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0148 - Sprung in den Interkosmos

Titel: 0148 - Sprung in den Interkosmos
Autoren: Unbekannt
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Herren aus Terrania versuchten zu drücken. Die Junioren wären bereit gewesen, nachzugeben, aber ihr Vater hatte ihnen untersagt, sich auch nur mit einem Wort in die Verhandlung einzumischen. Kalt hatte Ferguson ISenior die Männer aus Terrania abfahren lassen.
    „Dann sehen Sie zu, wer Ihnen die Kondensatoren billiger als wir liefern kann. Wir haben Ihnen unsere Kalkulation vorgelegt. Wir haben Ihnen gezeigt, was wir investieren müssen, um auf die hohe Stückzahl pro Stunde zu kommen; wir haben Ihnen Auskunft darüber gegeben, was wir am Gesamtobjekt verdienen. Und schließlich ist unser Patent ja auch einiges wert, sonst brauchte es keine Patente mehr zu geben." Die Wirtschaftler aus Terrania hatten sich vierundzwanzig Stunden Bedenkzeit ausgebeten, dann war der Vertrag unterzeichnet worden. Noch am gleichen Tag war auf das Konto Ferguson &Ferguson ein außergewöhnlich hoher Betrag eingezahlt worden. Und heute feierte die Firma ihr fünfzigjähriges Bestehen. Die Stückzahl der U-L-Kondensatoren belief sich auf sechzehntausend pro Stunde. Fergusons II Senior war auch zu den Feiern eingeladen worden. Der alte Herr machte seiner schlechten Laune Luft. Man kümmerte sich jedoch nicht um ihn. Aber Ferguson II Senior war schon als junger Mensch nie angenehm gewesen, und sein jetziges Benehmen wurde zum Ärgernis. Die beiden Junioren verständigten sich heimlich. Ihr Vater war mit ihrem Plan einverstanden. Sie ließen sich in der Nähe von Ferguson II nieder. Der Logiker kam vorbei. Junior Fred hielt ihn an. „Schon gehört, Abels? Die Administration hat drei weitere Serien anlaufen lassen. Gesamtstückzahl fünfzig Millionen!" Der ahnungslose Logiker Abels glaubte jedes Wort. Er wurde bleich. „Wann sollen wir denn zu liefern beginnen?"
    „Morgen schon."
    In diesem Augenblick mischte sich Ferguson II Senior ein. Er war der Vetter von Senior I. „Habe ich richtig verstanden? Fünfzig Millionen Stück?" Der pure Neid sprach aus seinen Worten.
    „Es können noch mehr werden, Mister Ferguson", sagte Junior Alf ernst. „Terrania hat verlauten lassen, daß wahrscheinlich auch alle arkonidischen Stationen mit Antiflex-Brillen versorgt werden sollen. Wir dürfen also mit einem weiteren Großauftrag rechnen."
    „Das könnt ihr ja gar nicht liefern", lachte Ferguson II hämisch.
    „Ihr müßt den Großauftrag stückeln. Das dicke Geschäft geht euch dann doch an der Nase vorbei. Aber mir behagt eure Wichtigtuerei nicht. Feiert ohne mich weiter. Der Teufel soll die Firma holen!"
    Die Junioren sahen ihn mit Vergnügen das Fest verlassen.
    Händereibend trat Alf hinter seinen Vater: „So, deinen allerliebsten Vetter haben wir hinauskomplimentiert. Hoffentlich frißt er sich vor Neid nur nicht selbst auf. Ich denke... Ja, was ist denn?" Von der Tür her wurden ihm Zeichen gegeben. Diplomingenieur DeBoeer stand dort - auffallend bleich. Alf eilte auf ihn zu. „Sind Sie krank, DeBoeer?" Der Ingenieur verneinte aufgeregt. „Mister Ferguson, Arkon III hat eben angerufen. Ich habe das Gespräch angenommen. Arkon III hat sechzig Millionen U-L-Kondensatoren in Auftrag gegeben. Lieferung fünfundzwanzigtausend pro Stunde.
    Das erste Schiff kommt in vier Tagen!" Alf Ferguson wurde blaß. „Oh, du meine Güte!" stammelte er. „Und ich Narr habe das auch noch heraufbeschworen. Hätte ich doch bloß den Mund gehalten.
    Großer Himmel, was jetzt?" DeBoeer konnte Alf Fergusons Bemerkungen wirklich nicht verstehen. Er sah den Junior zu seinem Vater eilen und mit ihm flüstern. Der Senior strahlte. Er klopfte seinem Sohn beruhigend auf die Schulter. „Mein Junge, nicht den Kopf verlieren. Wir bestimmen, wann wir liefern, und nicht Arkon III. Um keinen Robot wird das Werk vergrößert, nicht um ein einziges Kontrollgehirn. Wenn wir übermorgen den höchsten Ausstoß mit zwanzigtausend pro Stunde erreicht haben, dann müssen Terrania und Arkon sich eben unsere Produktion teilen. Also kein Grund zur Aufregung."
    „Aber in vier Tagen ist von Arkon III ein Raumschiff hier und will zwei Millionen vierhunderttausend Kondensatoren laden, Vater!"
    „Weißt du etwas von einem Liefervertrag, den wir mit Arkon abgeschlossen haben, Alf? Ich nicht. Prost, mein Junge. Stoßen wir auf die Firma an."
    „Prost Vater, auf die Firma." Ein neuer Anruf störte das gemütliche Beisammensein. DeBoeer flüsterte dem Seniorchef zu: „Mister Ferguson, der Stellvertreter des Administrators wünscht Sie dringend zu sprechen."
    „Mister Reginald Bull?"
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