andere ihn greifen wollte, tauchte er zur Seite weg, und mit einem Känguruhsprung schaffte er es, bis in die Nähe des Fensters zu gelangen.
    Diese leeren Rechtecke waren nicht nur höher als normal, sie lagen auch höher.
    Mit einem wahrhaftigen Kraftakt gelang es dem Mafiosi, sich auf die Fensterbank zu hieven. Er sah schon die rettende Freiheit, wollte sich abstoßen, da griff der Sammler zu.
    Millori schrie auf.
    Er hatte plötzlich das Gefühl, mit dem Gelenk in einer Stahlklammer zu stecken, so hart war der Griff.
    Der Sammler ließ nicht los.
    Verzweifelt warf Millori seinen Körper herum. Mit beiden Händen krallte er sich noch im Mauerwerk fest, doch die Kraft des anderen war einfach zu groß.
    Millori kam dagegen nicht an.
    Stück für Stück wurde er zurückgezogen, und seine Hände
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