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0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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nichts mehr übrig.
    In der Tür erschien Tony Ballard mit schussbereitem Colt. Ich grinste ihn an. »Jetzt kommst du erst?«
    »Ist alles vorbei?« fragte der Detektiv atemlos.
    »Denkst du, ich habe in einem Anfall von geistiger Umnachtung hier alles durcheinander geschmissen?« gab ich zurück.
    »Der zweite Wiedergänger war im Keller«, sagte Tony.
    »Bist du mit ihm fertig geworden?«
    »Wäre ich sonst hier?«
    »Das war keine gute Frage, ich geb's zu. Vergiss sie.«
    »Bist du okay?«
    »Ja«, sagte ich. »Und du?«
    Der sympathische Detektiv grinste. »Ich bin blendend in Form.«
    Ich nahm meine Beretta an mich, und wir verließen das Haus des Bürgermeisters.
    Gilbert Gember kam sofort auf uns zu. »Wir haben Schüsse gehört, Mr. Sinclair!«
    »Die Gefahr ist gebannt«, sagte ich. »Die beiden Wiedergänger gibt es nicht mehr. Jetzt können Sie sich um Ihre Haushälterin kümmern.«
    »Danke«, sagte der Bürgermeister. »Übrigens den Weg zu Robin Fosseys Scheune können wir uns sparen.«
    »Wieso?« fragte ich.
    »Weil Pater Malloy den vierten Untoten selbst erledigt hat.«
    »Womit?«
    »Mit einem Eimer Weihwasser.« Gilbert Gember grinste. »Unser Pater ist ein Prachtkerl.«
    »Er weiß sich zu helfen«, sagte ich lächelnd.
    »Wir sind sehr stolz auf ihn«, erwiderte Gember.
    Ich wandte mich an Tony Ballard. »Tja, dann können wir uns nun um Cornell Kendall und sein Bergwerk kümmern.«
    »Ich bin sicher, er wird über unseren Besuch in einen wahren Begeisterungstaumel fallen«, bemerkte Tony.
    »Es führt keine Prachtstraße zum Bergwerk«, sagte der Bürgermeister. »Sie können meinen Lada Taiga haben.«
    »Einverstanden«, sagte ich. Der erste Mann von Chattering holte das Fahrzeug aus der Garage. Er machte eine Andeutung, dass er gern mitgekommen wäre, doch ich ging nicht darauf ein. Was jetzt kam, erledigte ich lieber mit Tony Ballard allein.
    Aber ich war mir der Tatsache bewusst, dass es im Bergwerk hart zugehen würde.
    Leicht würde es nicht werden, Kendall umzustimmen. Und noch viel schwieriger würde es wohl werden, den Teufelsstein unschädlich zu machen, denn erst wenn uns das gelungen war, konnte das Dorf aufatmen.
    ***
    Es hatte den Anschein, als ob Oscar Hawn schon vergessen wäre. Niemand sprach mehr von seinem Amoklauf, keiner kümmerte sich um den Blindstollen, in dem man ihn hatte verschwinden lassen.
    Cornell Kendall trieb seine Männer schreiend an. »Wollt ihr wohl schneller arbeiten, ihr lahmen Säcke? Wozu bezahle ich euch? Wenn ihr Ferien machen wollt, reist nach Mallorca! Hier wird für gutes Geld eine entsprechende Leistung erbracht. Wer nicht spurt, der kann morgen schon seinen Ranzen schnüren. Auf Taugenichtse, die mir nur das Geld aus der Tasche stehlen, kann ich verzichten.«
    So und ähnlich wetterte er ununterbrochen. Die Männer hörten schon bald nicht mehr hin.
    Er packte selbst mit an. »Wir haben es bald geschafft!« rief er. »Es kann nicht mehr weit bis zum Teufelsstein sein. Hawn hat die Strahlung nicht vertragen, die davon ausgeht.«
    Die Förderwagen wurden aus dem Stollen gefahren, geleert, wieder hereingebracht, neu gefüllt. Clark Kelly arbeitete an vorderster Front. Kendall begab sich zu ihm.
    Sie arbeiteten nebeneinander. Kendall beobachtete den Mann misstrauisch, ohne dass dieser es merkte. Würde auch Kelly überschnappen? Der Bergwerksbesitzer wollte auf der Hut sein.
    Beim geringsten Verdacht, dass Kelly ihn angreifen wollte, hätte er ihn erschossen.
    Er hätte nicht gezögert.
    Zwei Hunde waren neu beladen, wurden von den Arbeitern raus gebracht. Kendall schwitzte. Er hatte sich selbst in einen seltsamen Arbeitseifer hineingesteigert, so als könnte er es nicht mehr erwarten, den Teufelsstein endlich zu erblicken.
    Er arbeitete mehr als alle andern. Er spürte, dass er dem höllischen Einfluss schon ziemlich nahe war.
    Plötzlich fiel ihm zwischen den scharfkantigen Gesteinsbrocken ein roter Schimmer auf. Sein Herzschlag beschleunigte. Er leckte sich nervös die trockenen Lippen.
    Eine unbeschreibliche Gier befiel ihn. Kelly hatte davon noch nichts bemerkt. Er machte ihn darauf aufmerksam.
    »Hier! Das Leuchten!« rief er. »Das kommt vom Teufelsstein!«
    Jetzt sah es Kelly auch. Er grinste. »Das gibt eine Prämie, Boss!«
    »Ja. Für alle!« schrie Cornell Kendall, als wäre er nicht mehr bei Sinnen. Seine Stimme hallte durch den Stollen.
    Clark Kelly wandte sich um. »Habt ihr gehört, Freunde? Mr. Kendall hat sich soeben entschlossen, uns
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