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GK467 - Der Killer-Geist

GK467 - Der Killer-Geist

Titel: GK467 - Der Killer-Geist
Autoren: A.F.Morland
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Rance Dunn und Tom Corby waren friedfertige Männer, solang man sie in Ruhe ihren Whisky trinken ließ. Wenn man sie aber belästigte, gingen sie sehr schnell aus sich heraus und verwandelten sich in Raufbolde, die hart im Nehmen, aber noch härter im Geben waren.
    Die Luft in der Londoner Hafenkneipe war so dick, daß man sie hätte in Würfel schneiden und zur Tür hinauschieben können.
    Dunn und Corby saßen an einem kleinen Tisch, der an der Wand stand. Dunn hatte am Beginn des Abends einen Scotch spendiert, und da sich Corby von seinem Freund nichts schenken lassen wollte, hatte er auch zwei Schnäpse bezahlt. Da Dunn aber wiederum einen Scotch mehr bezahlen wollte als sein Freund, hatte er eine neue Lage auffahren lassen, worauf Corby prompt wieder gleichzog.
    Auf diese Weise schaukelten sie sich auf acht Schnäpse pro Mann hinauf.
    Sie lachten viel und waren guter Dinge. Dunn, ein grobknochiger Bursche mit kantigen Zügen, grinste. »Ich bin ehrlich froh darüber, daß wir beide uns so gut verstehen, Tom.«
    Corby, etwas kleiner als sein Freund, wendig und schnell, mit einem lustigen schlauen Fuchsgesicht, nickte. »Oja, Kumpel. Wir beide haben uns gesucht und gefunden.«
    »Wir gehen zusammen durch Dick und Dünn.«
    »So ist es«, pflichtete Corby dem Freund bei. »Und weil wir uns so gut verstehen, bezahle ich jetzt noch zwei Schnäpse.«
    Rance Dunn leckte sich die Lippen. »Meinst du nicht, daß wir für heute schon genug gepichelt haben?«
    »Einer geht bestimmt noch rein.«
    »Wie wär’s, wenn wir einen Ast weitergehen würden? In Mama Broschiks Kneipe gäbe es eine echte ungarische Gulaschsuppe. Danach ein schönes kaltes Bier vom Faß. Würde dich das nicht reizen?«
    »Gute Idee. Aber sicherheitshalber schlucken wir hier noch einen, damit wir auf dem Weg nicht verdursten.« Ein schwerer Brocken schob sich heran. Er grinste breit. »Was hör’ ich? Hier werden Gratisdrinks ausgegeben?«
    Dunn wedelte mit der Hand. »Komm, hau ab. Such dir ein anderes Opfer.«
    »Du trinkst wohl nicht mit jedem, wie?« knurrte der bullige Typ und nahm eine feindselige Haltung an.
    »Genau«, sagte Dunn unwillig. »Wir wären dir dankbar, wenn du ’ne Fliege machen würdest.«
    »Verdammt, so darfst du mit mir nicht reden!«
    »Wir fühlen uns von dir belästigt, hast du das immer noch nicht begriffen?« schaltete sich Tom Corby ein.
    Der Bullige wies mit dem Zeigefinger auf ihn. »Du hältst dich da besser raus, sonst lockere ich dir einen Vorderzahn.«
    »Das versuch mal!« gab Corby zurück und erhob sich.
    Der schwere Kerl steckte zwei Finger in seinen Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus, und schon walzte die Verstärkung heran. Vier breitschultrige Männer stellten sich hinter ihn.
    »Ihr wollt also Prügel haben«, sagte der Bullige höhnisch. »Das läßt sich machen.«
    »Feige Hunde«, zischte Tom Corby. »Fünf gegen zwei.«
    »Ist unfair, ich weiß«, gab der schwere Kerl zurück. »Deshalb geben wir euch eine Chance. Ihr könnt euch loskaufen. Wenn ihr jedem von uns einen doppelten Scotch bezahlt, dürft ihr das Lokal ungeschoren verlassen. Im anderen Fall kriegt ihr Dresche.«
    »Darauf lassen wir es ankommen«, sagte Rance Dunn.
    Er wartete nicht, bis die Gegner aktiv wurden, sondern griff als erster an. Tom Corby folgte seinem Beispiel. Die Überraschung gelang. Der Bullige kassierte zwei Treffer, die ihn in die Arme seiner Freunde warfen.
    Und dann ging es rund.
    Die fünf Kerle ließen sich das nicht bieten. Sie fielen über Dunn und Corby her, aber die beiden Freunde verstanden sich zu wehren. Bald blutete Corby aus der Nase, doch er achtete nicht darauf.
    Er wich den Fäusten der Gegner zumeist geschickt aus und konterte bretthart. Der Tisch, an dem Dunn und Corby gesessen hatten, ging zu Bruch, als Rance Dunn nach einem Uppercut, den er voll einstecken mußte, drauf fiel. Tom Corby zerschlug einen Stuhl auf dem Rücken eines Gegners.
    Im nächsten Moment ging er getroffen zu Boden.
    Dunn half ihm hastig auf die Beine, und sie kämpften weiter, streckten zwei schwere Gegner nieder und fällten auch den Kerl, der den Streit angefangen hatte.
    Das ließ die restlichen beiden Stänkerer vorsichtig werden.
    Der Erfolg beflügelte Dunn und Corby. Mit einer fulminanten Offensive fielen sie über ihre Widersacher her, und mit vereinten Kräften gelang es ihnen, auch diese beiden auszuschalten.
    Danach verließen sie die Hafenkneipe. Sie dachten nicht im Traum daran, für den entstandenen Schaden
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