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0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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schwarzmagischen Strömen.
    Sie bohrten sich schmerzhaft in meine Glieder, wühlten sich durch meinen Körper, versuchten ihn auszuhöhlen.
    Ich hielt ihm zitternd das Kreuz entgegen. Es kostete mich große Kraft, den Arm auszustrecken, und noch schwerer fiel es mir, die Beretta zu heben.
    Der gefährliche; Schädel lachte schallend. Mir drehte schwindelig zu werden. Das Kruzifix entfaltete nicht seine gesamte Wirkung.
    »Ich mache dich fertig, Sinclair!« schrie der Teufelsstein. »Ich werde dir die Seele aus dem Leib reißen, wie ich es bei Cornell Kendall getan habe.«
    »Ich bin nicht Kendall!« zischte ich, während ich bemüht war, auf den Kopf zu zielen.
    Der Satan lachte. »Nein, du bist nicht Kendall. Du bist unser Feind Nummer eins. Deshalb wird es mir ein besonderes Vergnügen bereiten, dich zum Höllendiener zu machen. Du wirst sterben - und wirst ewig leben. Als mein Diener. Du wirst jeden töten, der gegen das Böse ist. Mit deinem Freund Tony Ballard, wirst du den Anfang machen. Dann wirst du dir Professor Zamorra und Damona King holen…«
    Mich schauderte. Wenn es diesem Teufelsstein gelang, mich umzupolen, würde ich zur schrecklichen Gefahr für die Menschheit werden.
    Trotzig lehnte ich mich dagegen auf. Er wollte mich daran hindern, auf ihn zu schießen, aber ich schaffte es doch, den Finger zu krümmen.
    Die geweihte Silberkugel saß mitten in seiner roten, abstoßenden Fratze. Funken schwirrten nach allen Seiten davon, aber die Kugel vermochte den Teufelsstein nicht zu zerstören.
    Ich feuerte sofort wieder. Diesmal zielte ich auf eines der Augen, doch auch dieser Treffer brachte nicht den gewünschten Erfolg.
    Der steinerne Gegner lachte satanisch. »So nicht, John Sinclair!« brüllte er. »Ich bin stärker als dein verdammtes Silber!«
    Ich glaubte ihm nicht, hoffte, mit einer der Kugeln doch einen wunden Punkt von ihm zu treffen. Alle Patronen verfeuerte ich. Vergeblich. Die Geschosse schwirrten als Querschläger durch den Stollen. Einer davon zirpte sogar knapp an meinem Kopf vorbei.
    Wieder lachte der Teufelsstein. »Nun ist das Spiel aus, John Sinclair! Siehst du endlich ein, dass du mir nicht gewachsen bist?«
    Er verstärkte die Hitze, die von ihm ausging. Ich machte einen Schritt zurück und tappte dabei in eine magische Falle, die er hinter mir errichtet hatte. Glutheiße, unsichtbare Feuerhände packten mich.
    Ein schmerzhaftes Brennen raste durch meinen Körper. Ich bäumte mich auf und schrie. Mein Schrei vermengte sich mit dem hohntriefenden Gelächter des Satans.
    Seine unsichtbaren Feuerhände drückten mich vorwärts - auf den Teufelsstein zu.
    Gleichzeitig wurde der rote Schädel größer.
    Er erreichte das Vierfache seiner Größe und wuchs weiter. Die Lautstärke seines Gelächters nahm im gleichen Verhältnis zu. Es drohte mir die Trommelfelle zu zerreißen.
    Näher, immer näher drückten mich die schmerzenden Feuerhände auf den Teufelsstein zu.
    Ich dachte an das Kreuz in meiner Linken, und dass ich es unbedingt aktivieren musste, sonst war ich verloren.
    Manchmal reagierte es auf eine höllische Bedrohung von selbst. Aber nicht immer.
    Wie schon so oft, war das Kruzifix meine letzte Hoffnung. Wenn es nicht innerhalb der nächsten Augenblicke die vollen Kräfte des Lichts entfaltete, war ich verloren, dann konnte mich nichts mehr retten!
    Atemlos stieß ich die Namen der vier Erzengel hervor, die dem Bösen abgeschworen haben, und deren Zeichen sich in den Balken meines Kreuzes eingeprägt hatten.
    »Michael! Gabriel! Raphael! Uriel!«
    Plötzlich war mir, als würde das Kruzifix in meiner Hand pulsieren. Eine milchige Aura umgab das Kreuz.
    Die unsichtbaren Feuerhände waren gezwungen, mich loszulassen. Aus den Kruzifixbalken lösten sich Strahlenbündel, die wie Blitze auf den Teufelsstein zurasten.
    Sie stachen in seine gelben Augen. Ich hörte ein lautes Zischen. Schwefeldampf quoll aus den Augenhöhlen des steinernen Satans.
    Er riss sein Maul weit auf und schleuderte mir ein markerschütterndes Gebrüll entgegen. Diesen Moment nützte ich.
    Ich warf mich nach vorn und schleuderte ihm mein Kreuz in den glutroten Rachen.
    Er musste die geballte Ladung des Guten schlucken.
    Springfluten des Lichts begruben das Böse unter sich, löschten das Höllenglühen und vernichteten sämtliche schwarzen Kräfte.
    Der große Teufelsschädel schrumpfte wie ein aufblasbarer Kopf, aus dem man die Luft raus lässt. Mit einer Schnelligkeit, die kaum mit den Augen zu verfolgen
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