Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0148 - Sprung in den Interkosmos

Titel: 0148 - Sprung in den Interkosmos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sein, die wir unterwegs nicht benötigen. Wenn wir von vornherein mit einem Ausfall von fünfzig Prozent der Flotte rechnen, dann bedeutet es aber noch lange nicht, daß auch deren Besatzungen verloren gehen. Es ist geplant und wird auch in diesem Sinne durchgeführt, irreparable Schiffe zurückzulassen, die Mannschaft auf andere Raumer zu übernehmen und mit dem Hauptverband weiterzufliegen. Entweder auf unser Ziel zu, oder zurück auf unsere Milchstraße.
    Es ist selbstverständlich, daß alle dreitausend Schiffe aus der gleichen Serie stammen. Wir haben sie mit Kalups versehen, die eigentlich in Schiffe gehören, die zwei Klassen höher liegen.
    Normung der wesentlichsten Bauteile der Schiffe erlaubt es uns, einen größeren Ersatzteilvorrat mitzunehmen, als wenn wir mit in Schiffen verschiedener Typen flögen.
    Aber, meine Herren, machen Sie sich mit dem Gedanken vertraut, daß wir bis zu unserer Rückkehr die halbe Flotte verloren haben werden. Weitere Anweisungen gehen Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zu. Ich danke Ihnen!"
    Er verbeugte sich vor seinen Kommandeuren und gab das Pult mit den Mikrophonen frei. Dann verließ er mit Atlan den Saal durch den Hinterausgang. Sie gingen durch einen tunnelartigen Gang, und ließen sich dann im Antigravschacht in die Tiefe bringen, wo die Wohnabteilungen für zehntausend Terraner lagen.
    Der Arkonide schaute Rhodan nachdenklich an. Schließlich fragte er: „Perry, vertraust du diesem jungen Robotiker nicht zu sehr?"
    „Moders meinst du?" fragte Rhodan zurück. „Ja."
    „An ihn habe ich gedacht, als du mich ansprachst. Warum soll ich ihm nicht vertrauen? Weil er jung ist? Als ich so alt war wie er, war ich immer stolz, wenn man mir vertraute. Und ich tat alles, um mich dieses Vertrauens wert zu erweisen. Moders ist nicht anders. Ich habe ihn oft beobachtet. Er ist auf seinem Arbeitsgebiet ein Genie!
    Ja, er ist einmalig. Und zu anderen Wissensgebieten, die mit seinem Beruf nichts zu tun haben, findet er erstaunlich schnell Kontakt. Daß er sich irren kann und auch schon geirrt hat, ist menschlich. Admiral, wer von uns hat sich schließlich noch nie geirrt?" Atlan schmunzelte, „Sieh mal an: Perry Rhodan in Begeisterung! Das ist selten. Du bist also überzeugt, daß seine Hypothesen über Verzahnungsschwankungen richtig sind?"
    „Ja!" Der Antigravschacht war zu Ende. Sie gingen nach links, die schnurgerade unterirdische Straße entlang, die ebenso gut auf der Oberfläche eines arkonidischen Planeten hätte liegen können. „Hat Moders dir geraten, die Suche nach dem Plasmawesen einzustellen, oder ist es dein eigener Entschluß gewesen, Perry?"
    Jetzt begann auch Rhodan zu schmunzeln. „Warum ist dir der Robotiker unheimlich, Atlan?"
    Der Arkonide blieb abrupt stehen. „Jetzt, wo du es ausgesprochen hast, ist es mir erst klargeworden. Du hast recht, mein Lieber. Der Mann ist mir unheimlich."
    „Und warum?"
    „Warum? Laß mich überlegen." Beide gingen weiter. „Ich glaube, mir sind alle unheimlich, die es fertig bringen, sich so schnell in die Denkprozesse von Maschinen hineinzufinden. Moders ist mit seinem Können sogar noch einen Schritt weitergegangen. Er sieht in die Prozesse hinein, die aus Positronik plus biologischem Stoff entstehen. Er hat die hypertoyktische Verzahnung entdeckt und die hyperinpotronischen Schaltkreise, die außerdem Gehirnfunktionen erfüllen. Was das Ganze für mich so unheimlich macht, ist die Tatsache, daß Moders ein Terraner ist!"
    Rhodan verstand den Arkoniden. Atlan hatte die letzten zehntausend Jahre als arkonidischer Schiffbrüchiger auf der Erde verlebt. Er hatte Kulturen kommen und verschwinden sehen. Er hatte beobachtet, wie die Menschen sich von einem Jahrhundert zum anderen in die Technik hineinfanden. Die Beherrschung des Raumfluges hatten die Terraner den Arkoniden zu verdanken.
    Jene Rakete, mit der Rhodan damals als erster Mensch zum Mond geflogen war, war nach heutigen Anschauungen eine lebensgefährdende Blechbüchse gewesen.
    Positronische Gehirne hatten die Terraner auch erst durch Arkon kennen gelernt. Lange war ihnen die Funktionsweise rätselhaft geblieben. Dann waren diese halbbiologischen Roboter aufgetaucht. Etwas völlig Neues, Unbekanntes. Eine fremde Technik, die in keinem Punkt Beziehung zu irgendeiner Technik der Milchstraße hatte. Und da war ein blutjunger Robotiker dahergekommen, der gerade sein Studium beendet hatte. Er sah einen Posbi, er sah die Verzahnung darin, er sah die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher