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Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Titel: Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel
Autoren: Marliese Arold
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E lenas Kopf sackte tiefer und näherte sich gefährlich der Tischkante. Sie war ja so müde! Die letzten Tage waren extrem aufregend und anstrengend gewesen. Noch dazu hatte Elena nachts wenig Schlaf bekommen, zum einen, weil sie von schlimmen Albträumen geplagt worden war und zum anderen, weil Miranda in den letzten Nächten für gewaltige Amormagie gesorgt hatte. Die an sich harmlosen Geistererscheinungen hatten Elena mindestens fünfmal pro Nacht geweckt – und danach hatte sie nur schwer wieder einschlafen können. Aber sie war ihrer Freundin deswegen nicht böse. Miranda war eben heftig in Eusebius verliebt – und er genauso in sie …
    »Elena Bredov, kannst du bitte mal nach vorne kommen und erklären, wie die Entwicklung vom Laich bis zum fertigen Wasserfrosch abläuft?«
    Das war Herrn Boths Stimme. Die Klasse 8a hatte Biologieunterricht. Vorne am Pult stand der Lehrer, er trug wie immer einen weißen Kittel. Seine randlose Brille funkelte.Er erspähte damit leider jeden, der nicht richtig aufpasste, und diesmal hatte es Elena erwischt.
    Mit unsicheren Schritten ging Elena zur Tafel und überlegte dabei fieberhaft, was sie noch über Frösche wusste. Eigentlich mochte sie Frösche …
    »Da bin ich mal gespannt«, sagte Herr Both, verzog seine dünnen Lippen zu einem angedeuteten Lächeln und drückte Elena ein Stück Kreide in die Hand. »Bitte fang an.«
    »Also … ähäm … der Froschlaich liegt eines Tages im Wasser«, begann Elena und zeichnete eine Art Wolke auf die Tafel. »Es ist ein Klumpen, der aus vielen kleinen Eiern besteht
…«
    »Und wie kommt der ins Wasser?«, fragte Herr Both nach. »Fällt er etwa einfach vom Himmel?«
    Die Klasse lachte.
    »Nein, die Fröschin legt die Eier«, sagte Elena und versuchte sich von Herrn Both nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Es machte ihm Spaß, die Schüler zu verwirren, sodass sie falsche Antworten gaben. Normalerweise hätte sich Elena mit einem einfachen Zauberspruch dagegen wehren können, aber leider versagte in Herrn Boths Nähe jede Magie. Er war nämlich ein Anti-Magier, und sämtliche Zaubersprüche und magische Praktiken waren wirkungslos, wenn man sich mit ihm im selben Raum befand.
    »Die
Fröschin
«, wiederholte Herr Both spöttisch und seine Augenbrauen hüpften in die Höhe.
    »Das Froschweibchen«, korrigierte sich Elena. »Es wird dabei von seinem Männchen umklammert, und so werden die Eier befruchtet. Danach kümmern sich die Eltern nicht mehr um ihren Nachwuchs. Die Sonne brütet die Eier aus … sozusagen. Dabei darf der Tümpel oder der Teich natürlichnicht austrocknen. Nach einiger Zeit schlüpft aus jedem Ei eine Kaulquappe. Sie ist schwarz und besteht anfangs nur aus einem Kopf und einem Schwanz.« Sie zeichnete eine Kaulquappe an die Tafel, was Anlass zu neuem Gelächter gab.
    »Samenzelle sucht Ei«, dröhnte Mark und klopfte vor Begeisterung mit der Handfläche auf den Tisch.
    Elena wurde rot. Au Mann, wie peinlich! Sie strichelte an ihrer Kaulquappe herum, doch das Gelächter wurde nur noch lauter, bis Herr Both »RUHE!« brüllte.
    »Weiter!«, forderte er dann Elena in normalem Tonfall auf.
    »Nach ein paar Tagen wachsen der Kaulquappe Glieder … Gliedmaßen«, stammelte Elena und zeichnete eine weitere Kaulquappe. »Zuerst hinten, also die Hinterbeine, und dann die Vorderbeine. Dann schrumpft allmählich … der Schwanz …«
    Neues Gelächter.
    »Und das winzige Fröschlein ist fertig«, fuhr Elena fort und versuchte, den Lärm in der Klasse zu übertönen. »Es kann jetzt auch das Wasser verlassen …«
    »Sehr gut, Elena!«, lobte Herr Both sie. »Du hast gut aufgepasst!«
    »Wir hatten im Frühjahr Kaulquappen in unserem Teich«, erzählte Elena. »Leider haben die Kois fast alle aufgefressen. Aber ich fand es trotzdem interessant, wie die Kaulquappen
gewachsen sind und ihr Aussehen verändert haben.«
    Herr Both nickte zufrieden. »Das war eine Eins, Elena.« Er machte sich eine Notiz in sein Notenbuch und Elena durfte zurück an ihren Platz gehen.
    Miranda lächelte ihr zu, und auch Nele und Jana hielten den Daumen nach oben. Elena war froh, als sie sich wiedersetzen konnte. Die Müdigkeit kehrte zurück und ihre Arme und Beine wurden bleischwer. Elena kämpfte gewaltsam gegen das Verlangen zu gähnen. Wenn sie jetzt nur ein bisschen schlafen dürfte! Sie dachte an ihr weiches Kopfkissen zu Hause in ihrem Bett …
    Endlich war die Unterrichtsstunde zu Ende und es läutete zur Pause. Miranda, Elena, Nele
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