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0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung
Autoren: Jason Dark
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Myxin, der Magier, darauf, um an die Stelle des Schwarzen Tods treten zu können.
    Plötzlich lag das Buch in greifbarer Nähe! So schnell, so überraschend, daß ich kaum darüber nachdenken konnte.
    Wirklich seltsam…
    Unter mir strömte Wasser zu Tal. Es tanzte und rauschte über blanke Steine, bahnte sich seinen natürlichen Weg, um später in irgendeinen Fluß zu münden.
    Die Wiesen sahen braungrün aus. Schneereste klebten an ihnen wie festgeleimt.
    Je höher ich fuhr, desto kälter wurde es. Der Wind biß mir ins Gesicht, ich stellte den Mantelkragen höher.
    Die Dämmerung nahm jetzt zu. Der Gipfel des Brocken verschwamm schon im Grau des heranziehenden Abends.
    Wo steckten die Raben?
    Ich ließ meinen Blick schweifen, sah sie jedoch nicht. Sie mußten sich irgendwo verborgen haben, vielleicht unten im Tal oder aber in den Kronen der Bäume.
    Aus dem Grund stiegen Nebelfetzen auf. Nicht dicht, sondern eher schleierhaft. Es war der übliche Abendnebel, den man in den Bergen immer fand.
    Aber die Nebelwand vor mir, die paßte irgendwie nicht dazu.
    Sie war plötzlich entstanden, praktisch von einer Sekunde auf die andere.
    Wie ein riesiger Ball hing sie in der Luft. Ein Ball, der von den Seilen in der Mitte geteilt wurde.
    Die Gondel fuhr genau darauf zu.
    Wie viele Yards trennten uns noch? Fünfzig, vierzig? Ich wußte es nicht, ich wußte nur, daß es jetzt verdammt gefährlich wurde. Der Angriff der Hexen stand dicht bevor. Diesmal würden sie sich bestimmt nicht mit einer einfachen Attacke zufriedengeben, sondern sofort voll einsteigen.
    Und ich kam nicht aus der Gondel.
    Ich drehte mich noch einmal um. Suko hatte die Nebelwand auch schon gesehen, er zeigte mit dem Finger darauf.
    Ich hob die Hand und drehte mich wieder um.
    Zum Greifen nahe schien die Wand zu sein. Ich erkannte sie jetzt besser.
    Sie stand längst nicht so ruhig in der Luft, wie ich angenommen hatte, sondern schien von innen zu vibrieren, zu brodeln.
    Dort lauerten sie…
    Auch war der Nebel nicht etwa nur grau oder grauweiß, sondern deutlich kristallisierten sich die roten, verwaschenen Punkte hervor, die durch die feinen Nebeltröpfchen zu zerfasernden Kreisen wurden.
    Ich zog meine Beretta, hielt sie jedoch in der linken Hand, um die rechte frei zu haben.
    Die Gondel schwankte und rappelte.
    Unter mir lag der Boden in einer Entfernung, die ich ohne Fallschirm gar nicht hinter mich bringen konnte. Die verdammten Hexen hatten sich einen besonders guten Platz für ihren Angriff ausgesucht.
    Nur noch zwei Yards trennten mich.
    Jetzt noch einer…
    Ich tauchte hinein.
    Die Gondel schüttelte sich. Plötzlich konnte ich nichts mehr sehen. Die graue Suppe war überall. Die Gondel fuhr zwar weiter, doch ich hatte das Gefühl, sie würde stehenbleiben. Ich hörte, wie sich die Rollen bewegten, und dann sah ich aus der Nebelsuppe die fratzenhaften Gesichter der Hexen auftauchen.
    Es waren keine Raben, die Hexen hatten ihre wahren Gestalten angenommen.
    Wie auch in London, als sie Huxley getötet hatten.
    Sie waren überall. Vor mir, hinter mir, neben und über mir. Schemenhaft nahm ich ihre Krallenhände wahr, die sie nach mir ausstreckten.
    Eine Hand berührte mich an den Schultern.
    Ich schlug mit dem Waffenlauf zu, doch die Hand verschwand nicht. Eisern hielt sie fest. Ich spürte, wie die Kälte durch den Stoff drang und meine Haut vereisen wollte.
    Gleichzeitig tauchte vor mir ein verzerrtes, uraltes Gesicht auf mit weit aufgerissenem Mund, aus dem mir ein gräßliches Fauchen entgegenfuhr.
    Die Augen waren rote, rollende Kugeln in dem häßlichen Gesicht.
    Ich schoß.
    Das Gesicht zerplatzte.
    Schwefelgestank traf meine Nase. Ich drehte mich auf meinem Sitz und feuerte die nächste Kugel in das Gesicht der Hexe, die ihre Hand auf meine Schulter gelegt hatte.
    Sie verging.
    Sekundenlang bekam ich Luft.
    Dann hörte ich einen Schrei.
    Suko oder Will hatten ihn ausgestoßen. Es rieselte mir kalt den Rücken hinunter, weil auch sie von den grausamen Hexen attackiert wurden.
    So schnell es ging, zog ich mein Kreuz hervor. Es war im letzten Augenblick, denn dicht vor mir tauchte eine Hexe auf, die auf einem glühenden Stab ritt und einen Speer gegen mich schleuderte, durch den auch Rod Huxley ums Leben gekommen war.
    Er hätte mich in Höhe der Brust durchbohrt, wäre nicht mein Kreuz dagewesen.
    Als würde es eine unsichtbare Wand bilden, so wurde der Speer abgelenkt und wischte an meiner Schulter vorbei.
    Zu einer zweiten Attacke ließ ich
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