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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Die schattenartigen Wesen schienen frei in der Luft zu schweben. Und doch hatten sie festen Boden unter ihren Füßen. Wie aufrecht gehende, körperliche Schatten bewegten sie sich hin und her zwischen Wänden, Böden und Decken, die die Funktion riesiger Sichtschirme ausübten. Dazwischen erhoben sich gedrungene Instrumentenpulte mit seltsam geformten Schaltern, die wie für nichtmenschliche Klauenhände geschaffen waren.
    Kaltes Blaulicht verzerrte das Abbild der Umgebung, das um die Wesen herum erstellt worden war. Doch ihre Sinne vermochten das kalte Blaulicht auf völlig andere, umfassendere Weise zu verwerten als menschliche Augen dies jemals gekonnt hätten…
    Der schwarze, um seine Längsachse rotierende Lichtfinger war wieder erloschen. In seinem Brennpunkt war eine Wesenheit vergangen, die unterwegs gewesen war, eine Botschaft zu überbringen. Der ORTHOS würde jetzt noch eine Weile ungewarnt bleiben.
    Das dämonische Flugobjekt beschleunigte, schwang herum und schloß wieder zur Spitze des Verbandes auf. Wie düstere Wolken jagten sie dicht über das Terrain, getarnt in ihre Schattenschirme und bereit, jederzeit todliche und alles vernichtende Strahlenfluten aus den Waffenkonstruktionen hervorbranden zu lassen.
    Sie waren gekommen, um eine Welt zu erobern und als Sprungbrett zu benutzen - die Straße der Götter …
    ***
    Schwarze Wolken kamen von Sooyst und trieben über das Land - gegen den Wind. Tare Medus sah sie rein zufällig, als er aufsah von seiner Arbeit.
    Tare Medus hatte draußen vor dem Dorf genug damit zu tun, sein Feld zu bestellen, und schwarze Wolken, die Regen und Gewitter mit sich brachten, waren das Letzte, was er vor der Heuernte gebrauchen konnte. Verärgert stützte er sich auf die Sense, deren Stiel er in den Boden gerammt hatte, und wischte sich mit der Hand über die Stirn.
    Wie schnell diese Wolken herankamen! Aber der Wind kam doch aus einer ganz anderen Richtung! Und so tief war niemals zuvor eine Wolke heruntergekommen!
    Es mußte etwas anderes sein.
    Eiskalt lief es Tare Medus den Rücken hinunter. Griffen die Dämonen wieder einmal in das Geschehen ein? Reichte den Eroberern aus Grex die Niederlage nicht, die sie hatten einstecken müssen?
    Medus hatte sich nie sonderlich um Politik und Kriege gekümmert. Er hatte die Heerscharen aus Grex durch sein Land und über sein Feld ziehen gesehen, und ein paar Tage später waren sie in wilder Flucht zurückgeflutet, gehetzt von den Armeen aus Khysal. Und jeder munkelte, daß auch Götter und Dämonen selbst in der Schlacht mitgekämpft haben sollten.
    Schneller noch jagten die schwarzen Wolken heran. Bis zwanzig konnte Tare Medus zählen, was darüber hinausging, war viel. Und es waren zwanzig mal zwanzig und mehr Wolken, die dicht gestaffelt näherkamen.
    Direkt auf das Dorf zu!
    Ihn sprang die Angst an. Er ließ die Sense umkippen und jagte mit weiten Schritten auf das Dorf zu. Doch ehe er es noch erreichte, war die erste Wolke über ihm.
    Etwas löste sich aus ihr, flirrend und dunkel. Ein schwarzer Lichtfinger zuckte ins Dorf hinab, erfaßte das weiße Tempelgebäude und fraß sich innerhalb weniger Herzschläge in seine Tiefe hinab. Dann jagte eine Feuersäule gen Himmel, wurden aufglühende und schmelzende Steintrümmer hoch hinauf geschleudert und kamen pfeifend wie Kometen wieder herab. Überall schlugen sie in die Häuser ein, setzten die Dächer in Brand und töteten ahnungslose Bewohner.
    Eine Sturmglocke begann zu läuten, metallisch und furchterregend. Tare Medus preßte die Hände gegen die Ohren.
    Abermals zuckten die schwarzen Lichtbahnen aus der vordersten Wolke, schlugen in den Straßen ein, rissen sie auf. Glühende Pflastersteine wurden hochgewirbelt. Flammenbahnen prasselten in tiefen Furchen, und dann wurde das Fundament des zerstörten Tempels von drei dieser Energiefinger zugleich getroffen und auseinandergeschnitten.
    Eine silberne Helligkeit weitete sich aus, wollte sich zu einer Glocke formen. Doch sie war längst zu spät, wurde auseinandergefetzt von den mörderischen, verheerenden Strahlen aus der entsetzlichen, schwarzen Wolke. Und entlang der Strahlen fauchte ein Sturm, der auch Tare Medus von den Beinen fegte, brennende Dächer abdeckte und das Feuer so über das ganze Dorf verteilte. Menschen verließen fluchtartig und in panischer Angst ihre Häuser, schrien und versuchten dem Feuer und dem Sturm auszuweichen. Ein Löschen war nicht mehr möglich.
    Etwas traf Tare Medus Rücken und schleuderte ihn
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