Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0148 - Sprung in den Interkosmos

Titel: 0148 - Sprung in den Interkosmos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gruppe Moders wurde kleiner und kleiner. Kollegen, die bisher die Ansichten und Vermutungen des Robotikers unterstützt hatten, änderten ihre Meinungen. Die Debatten wurden immer hitziger. Man warf Moders offen unwissenschaftliche Spekulation vor.
    „Kollege, Sie rücken immer weiter von jener Basis ab, auf der man Hypothesen erstellen kann!" Professor Gaston Durand stand mit hochrotem Kopf vor dem Wissenschaftler.
    Moders wirkte unnatürlich ruhig. Er sah sich im Kreis um. Spott leuchtete in seinen Augen auf, als er die kleine Gruppe musterte, die noch seine Ansichten unterstützte. „Professor Durand, Sie mögen recht haben. Ob Sie meine Theorie über die Verzahnungsschwankungen jedoch ablehnen oder nicht ist so lange bedeutungslos, wie Sie nicht in der Lage sind, für die Erscheinungen auf der Hundertsonnenwelt eine andere, bessere Erklärung zu geben. Professor Durand, ich bin ganz Ohr. Was haben Sie meiner Ansicht entgegenzustellen?"
    Van Moders hatte unter seinen Kollegen nicht viele Freunde.
    Man neidete ihm, daß der Chef ihn immer wieder zu Rate zog.
    Mehr als einmal hörte er hinter seinem Rücken, wie man ihn Rhodans Liebkind nannte, eine Bezeichnung, die Reginald Bull einmal geprägt hatte.
    Jetzt hatte Moders die Streitaxt ausgegraben, jetzt, knapp eine halbe Stunde vor dem festgesetzten Start der THEODERICH!
    Es interessierte ihn nicht, wer dem Chef vom erregten Streit der Kybernetiker Mitteilung gemacht haben könnte, denn gerade als der erboste und von Moders in die Enge getriebene Professor Gaston Durand zu einer unsachlichen Erwiderung ansetzte, meldete sich Perry Rhodan über die Verständigung.
    „Meine Herren, lassen Sie sich Zeit. Ich verschiebe den Start, bis Sie sich ausgesprochen haben."
    Jeder wußte, was das hieß.
    Eine Aktion, für die dreitausend Raumer eingesetzt waren, besaß auch einen Zeitplan, in dem Tausende von Details aufeinander abgestimmt waren und eingehalten werden mußten, sollte damit nicht der Gesamtplan gefährdet werden. Wenn der Chef ihnen jetzt nahegelegt hatte, sich Zeit zu nehmen, dann hieß dies in Wirklichkeit, endlich mit der nutzlosen Debatte zum Abschluß zu kommen. Auch Professor Durand und seine Anhänger verstanden die Bemerkung des Chefs. Van Moders ließ sich seinen Triumph nicht anmerken. „Bitte, Professor Durand. Sie haben das Wort."
    „Es ist sinnlos, mit Ihnen unter Zeitdruck zu debattieren. Es ist meiner Ansicht nach auch fahrlässig, dreitausend Raumer auf gut Glück ins Nichts hineinzuschicken. Allein Sie tragen für diesen verrückten Plan die volle Verantwortung. Leider hört der Chef zu viel auf Sie!" Aus Durands Gruppe kam jetzt ein Einwand: „Herr Professor, unsachlicher konnte Ihre Argumentation nicht sein!"
    Wütend schrie der Professor den anderen an: „Meine Argumente wagen Sie als unsachlich zu bezeichnen? Warum greifen Sie nicht in der gleichen scharfen Form die verrückten Theorien von Moders an? Diese hypothetische Verzahnungsschwankung mit Hilfe technischer Mittel und den Parakräften von Mutanten zu beseitigen, ist Unsinn!"
    Gelassen nahm Van Moders im nächsten Sessel Platz.
    Plötzlich stand Durand vor ihm. „Nun, Moders, ich habe soeben etwas behauptet..."
    Moders hatte nur einen mitleidigen Blick für ihn. „Entschuldigen Sie, Professor Durand, wenn ich an zeitweiliger Gedächtnisschwäche leide. Ich kann mich im Augenblick nicht erinnern, daß Sie als Professor der Kybernetik auch nur ein Gran dazu beigetragen haben, die Mentalität der Posbis zu erkennen oder die Posbigefahr zu erkennen oder die Posbigefahr abzuwenden. Da meine Kollegen sich mit großer Mehrheit zu Ihrer Ansicht bekennen, sehe ich mich genötigt, dem Chef Ihre Bedenken vorzutragen. Des weiteren werde ich ihm vorschlagen müssen, die Aktion Hundertsonnenwelt abzublasen.
    Sie erlauben, daß ich mich zum Chef begebe? Professor Durand, wollen Sie mich nicht begleiten? Ich hätte dann etwas weniger zu reden."
    „Gehen Sie zum Teufel!" erwiderte Durand unbeherrscht. Dann preßte er, wütend über seine Entgleisung, die Lippen zusammen.
    Moders erhob sich.
    „Zum Teufel werde ich mich nicht begeben, Professor. Diesen Wunsch erfülle ich nicht einmal meinen besten Freunden, aber ich werde den Chef aufsuchen.
    Sie gestatten?" Es war noch nie einfach gewesen, zu Perry Rhodan vorzudringen. Über den tausend alltäglichen Kleinigkeiten hätte er die Übersicht über das gewaltige Ganze verloren, würde er sich die Sorgen eines jeden Mitarbeiters angehört haben.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher