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0148 - Sprung in den Interkosmos

Titel: 0148 - Sprung in den Interkosmos
Autoren: Unbekannt
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der Unzufriedenheit oder Besorgnis. Major Hal Mentor, Kommandant der GAUSS, beobachtete den Funkexperten schon eine Zeitlang. Er verließ seinen Platz, schlängelte sich durch das Gewirr der aufgebauten Aggregate und trat neben ihn. Sie waren bis auf den Piloten allein in der Zentrale. „Was behagt Ihnen nicht, Telarini?"
    „Ich kann ganz einfach ein ungutes Gefühl nicht loswerden. Major, glauben Sie, daß man Gespenster sehen kann?"
    Die Frage war zu ernst gestellt, als daß Mentor darüber hätte lachen können. „Was haben Sie gesehen, Telarini?"
    Der winkte ab. „Nichts! Aber immer wieder muß ich auf den Panoramaschirm sehen, als müßte darauf alle Minuten etwas Gefährliches auftauchen. Dieser Zwang, darauf sehen zu müssen, schnürt mir regelrecht die Kehle zu. Ich weiß, daß es Unsinn ist, aber ich kann es nicht ändern."
    Die GAUSS stand immer noch in einer Entfernung von einem Lichtjahr vor der Hundertsonnenwelt. In drei Labors des Schiffes wurde der Kugelraumer und seine Stellung zur fernen Galaxis ununterbrochen kontrolliert. Der superstarke Hyperfunksender arbeitete ohne Unterbrechung. Steuermeßgeräte sorgten dafür, daß sein Peilstrahl mit unveränderter Stärke aus den Antennen ging. Inzwischen hatten fast alle Funkortungsstationen am Rande der Milchstraße den gebündelten Hyperkomstrahl empfangen. Auf Grund der Energiemenge, mit der die Amplituden bei ihnen einliefen, war von ihnen auch die Entfernung der Hundertsonnenwelt zur Galaxis berechnet worden. Aus der groben Lichtjahrentfernung waren genauere Werte erarbeitet worden.
    Wissenschaftliche Teams auf den Ortungssatelliten arbeiteten im Augenblick daran, diese riesige Distanz bis auf eine Lichtminute genau festzulegen.
    In der GAUSS gab es für Besatzung und Experten kaum noch etwas zu tun. Nachdem feststand, daß ihr Hyperfunkstrahl sowohl von der Raumerflotte vor Frago, als auch von der SOSATA tief im intergalaktischen Raum und den Ortungssatelliten aufgefangen wurde, war alles andere nur noch Routinearbeit.
    Der einzige, der sich keine Ruhe gönnte, war Luigi Telarini. Eine Zeitlang hatte er den alarmierenden Funkgesprächen gelauscht, die ihm ein plastisches Bild von den turbulenten Vorgängen auf der Hundertsonnenwelt lieferten. Dann hatte ihn dieses eigentümliche, beunruhigende Gefühl beschlichen, von dem er zu Hal Mentor gesprochen hatte. „Haben Ihre Sorgen etwas mit unserem Meßexperiment zu tun, Telarini? Machen Sie sich vielleicht Gedanken darüber, alle Stellen könnten die Distanz falsch ausgewertet haben? Weiß man denn, wie sich Hyperkomwellen über diese unvorstellbaren Lichtjahrentfernungen hinweg verhalten?"
    Luigi Telarini ließ den Major ausreden. Dann gab er ihm Antwort.
    Nein, das Experiment machte ihm keine Sorgen. Die dreitausend Spezialschiffe unter Reginald Bull würden in der Entfernung, die jetzt festlag, die Hundertsonnenwelt finden. „Aber wir machen etwas falsch, Major! Ich kann mir nicht helfen... ich versuche es mir selbst auszureden. Zwecklos! Sagen Sie mir, welchen Fehler wir machen... wir, die GAUSS oder der Chef mit seinen Leuten auf der Hundertsonnenwelt!"
    „Sie sind überarbeitet, Telarini. Gehen Sie zum Bordarzt und lassen Sie sich etwas zur Beruhigung geben. Sie..." Er verstummte. Er hatte hinter sich ein Geräusch gehört und drehte sich auf der Stelle herum. Neben ihm stand Luigi Telarini.
    Sie sahen es beide zur selben Zeit. Jetzt wußten sie, was falsch gemacht worden war.
     
    *
     
    Brazo Alkher brachte die Space-Jet zehn Meter vor Perry Rhodan, John Marshall und dem Willy zu Boden. Im gleichen Moment sprach Rhodans Minikom an. Alkhers Stimme klang auf.
    „Chef, kommen Sie an Bord! Ich muß Sie zurückbringen. Anruf der Hyperinpotronik. Sie hat zahllose Fremdobjekte im Anflug auf die Hundertsonnenwelt geortet! Atlan hat mich geschickt!"
    Die Rampe der Space-Jet fuhr aus, die Schleuse öffnete sich.
    Die beiden Männer verabschiedeten sich hastig von dem Willy.
    Wahrscheinlich hatte dieser mit seinen telepatischen Kräften die Gedanken aller gelesen und begriffen, warum seine beiden Begleiter jetzt die Rampe hinauf liefen. Die Schleuse schlug hinter ihnen zu. Brazo Alkher zog seine Space-Jet hoch. Nur fünf Kilometer entfernt lagen die ersten Metallblasen. In achthundert Meter Höhe fegte er über sie hinweg. Auf der anderen Seite der Kuppel stand auf ihren Teleskopstützen die X-1. Alkher vollbrachte eine meisterliche Landung. Rhodan und Marshall hatten es nicht weit bis zur Rampe des
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