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Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Titel: Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel
Autoren: Marliese Arold
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entspannte sich etwas. »Trotzdem. Es ist riskant!«
    »Ich wette, Daphne fiebert dem Tag entgegen, an dem sie sich endlich für den Führerschein anmelden kann«, sagte Miranda.
    Daphne war inzwischen sechzehn, ein bisschen würde sie also noch warten müssen. Elena seufzte und schob ihr Rad weiter über den Rasen. Sie winkte Mona zu, die einemRauchkringel nachspähte, der die Form eines Schmetterlings angenommen hatte.
    Die Mädchen erreichten das Tor und stiegen auf ihre Räder. Wie immer fühlte sich Elena anfangs noch ein wenig wackelig, aber dann trat sie zügig in die Pedale und wurde sicherer. Eine Viertelstunde später hielten die Mädchen vor dem Schwimmbad an. Es herrschte ein Höllenbetrieb.
    »Mist, kein freier Radständer!«, schimpfte Elena. Sie wollte ihr Fahrrad schon an die Mauer lehnen, als Miranda sie zu sich winkte und auf zwei freie Plätze wies.
    »Also ich finde, es muss schon Vorteile haben, wenn wir zaubern können«, sagte sie.
    »Aber du weißt doch, dass wir in der Öffentlichkeit möglichst nicht hexen sollen«, entgegnete Elena.
    Miranda grinste sie an. »Hast du was gemerkt?«
    »Nein.«
    »Na also.« Miranda schob ihr Rad in einen Ständer und schloss es ab. Elena tat es ihr nach. Dann liefen die beiden Mädchen zum Eingang, wo sich eine Schlange gebildet hatte.
    Einige Plätze vor ihnen stand ein schlanker, sonnengebräunter Junge mit braunem Haar. Als er sich umdrehte, sah Elena wie zufällig seine hellblauen Augen. Einen Moment lang blickten sie sich direkt an. Elena spürte in ihrer Brust so etwas wie einen Stromstoß. Dann war der Augenblick vorüber, der Junge wandte sich wieder um und rückte mit der Schlange ein Stückchen nach vorne.
    Elena merkte, dass sie die Luft angehalten hatte. Sie begann wieder zu atmen. Ihre Knie fühlen sich weich an.
    Miranda entging nichts. »Was ist los mit dir, Elena?«
    »Ich … äh … ich …« Elena wusste nicht, wie sie ihre Gefühle beschreiben sollte. »Hast du eben den Jungen gesehen?Seine unglaublich blauen Augen? Die waren wie … wie … äh … sie waren einfach nur … wow …« Was redete sie da für einen Blödsinn! Miranda musste denken, dass sie einen Sonnenstich hatte!
    »Mir ist nichts Besonderes aufgefallen«, gab Miranda gleichmütig zurück und begann, in ihrer Tasche nach dem Geldbeutel zu kramen.
    Doch die blauen Augen gingen Elena nicht mehr aus dem Kopf. Sie schienen sich förmlich in ihr Gehirn eingebrannt zu haben. Sie sah sie ständig vor sich – selbst dann noch, als sie zur Kasse vorgerückt war und die Münzen durch die Öffnung schob. Sie erhielt ein kleines graues Pappschildchen – die Eintrittskarte – und ging damit durch das Drehkreuz. Ihr Herz klopfte noch immer wie verrückt. Sie reckte den Hals und versuchte, den Jungen zu erspähen, aber in der Menschenmenge konnte sie ihn nicht entdecken. Stattdessen erhielt sie einen sanften Stoß von hinten – es war Miranda, die sie auf diese Weise erinnerte, dass sie weitergehen sollte, weil sie die Schlange blockierte.
    Elena kam wieder zu sich, ging ein paar Schritte vorwärts und wartete im Schatten eines Schmetterlingsflieders auf Miranda. Die Blüten dufteten süß und der Geruch drang in Elenas ohnehin schon verwirrten Kopf. Elena schloss die Augen und versuchte krampfhaft, die Kontrolle über sich wiederzugewinnen.
    »He, was ist? Träumst du am hellen Tag?«
    Das war Mirandas Stimme. Elena riss die Augen wieder auf.
    »Miranda, ich glaube, ich bin vor fünf Minuten verhext worden!«

D ie beiden Mädchen suchten sich einen schattigen Liegeplatz auf der Wiese. Miranda rollte ihre Matte aus, während Elena Luftmatratze und Blasebalg aus ihrer Sporttasche holte und anfing, die Luftmatratze aufzupumpen.
    »Lass mich mal, du bist ja gar nicht bei der Sache.« Miranda trat selbst auf den Blasebalg. »Jetzt erzähl mal. Wieso glaubst du, dass du verhext worden bist?«
    Elena berichtete, was passiert war. »Der Junge hat mir direkt in die Augen gesehen – und seitdem muss ich pausenlos an ihn denken. Das ist doch nicht normal, oder? Ich kenne diesen Kerl doch gar nicht!«
    Miranda sah Elena an. »Es klingt, als hättest du dich verknallt, Elena.«
    »In einen Unbekannten?« Elena wollte sich an die Stirn tippen, unterließ es aber. »Vielleicht ist er ja ein riesengroßer Idiot! Wie kann ich mich da so vergucken?« Sie schüttelte den Kopf. »Oh nein, Miranda, da war etwas … in dem Moment, als er mich angesehen hat. Vielleicht hat er einen Zauberspruch
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