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0148 - Sprung in den Interkosmos

Titel: 0148 - Sprung in den Interkosmos
Autoren: Unbekannt
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Aber es gab einige Männer, die jederzeit Zutritt zu ihm hatten. Van Moders gehörte zu diesen wenigen Männern, denn bei ihm hatte jedes Wort Hand und Fuß.
    Die beiden Roboter vor Rhodans unterirdischen Wohn- und Arbeitsappartement traten Moders nicht in den Weg. Im Bruchteil einer Sekunde hatten sie ihn identifiziert und seinen Besuch an die positronische Kontrolle weitergegeben, die ihn in ihrem Speichersektor vermerkte.
    Als er eintrat, sah er den Chef mit Bully, John Marshall und Deringhouse über ein riesiges Diagramm gebeugt stehen.
    Die Männer blickten auf, als Moders eintrat. Bully zeigte ihm demonstrativ seinen Zeitmesser.
    „Ich weiß, Mister Bull. Deswegen komme ich. Der größte Teil meiner Kollegen betrachtet das Unternehmen Hundertsonnenwelt als utopisch, leichtsinnig, dilettantisch. In mir sieht man einen gewissen psychopathisch veranlagten Ehrgeizling."
    Rhodan hatte zugehört. „Moders, mit wem unterhielten Sie sich, als ich mich vorhin einschaltete?"
    „Mit einem Kollegen, Sir", sagte Moders ausweichend.
    „Darf ich auch den Namen Ihres Kollegen erfahren?" Diese Frage war schon im schärferen Ton gestellt.
    „Professor Durand, Chef." Gern sagte er es nicht.
    „Hinauswerfen!" rief Bully burschikos.
    „Bitte, das nicht, Mister Bull", protestierte Moders. „Ich habe inzwischen erkannt, wie wichtig es für jede Sache ist, gerade mit Kollegen zusammenzuarbeiten, die einen entgegengesetzten Standpunkt vertreten."
    „Durand hat noch nie einen Standpunkt gehabt!" behauptete Bully.
    Rhodan nahm das Gespräch wieder auf. „Wie stehen Sie zu unserem Projekt Hundertsonnenwelt?"
    „Chef, ich habe meine Ansicht nicht geändert. Ich habe keinen Grund dazu."
    Perry Rhodan überlegte kurz. „Gut. Nehmen Sie dort drüben Platz, und stellen Sie sofort eine Liste auf, in der Sie namentlich die Kollegen aufführen, die aufgrund ihres Wissens etwas zum Gelingen unseres Planes beitragen könnten."
    „Sir, dafür bin ich nicht objektiv genug..."
    Weiter kam Moders nicht.
    „Das zu beurteilen, überlassen Sie mir. Bitte, Moders! Wir haben schon Zeit genug verloren!"
    Der Robotiker wußte, was die Glocke geschlagen hatte, wenn beim Chef dieser Ton aufklang. Er nahm Platz und stellte seine Namensliste auf. Rhodan und Bully lasen sie gemeinsam.
    „Was", rief Reginald Bull wütend, „dieser Durand soll trotz allem den Flug zur Hundertsonnenwelt mitmachen?"
    Rhodan legte die Aufstellung zur Seite. „Moders, eine Antwort auf Mister Bulls Frage erübrigt sich. Sie werden besser als wir wissen, warum Sie Durand aufgestellt haben. Übernehmen Sie die Aufgabe, jene Kollegen zu benachrichtigen, die beim Flug dabei sind. In einer halben Stunde möchte ich Ihre Gruppe an Bord der THEODERICH wissen."
    Als der Robotiker gegangen war, rieb Bully sich das Kinn. „Ich gäbe einiges darum, wenn ich wüßte, warum Moders diesen komischen Professor aufgestellt hat, Perry."
    „Daß du diese Frage überhaupt noch stellen mußt, Dicker!
    Moders ist nicht nur ein genialer Robotiker, sondern auch ein guter Menschenkenner. Damit, daß er Gaston Durand seiner Gruppe zuteilte, hat er ihm jeden Wind aus den Segeln genommen. An Moders Stelle hätte ich ebenso gehandelt."
    Das sah Bully ein. „Der junge Mann macht sich." Dann wechselte er das Thema und deutete auf das Zeitplan-Diagramm. „Das ist ja nun nichts anderes als ein Stück Papier."
    Rhodan widersprach. „Keineswegs. X-Zeit wird zwei Stunden später anlaufen. Es bedarf nur eines Rundspruchs, um alle Kommandanten von dieser Änderung zu unterrichten. Erledige du das bitte."
     
    *
     
    Oberst Hatlinger stand neben der leichtflimmernden Scheibe des Relieftasters und nahm ein atemberaubendes Bild in sich auf, wie er es noch nie gesehen hatte. Die Sternenpopulation, in der unter Milliarden Welten auch die Erde ihre Bahn zog, schien von beiden Seiten der Bildscheibe her zu schrumpfen und sich als Ganzes mit ihren tief in den Raum ragenden Spiralarmen zu zeigen.
    „Mein Gott!" sagte neben ihm der Reliefoffizier. Seine Worte hörten sich wie ein Gebet an.
    Der Relieftaster war auf die Galaxis gerichtet. Er hielt einige besonders markante Punkte in dem Sternenbanner fest, das die Männer von der Librationszone des Zwischenraumes aus bewunderten. Die SOSATA benötigte die stellaren Bezugspunkte, um beim Rückflug nicht um einige -zigtausend Lichtjahre versetzt auf die Einflugschneise in der Milchstraße zu treffen.
    An das Dröhnen des Kalups hatten sich inzwischen alle
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