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0160 - Der Sammler

0160 - Der Sammler

Titel: 0160 - Der Sammler
Autoren: Jason Dark
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An sich hatte sie ziemlich uninteressiert zugehört, doch plötzlich trat sie näher. Der Schädel hatte von Menschen berichtet, die sich dem Haus näherten. Das war mehr als interessant.
    »Rede weiter!« zischte sie.
    Und der Schädel sprach. »Der Polizist wollte zum Haus. Auch die im Wagen. Sie haben ihn stehengelassen. Drei Männer stiegen aus. Einen nur kannte ich. Es war Abe Holbrook, die beiden anderen haben aber Pistolen oder Revolver.«
    »Was geschah?«
    »Es geschieht!« schrie der Schädel. »Gerade in diesem Augenblick haben die Männer den Polizisten entdeckt. Er leuchtete sie an, sie schießen, aber man hört nichts. Der Polizist fällt tot.«
    »Und du? Was tust du?«
    »Ich gehe jetzt näher heran!«
    »Zeig dich!« kreischte Medusa. »Zeig dich ruhig und locke sie her, die Verdammten.«
    »Ja, ja!« drang es keuchend aus dem Mund des Schädels. Danach verstummte er.
    Medusa und der Sammler waren gespannt. Sekunden vergingen, in denen nichts geschah. Auch Ty Garrets Kopf rührte sich nicht. War vielleicht alles umsonst gewesen?
    Da, jetzt meldete er sich wieder.
    »Sie haben mich entdeckt! Verdammt, sie haben mich gesehen!« Flüsternd und abgehackt stieß der Schädel die Worte aus.
    »Was geschieht?« fragte der Sammler.
    »Sie schießen!«
    Da lachten die Medusa und der Sammler gleichzeitig auf. Schießen konnten sie soviel sie wollten. Die Kugeln würden abprallen, sie richteten an Garrets Torso keinerlei Schaden an.
    »Rede weiter!« schrie die Medusa.
    »Sie haben aufgehört. Aber ich gehe zu ihnen…«
    »Lock sie her!« rief die Medusa. »Lock sie her. Ich will Opfer haben! Opfer…!«
    ***
    Vicente Paresi und Mort Millori hatten nebeneinander Aufstellung genommen.
    Sie waren in Combat-Stellung gegangen, stützten ihre Waffengelenke ab und feuerten.
    Der Schalldämpfer schluckte nicht nur die Abschüsse, sondern auch das Mündungsfeuer. Nur schwach sah Abe Holbrook das fahle Aufblitzen. Er hätte jetzt die Chance gehabt, zu fliehen, doch er traute sich nicht weg.
    Die Angst vor den beiden Mafiosi war zu groß.
    Und die Killer schossen weiter.
    Ihre Kugeln trafen.
    Sie hieben in den Torso, der ging einfach weiter. Dann hatte sich Paresi verschossen. Schnell lud er nach.
    »Verdammt!« knirschte Mort Millori. »Der Hundesohn kommt auf uns zu!« Er wandte den Kopf. »Was sollen wir machen, Vic?«
    Paresi hatte nachgeladen. »Wir verschwinden«, sagte er.
    »Und wohin?«
    »Ins Haus natürlich. Ohne den Koks gehe ich hier keinen Schritt mehr weg!«
    Der Torso hatte bereits die Hälfte der Distanz hinter sich gebracht. Er ging langsam, ziemlich breitbeinig, aber ungeheuer zielstrebig auf die Männer zu.
    Nichts brachte ihn von seinem Ziel ab. Da war er eiskalt, wie eine Maschine. Seine Arme schwangen vor und zurück, genau im Rhythmus der Schritte.
    Auch die Mafiosi hatten es jetzt mit der Angst zu tun bekommen. Sie sahen sich zum erstenmal in ihrem Leben einem Gegner gegenüber, der ihnen überlegen war.
    Er würde sie killen.
    Abe Holbrook kam so schnell gar nicht weg. Er konnte den Blick einfach nicht von der Horror-Gestalt wenden. Und er glaubte sie sogar zu kennen.
    Ty Garret.
    Ja, das war der kopflose Ty Garret, der Mann, der für ihn das Kokain transportiert hatte. Welch ein Irrsinn!
    Mort Millori griff zu. Seine freie Hand wühlte sich in die Schulter des Elektrohändlers und riß ihn herum. »Komm mit, du Dreckskerl!« keuchte er.
    Abe stolperte vor ihm her. Wenn er Millori zu langsam ging, bekam er jedesmal einen Schlag ins Kreuz.
    Holbrook keuchte. Er war nichts mehr gewohnt. Aber die Angst brachte ihn auf Vordermann. Er hatte die Arme ausgestreckt und konnte so einen Sturz abfangen, denn er war über eine aus dem Boden wachsende Wurzel gestolpert.
    Mort riß ihn hoch.
    Während er den Kaufmann auf die Beine zog, schaute er sich um. Der Steinerne hatte zum Glück nicht aufgeholt, er konnte nicht so schnell rennen wie die Männer.
    Aber daß sein Ziel ebenfalls das Haus war, konnte man schon jetzt erkennen. Mort bekam Magendrücken, wenn er daran dachte, mit diesem Wesen allein zu sein. Am liebsten hätte er das Rauschgift liegengelassen und wäre so geflohen.
    Doch das wollte Paresi nicht.
    Er stand schon an der Tür, hielt die Kanone schußbereit und feuerte die beiden Männer an.
    »Schneller, zum Henker!«
    Sie rannten die letzten Yards. Dann fielen sie förmlich durch den Eingang. Paresi hielt die Lampe, die er zuvor Holbrook abgenommen hatte. Jetzt kam es auf jede Sekunde an. »Wo
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