Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
Blitz gestreift. Das Gelb seiner Augen flackerte.
    Für den Bruchteil einer Sekunde erlosch es sogar. Aber dann leuchtete es wieder.
    Stärker als zuvor. Die Hölle schien Kendall mit noch mehr Kraft ausgestattet zu haben, damit er endlich mit seinem Gegner fertig wurde.
    Knurrend griff der Bergwerksbesitzer an.
    Aber Tony gelang es, ihn noch einmal schwer mit dem Ring zu treffen. Kendall wurde zurückgeschleudert. Er prallte gegen die Stollenwand.
    Tony Ballard entdeckte seinen Revolver und hechtete sofort danach. Seine Finger schlössen sich blitzschnell um den Kolben.
    Cornell Kendall duckte sich zum Sprung. Tony drehte sich auf dem Boden herum und schoss, aber Kendall federte rechtzeitig zur Seite.
    Er riss einen Felsblock hoch, der mindestens so schwer wie Tony Ballard war.
    Damit wollte er den Detektiv erschlagen.
    Stampfend kam er heran. Sein Gesicht war hassverzerrt. Grell leuchtete das Gelb in seinen Augen. Es versprühte seinen unnatürlichen Schein über die Visage des Bergwerksbesitzers.
    Kendall war in diesem Augenblick nur von einem Gedanken beseelt: er wollte Tony Ballard töten.
    Doch der Detektiv stieß seinen Colt Diamondback blitzschnell in Kendalls Richtung. Mit beiden Händen hielt er die Waffe. Diesmal zielte er so gewissenhaft wie möglich, denn er wusste, dass sein Leben von diesem Schuss abhing.
    Wenn Cornell Kendall den schweren Stein auf ihn warf, war er erledigt. Dazu durfte es nicht kommen.
    Als Tony sicher sein konnte, dass er die Höllenmarionette treffen würde, drückte er ab. Laut krachte der Revolver.
    Die geweihte Silberkugel stanzte dem Mann, der kein Mensch mehr war, ein Loch in die Brust. Gleichzeitig stieß sie ihn zwei Yards zurück.
    Der Felsblock entfiel den Händen des teuflischen Bergwerksbesitzers. Krachend landete der Stein auf dem Boden.
    Tony stand hastig auf. Cornell Kendall war schwer verletzt. Er riss seine gelben Augen ungläubig auf. Die Hölle hatte ihm doch Unsterblichkeit garantiert. Und nun spürte er, wie das Leben langsam seinen Körper verließ. Der Teufel hatte nicht Wort gehalten.
    Das glaubte Kendall, doch es stimmte nicht. Mit einer herkömmlichen Kugel wäre Kendall nicht zu töten gewesen. Aber gegen geweihtes Silber war selbst der Teufel machtlos.
    Doch noch war Kendall auf den Beinen. Und er wollte Tony Ballard mit in den Tod nehmen. Hechelnd griff er den Detektiv an.
    Tony war gezwungen, noch einmal abzudrücken. Das reichte dann. Die zweite Silberkugel riss Kendall brutal herum.
    Er stieß mit dem Gesicht gegen die raue Felswand, stöhnte auf und rutschte daran nach unten. Auf dem Boden streckte er sich. Seufzend rollte er auf den Rücken, und als das gelbe Leuchten in seinen Augen erlosch, konnte Tony Ballard sicher sein, dass er den Mann, der nicht mehr zu retten gewesen war, wenigstens erlöst hatte.
    ***
    Ich kletterte auf den Geröllberg, während sich Tony Ballard um Cornell Kendall kümmerte. Meine Aufgabe war es, den Teufelsstein unschädlich zu machen.
    Sein rotes Leuchten empfing mich mit einer beängstigenden Aggressivität. Ich kroch durch die Öffnung, die zu meinem steinernen Gegner führte, rollte auf der anderen Seite des Gröllberges hinunter, sprang auf die Beine und nahm mein Kruzifix ab.
    Mir war, als wäre ich schon einmal hier gewesen, und irgendwie stimmte das auch, denn der Teufelsstein hatte meinen Geist hierher entführt, um mich zu verhöhnen.
    Er hatte geglaubt, ich würde niemals dahinter kommen, wo er sich befand, aber ich hatte es mit Tony Ballards Hilfe geschafft. Und dieser erste Triumph über ihn und Asmodina erfüllte mich mit einer gewissen Genugtuung.
    »Sinclair!« brüllte er voller Wut und Hass.
    »Damit hast du nicht gerechnet, was?« schrie ich zurück.
    Ich sah ihn. Er ragte aus der nackten Felswand, leuchtete grell und schleuderte mir eine sengende Hitze entgegen, die ich mit meinem geweihten Silberkreuz jedoch halbwegs erträglich machen konnte.
    »Na schön, es ist dir gelungen, hierher zu finden. Das stört mich nicht. Im Gegenteil, es ist mir sogar recht, denn so bietest du mir die Gelegenheit, dich umzubringen.«
    Die gelbe Glut seiner Höllenaugen versuchte mich in ihren Bann zu schlagen, aber ich war mit meinem Kreuz gegen solche Einflüsse gut gewappnet.
    »Ich bin hier, um dir dein großes Teufelsmaul zu stopfen!« erwiderte ich respektlos.
    Das reizte ihn noch mehr. Er strengte sich an, um meinen Geist unterjochen zu können. Es gelang ihm nicht. Daraufhin attackierte er mich mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher