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0160 - Der Sammler

0160 - Der Sammler

Titel: 0160 - Der Sammler
Autoren: Jason Dark
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Geräusche, die mir eine Gänsehaut auf den Rücken zauberten. Wie ein Clown wankte das kopflose Monster von einem Fuß auf den anderen. Die Risse wurden immer breiter. Sie durchzogen seinen Torso wie ein Spinnennetz.
    Und dann hörte ich den Schrei.
    In höchster Todesnot war er ausgestoßen worden und brach ab, als der Torso zerfiel.
    Ich konnte mir vorstellen, was geschehen war. Irgendwo mußte sich der Kopf des Steinernen befinden. Kopf und Torso standen noch immer auf irgendeine Art und Weise in Verbindung. Der eine hatte den Tod des anderen mitbekommen.
    Und der Schrei war unten in einem Keller aufgeklungen. Jetzt wußte ich mein weiteres Ziel.
    Der Torso verging. Staub blieb zurück.
    Grau und unansehnlich…
    Ich wollte so rasch wie möglich in diesen geheimnisvollen Keller, doch die Stimme des Mannes hielt mich zurück.
    »Mister…«
    »Sind Sie verletzt?« fragte ich. »Nein, ich…«
    »Dann komme ich gleich. Wo sind die beiden Männer aus dem Mercedes? Unten?«
    »Ja.«
    »Und was befindet sich da?«
    »Weiß nicht. Medusa?«
    Ich hörte nicht mehr auf ihn, sondern lief in Richtung Kellertreppe. Es gab keine Tür, nur einen offenen Durchlaß. Unterwegs stolperte ich über die Beretta. Schnell nahm ich die Waffe an mich.
    Und dann kam ich nicht mehr weiter. Voll lief ich gegen das Hindernis.
    Es war keine Tür, sondern eine Magische Sperre, die aus dem Nichts entstand. Zuerst hatte ich nur ein Flimmern gesehen, dann verdichtete es sich, und ich hatte das Nachsehen.
    Hinter mir lachte der andere auf. »Ja, sie wollen dich nicht in den Keller lassen. Ist ganz gut so. Vielleicht bleibst du so am Leben…«
    Ich ging zurück.
    Der Sprecher hockte auf dem Boden. Sein Kopf pendelte von einer Seite auf die andere. Ich sah das Blut in seinem Gesicht und die schiefe Nase.
    Wenn er mehr nicht abbekommen hatte, konnte er froh sein.
    Das war leicht zu richten.
    Ich blieb bei ihm stehen. »Was wissen Sie?«
    »Nichts«, erwiderte er, »nichts.«
    »Gibt es noch einen anderen Weg in den Keller?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    Er schaute mich an. »Ich bin Abe, das größte Schwein aus Tullham. Ich habe die anderen betrogen und beschissen…« Er lachte und weinte in einem.
    Ich ließ ihn in Ruhe. Diesem Mann konnte vorerst keiner helfen.
    Er hatte einen Schock bekommen. Vielleicht sollte man so schnell wie möglich einen Arzt einschalten.
    Es waren Gedanken, die durch meinen Kopf wischten, aber nicht so leicht in die Tat umgesetzt werden konnten.
    Für mich ging es in erster Linie um die Gegner.
    Und da standen die Medusa und dieser andere Steinerne an erster Stelle. Ich ging auf die magische Sperre zu.
    Im ersten Moment hatte sie mich überraschen können. Aber auch ich besaß ein magisches Gegenmittel.
    Das Kreuz!
    Vielleicht konnte ich damit die Sperre zerstören.
    Rasch holte ich das wertvolle Kruzifix hervor, wog es kurz in der Hand und näherte mich der Sperre.
    Ich streckte den Arm aus.
    Das Flimmern wurde intensiver, doch dann hörte es blitzschnell auf, und es entstanden Löcher, als hätte jemand mit der Schere in den magischen Vorhang hineingeschnitten.
    Ein letztes Mal führte ich das Kreuz von unten nach oben.
    Die magische Sperre verschwand.
    Freie Bahn für mich.
    Ich machte mich auf den Weg.
    Ohne Spiegel…
    ***
    Die beiden Mafiosi erlebten die Hölle!
    Sie hatten den Sturz überlebt, wußten aber nicht, ob es besser gewesen wäre, sich das Genick zu brechen, denn so blieb ihnen das Grauen nicht erspart.
    Paresi war als zweiter die lange Treppe hinuntergeworfen worden. Dabei hatte er das Gefühl gehabt, jeder Knochen würde ihm einzeln aus dem Körper gerissen.
    Aber er überstand den Fall ohne lebensgefährliche Verletzungen, und er fiel in dem Augenblick gegen seinen Partner Mort Millori, als dieser sich erheben wollte.
    Gemeinsam landeten sie wieder am Boden und bildeten ein wirres Knäuel. Sie blieben erst einmal liegen. Keinem war es möglich, sich so schnell zu erheben.
    Schließlich kroch Mort Millori unter seinem Partner hervor. Sein massiger Körper glitt über den kalten Steinboden, er schleifte durch den Staub, der dem Mann auch in Mund und Nase drang.
    Millori stemmte sich hoch. Er war allerdings zu schwach, um auf die Füße zu kommen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich hinzuknien.
    Langsam hob er den Kopf.
    Ihn traf fast der Schlag, als er sah, wo er gelandet war!
    Mort Millori mußte der Keller vorkommen wie der Vorhof zur Hölle. Überall standen
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