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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück
Autoren: Unbekannt
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VERONICA SATTLER
    GEKAUFTES GLÜCK
    Das Treiben im Edelbordell „Hampton House", in dem die betörend schöne Ashleigh nach dem frühen Tod ihrer Eltern aufgewachsen ist, hat nichts daran ändern können: Ashleigh hat sich ihre süße Unschuld bewahrt, und nur durch die Intrige einer neidischen Hure wird sie zu Viscount Brett Westmont zu Liebesdiensten vermittelt. Ashleigh ahnt nichts davon; sie denkt, sie soll als Gouvernante ihren Lebensunterhalt verdienen. Erst als der Viscount sie mit Gewalt nimmt, versteht sie, wie grausam ihr mitgespielt wurde. Sie kann fliehen, doch wenig später sucht Brett sie im „Hampton House" auf. Er hat seinen Irrtum eingesehen und kann seine unschuldige Geliebte nicht vergessen. Viel Gold bietet er, um Ashleigh freizukaufen und für immer bei sich zu haben. Und so beginnt für sie ein neues Leben, das ihr Liebe mit Brett verspricht, aber das sie tagtäglich erniedrigt: Seine Tante, Lady Margaret, will, daß Brett statt Ashleigh die schöne Lady Elizabeth heiratet. Vor keinem perfiden Plan und selbst vor Mord schreckt sie nicht zurück, um die Ehe zwischen Brett und der Braut ihrer Wahl durchzusetzen...

    PROLOG
    Kent, England, 1795
    „Deine Eltern und dein Bruder sind tot, mein Junge, und noch hast du kein einziges Wort des Bedauerns zu ihrem Ableben geäußert. Ich frage dich, hast du denn nichts zu sagen?"
    In der Bibliothek von Ravensford Hall schlug der zehnjährige Brett Westmont die langen Wimpern auf und schaute den ihn eindringlich ansehenden Großvater aus beeindruckend blaugrünen Augen an. Das ausdruckslose, schmale und eckige Gesicht des kleinen, robust gewachsenen Jungen gab durch nichts zu erkennen, wie sehr der Gefühlsaufruhr ihn zu überwältigen drohte. In den vergangenen 48 Stunden, seit er die Nachricht vom Unfall erhalten hatte, bemühte er sich, die Selbstbeherrschung nicht zu verlieren. „Nur ein Elternteil ist tot, Großvater, und mein Bruder war nur mein Halbbruder, den ich allerdings sehr gern mochte", erwiderte er mit heller, kräftiger Stimme, der man seine aufgewühlten Empfindungen nicht angehört hatte.
    John Westmont, der achte Duke of Ravensford, zog die buschigen eisgrauen Augenbrauen zusammen, richtete den stechenden Blick der blauen Augen auf den Knaben und erhob sich langsam hinter dem geschnitzten Schreibtisch, an dem er gesessen hatte. Er straffte sich zu voller Größe und furchte sekundenlang mißbilligend die Stirn. „Junge, du bist impertinent! Ich wollte deine Meinung über eine schreckliche Tragödie, aber keine kleinliche Belehrung über deine Familienverhältnisse hören!"
    Unbeirrt hielt Brett dem Blick des Großvaters stand. „Es war nicht meine Absicht, impertinent zu sein. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, daß nur einer meiner Elternteile
    durch den Unfall ums Leben gekommen ist. Meine leibliche Mutter ..."
    „Sei still!" herrschte der Duke den Enkel an. „Wie kannst du es wagen, auf eine Person anzuspielen, die seit ihrem Fortgang vor sieben Jahren nicht mehr zur Familie zählt? Hast du meine Anweisung vergessen, sie nicht mehr zu erwähnen? Ihre Hinterlist und ihr Verrat haben sie zu der Schlampe abgestempelt, die sie ist, und der Umstand, daß sie dich, ein halberwachsenes Kind, und deinen Vater verließ, verdoppelt noch die Sünde der Treulosigkeit. Also, mein Junge, antworte mir!"
    „Nein, Großvater, ich hatte deinen Befehl nicht vergessen", sagte Brett ruhig. Wie hätte er nicht mehr daran denken sollen, da doch jede Spur von seiner Mutter aus dem Haus getilgt worden war, als habe sie nie existiert! Alle Fragen nach ihr waren entweder nur auf eisiges Schweigen gestoßen, oder der Vater hatte ihn gequält angeschaut. Er selbst hatte ihren Namen nicht aussprechen dürfen, obwohl ihm sehr an einer Erklärung gelegen gewesen war, die ihm die Verwirrung genommen und den hinter seinem Rücken geflüsterten Bemerkungen einen Sinn gegeben hätte.
    Diese Gerüchte hatten so gar nicht zu seinen schwachen, aber dennoch unauslöschlichen Erinnerungen an warme, liebevolle Arme und Zärtlichkeiten gepaßt.
    „Das war eine furchtbare Tragödie", sagte der Duke. „Wieder einmal war es die Schuld einer Frau. Lady Caroline, deine Stiefmutter, hat dieses grausige Ende verursacht. Erst nach der Heirat mit ihr hat dein Vater begonnen, sich so verwerflich aufzuführen."
    „Kannst du dir deine Kritik nicht für ein anderes Mal aufsparen, John? Ich kann es nicht ertragen, das mit anhören zu müssen. Außerdem schickt es sich nicht,
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