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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
Autoren: Katie Fforde
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Prolog
    Hetty summte vor sich hin, als sie den holprigen Feldweg zu Alistairs Cottage entlangfuhr. Sie liebte dieses Haus - ein richtiges Schmuckkästchen. Es hatte echte Sprossenfenster mit rautenförmigen Scheiben, einen überdachten Eingang mit einer verschnörkelten Kassettentür und Pfefferkuchenfachwerk bis zum Dach. Hetty hätte gern dauerhaft dort gelebt, und sie konnte kaum erwarten, es im Sommer zu sehen, wenn die Kletterrosen die Luft mit ihrem süßen Duft erfüllten. Alistair betrachtete es eher als vielversprechende Investition.
    Hetty parkte den Wagen hinter Alistairs Porsche, stieg aus und holte eine Kiste mit Lebensmitteln von der Rückbank. Sie hatte all seine Lieblingssachen gekauft: entrahmten Gloucester-Käse mit Brennnessel aus einem bestimmten Käseladen in Covent Garden, schottischen Wildlachs, für den sie eine halbe Stunde angestanden hatte, und hausgemachte Schokoladentrüffel aus einer erlesenen Patisserie. In einer Isotasche hatte sie selbst gemachtes Eis. Nur auf diesem Weg konnte sie sich seine Lieblingssorte leisten, und sie verwöhnte ihn gern.
    Sie hatte trotzdem alles zeitig geschafft, es war erst zehn Uhr. Das ganze wunderbare Wochenende in trauter Zweisamkeit lag vor ihnen, und auch das ruppige Januarwetter konnte ihre Laune nicht dämpfen. Sie liebte Winterspaziergänge, vorausgesetzt es gab heiße Crumpets mit Butter vor dem Kamin zur Belohnung. Sie hatte sowohl die flachen Kuchenbrötchen als auch Butter besorgt, für den Fall, dass Alistair es vergessen hatte.
    Hetty besaß einen Schlüssel zum Cottage für Fälle wie diesen, wenn sie nicht zusammen herkommen konnten. Sie trat ein, stellte ihre Kiste ab und rief: »Alistair? Bist du da?«
    Sie wusste, dass er zu Hause war, denn sein Wagen parkte draußen, und er stand nie früh auf am Wochenende. Vielleicht schlief er sogar noch, eine weiche Haarlocke auf der Wange und die Lider mit den langen, gebogenen Wimpern geschlossen, sodass sein Gesicht eine jungenhafte Unschuld hatte, von der nichts übrig blieb, wenn er wach war. Einen Moment wünschte sie, sie hätte nicht gerufen, sondern wäre auf Zehenspitzen die Treppe hinaufgeschlichen, um ihn mit einem Kuss zu wecken. Aber es war zu spät.
    »Komm rauf«, rief er, eindeutig wach und vermutlich von Zeitungen umgeben. »Ich bin im Bett.«
    Hetty lächelte nachsichtig und überlegte, ob er im Bett geblieben war, um sie hineinzulocken, oder einfach nur ausgeschlafen hatte. Sie wusste, er war gestern Abend bei einem halb geschäftlichen Dinner gewesen, darum hatten sie nicht zusammen herkommen können. Wenn es spät geworden war, war er sicher müde.
    Sie stieg die Wendeltreppe hinauf, drückte die Klinke der Schlafzimmertür und trat ein.
    Nicht halb gelesene Samstagsbeilagen umschmiegten Alistair, sondern die Arme einer großen, schlanken, blonden Frau, ein paar Jahre älter als Hetty und ein paar Klassen abgebrühter.
    Als Hetty eintrat, fuhr das Paar nicht schuldbewusst auseinander, wie die Konvention es doch eigentlich vorschrieb. Sie blieben, wo sie waren, und Alistair hatte der Frau trotzig den Arm um die Schultern gelegt.
    Hetty starrte sie an, unfähig, das Bild zu deuten, das sich ihr bot und das um so bizarrer schien, als sie den Eindruck hatte, dass die beiden sie erwartet hatten. Halb rechnete sie damit, dass sie plötzlich aus dem Bett springen und ihr verkünden würden, sie habe irgendeinen obskuren Preis gewonnen. Aber nichts dergleichen. Sie blieben einfach liegen und erwiderten ihren Blick, Alistair selbstzufrieden, die Blondine mehr als nur ein bisschen unbehaglich.
    Hettys Unfähigkeit, das Offensichtliche zu glauben, verflog, stattdessen stellte sich das Gefühl ein, sie habe sich eine schwere Grippe gefangen. Ihr war schwindelig, und der Fußboden schien sie mit enormer Kraft zu sich hinunterzuziehen. Sie erkannte, wenn sie sich nicht vorsah, würde sie in Ohnmacht fallen.
    »Tut mir Leid, dass wir dich so damit überfallen, Hetty«, sagte Alistair, »aber zwischen uns war ja nie etwas Ernstes, und alle guten Dinge müssen irgendwann enden. Das hier schien der beste Weg, es dir beizubringen.«
    »Ah ja?«, hörte Hetty sich sagen. »War dir das Telefon zu konventionell? Du fandest nicht, dass du es beiläufig hättest in die Unterhaltung einfließen lassen können, als wir gestern zusammen zu Mittag gegessen haben?«
    Alistair schüttelte in aller Gelassenheit den Kopf. »Ich hatte eine wichtige Besprechung am Nachmittag, da konnte ich wirklich keinen
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