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0148 - Sprung in den Interkosmos

Titel: 0148 - Sprung in den Interkosmos
Autoren: Unbekannt
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gewöhnt.
    Es wirkte beruhigend. Hatlinger riß sich vom zauberhaften Bild auf der Scheibe des Relieftasters los, durchquerte die Zentrale und trat neben seinen Piloten. „Orientierungsaustritt!" ordnete er an.
    „In Normalraum gehen!" wiederholte dieser den Befehl des Obersten. Das Donnern der Impulsmotoren, die das Dröhnen des Kalups abgelöst hatten, schmerzte in den Ohren.
    Die SOSATA befand sich jetzt hundertachtunddreißigtausend Lichtjahre weit im Leerraum.
    Der Kugelraumer ging mit seiner Geschwindigkeit herunter. Die Andruckabsorber hatten ungeheure Kräfte zu eliminieren. Das Lj- Instrument zeigte nichts mehr an. Ein anderes Gerät, auf Kilometer pro Sekunde geeicht, wies mit seinem Zeiger fast auf den Wert Null. Dann stand das Superschiachtschiff im lichtlosen Dunkel. Auf dem riesigen Rundsichtschirm zeigte sich wie eine weichschimmernde Wolke die ferne Galaxis.
    Die SOSATA wurde jetzt zur Funkortungsstation.
    Ein Team von Kosmonautikern und das große Bordgehirn machten sich an die Arbeit, die Koordinaten der SOSATA festzustellen.
    Die dritte Nachkontrolle ergab zum dritten Male eine neue, wertmäßige Differenz zur ersten Koordinatenfestlegung.
    „Es ist einfach nicht möglich, bis auf ein Zehntausendstel einer Bogensekunde genau unseren Standort zu bestimmen", erklärte der Chef-Kosmonautiker wütend. „Unsere Instrumente taugen im Leerraum nichts. Die Bezugspunkte sind auch viel zu weit entfernt." Ruhig entgegnete Oberst Hatlinger: „Erinnern Sie sich, was die Positronik behauptet hat, als sie darüber befragt wurde?"
    „Oberst es ist leicht, etwas zu behaupten. Wir schaffen's einfach nicht. Hier ... Differenzen bis zu drei Bogensekunden. Ist das ein Wunder bei unserem Abstand zur Galaxis?"
    „Vielleicht beherrschen Sie Ihre Aufgabe nicht?" meinte Hatlinger.
    Er wußte genau, was er sagte und verfolgte mit seinen Worten einen ganz bestimmten Zweck.
    „Oberst...", und dann kam nichts mehr. Abrupt wandte sich der Chef-Kosmonautiker ab, ging zu seinem Team zurück und befahl: „Noch mal dasselbe. So lange, bis die Werte stimmen!"
    Auch das Team hatte Hatlingers Worte gehört. Die Männer fühlten sich zu Unrecht angegriffen. Aber dieser Angriff spornte sie auch gleichzeitig an, dem Oberst einiges zu beweisen.
    Nach einer Stunde und elf Minuten hatten sie es endlich geschafft. Aufatmend gab das Team die Koordinaten an die Funkzentrale weiter.
    „Na also!" sagte Pyss, Hyperkomtechniker und erster Mann für die Funkapparate der SOSATA. Der Chef flüsterte etwas, das niemand verstand, aber er verließ nicht die Funkzentrale. Oberst Hatlinger, der auch anwesend war, erhielt von ihm Aufklärung. „Ich möchte wissen, wie das Ding funktioniert, dessentwegen wir fast an den Rand des Wahnsinns gebracht worden sind."
    Das Ding war das Feinstmeßgerät, ein harmlos aussehender Kasten mit einer gleichmäßigen Kantenlänge von dreißig Zentimetern. Aufgrund der festgelegten Koordinaten wurden die Antennen der SOSATA gerichtet. Der Pilot bekam für die nächsten zwei Stunden so viel zu tun, daß ihm darüber der Schweiß ausbrach. Der Funk verlangte von ihm kategorisch, daß der Kugelraumer praktisch unbeweglich im Raum zu stehen habe.
    „Jetzt werden die verrückt!" stellte der Pilot stöhnend fest, aber innerhalb von hundertachtzehn Minuten stellte er sein Können unter Beweis.
    Die SOSATA stand relativ zur Milchstraße, unbeweglich im Raum, in der Finsternis. Die Funkzentrale konnte an ihre Arbeit gehen.
    Auf den Dauerpeilton des Superschlachtschiffes meldete sich kurz darauf die MESSINA, ein Schiff der Städteklasse, das ebenfalls als Funkorter aber doch in relativer Nähe der Milchstraße stand. Die SOSATA verlangte genaue Koordinaten. Dort hatten die Kosmonautiker mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie es hier der Fall gewesen war, aber das Problem trotz zweitägiger Versuche nicht zufriedenstellend lösen können.
    „Raus aus dem Empfang!" befahl Pyss. „Die MESSINA als zweiten Peilpunkt können wir nicht benutzen. Schade, das hätte, würden wir Empfang hereinbekommen, alles viel leichter gemacht."
    Schwache, unverständliche Symbolzeichen wurden hin und wieder empfangen. Die Funkzentrale füllte sich mehr und mehr mit Tabakrauch. Die Sauger der Luftversorgung waren auf niedrigste Frequenz geschaltet worden. Wer sich im Schiff nicht unbedingt bewegen mußte, blieb unbeweglich auf seinem Platz.
    Ununterbrochen wurde kontrolliert, ob sich die SOSATA auch nicht drehte.
    „So etwas an
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