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0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Geisterstadt, in die niemand seinen Fuß zu setzen wagte. Erst viele Jahre später kehrten jene, die geflohen waren, nach Chattering zurück. Andere Menschen kamen hinzu. Das Dorf begann wieder zu leben, aber jedermann mied die Nähe des Bergwerks, denn es hieß, dass darin der Teufel hause. Die Leute gaben diese Warnung an ihre Kinder weiter, und diese erzählten wiederum ihren Kindern von dem unseligen Einfluss, den der Teufelsstein auf Chattering gehabt hatte. Die Zeit deckte die Angst zu und versuchte, den Mantel des Vergessens über die grauenvolle Vergangenheit zu breiten. Fast wäre es dazu gekommen. Da stieß vor hundert Jahren Professor Francis Madderby auf diese schreckliche Geschichte. Er war ein Mann wie Sie, Kendall. Ohne jede Gottesfurcht. Rücksichtslos. Nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Er behauptete, wer den Teufelsstein in seinen Besitz bringen würde, dem würden Macht, Reichtum und Unsterblichkeit beschieden sein. Dafür war er bereit, jedes Opfer zu bringen. Sogar seine Seele hätte er dafür dem Teufel verkauft. Die Menschen von Chattering rieten ihm von seinem Vorhaben ab. Händeringend baten sie ihn, nicht nach dem Teufelsstein zu suchen, doch er ließ sich von seinem Entschluß nicht abbringen. Die Angst der Dorfbewohner wuchs. Sie waren verzweifelt. Sie wollten nicht, dass Chattering noch einmal vom Bösen überflutet wurde. An dem Tag, an dem Francis Madderby und seine drei Helfer ihre Arbeit aufnahmen, fanden sich ein paar Männer zusammen, die den Professor um jeden Preis von seinem Vorhaben abhalten wollten. Sie waren zu allem bereit. Auch zum Morden. Doch zunächst boten sie dem Professor und seinen Helfern Geld an. Man hatte im Dorf gesammelt, und es war ein stattlicher Betrag zusammengekommen. Doch Francis Madderby schlug das Geld aus. Da drohten ihm die Dorfbewohner, worauf er sie mit seinen Helfern verjagen wollte. Und so erschlug man ihn und seine Freunde…«
    Cornell Kendall lächelte schief. »Sind Sie endlich fertig? Sie haben mir nichts Neues erzählt. Die Männer, die Madderby und seine Leute erschlagen haben, starben kurz darauf alle eines mysteriösen Todes. Jahrzehnte kümmerte sich niemand um das verdammte Bergwerk…«
    »Schließlich kaufte es Ihr Onkel um einen Spottpreis.«
    Kenndall nickte. »Und nur deshalb, damit niemand mehr auf die Idee kommen konnte, nach dem Teufelsstein zu suchen.«
    »Er hätte es Ihnen nicht vererben dürfen. Er wusste doch, was für ein Mensch Sie sind. Einer, der weder Tod noch Teufel fürchtet. Einer, der genauso rücksichtslos ist wie Professor Francis Madderby!«
    Kendall nickte. »Dem es aber nicht so ergehen wird wie dem Professor, denn ich trage zu meinem Schutz stets eine Waffe bei mir, und sollte einer so verrückt sein, mir den Schädel einschlagen zu wollen, dann pumpe ich ihn mit Blei voll. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das im Dorf publik machen würden, damit die Leute Bescheid wissen.« Er grinste spöttisch. »Pech für Chattering, dass meinen Onkel der Schlag getroffen hat und er nicht mehr die Zeit hatte, mir die Mine testamentarisch vorzuenthalten. Glück für mich, dass es so gekommen ist.«
    »Es hat wohl keinen Zweck, an Ihre Menschlichkeit zu appellieren«, sagte Gilbert Gember bitter.
    »Menschlichkeit!« sagte Cornell Kendall verächtlich. »Dieses Wort hört man immer nur aus dem Mund derer, die irgend etwas erreichen wollen.«
    »Sie haben kein Herz im Leibe, Kendall.«
    »Das kann ich mir nicht leisten. Das Schicksal bietet mir eine einmalige Chance, Gember. Ich wäre ein Vollidiot, wenn ich nicht mit beiden Händen zugreifen würde. Es wäre nett von den Leuten, wenn sie dem Bergwerk fernbleiben würden. Ich könnte einen Annäherungsversuch leicht missverstehen und meinen Männern Schießbefehl geben. Schließlich steht mir nach dem Gesetz das Recht zu, meinen Besitz zu verteidigen.«
    Gember lehnte sich nun ebenfalls zurück. Er nickte langsam und warf dem neben ihm sitzenden Mann einen kurzen Blick zu.
    »Ich habe befürchtet, dass Sie sich nicht umstimmen lassen, Mr. Kendall«, sagte er gedehnt. »Deshalb habe ich Mr. Tony Ballard gebeten, diesem Gespräch beizuwohnen. Mr. Ballard ist Privatdetektiv. Er lebt in London, ist aber weit über die Grenzen unseres Landes hinaus als Dämonenjäger bekannt. Ich habe ihn angerufen und ihn ersucht, nach Chattering zu kommen. Und ich bin ihm sehr dankbar, dass er meiner Bitte umgehend nachgekommen ist. Niemand weiß besser als er, wozu die Mächte der Finsternis
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