Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
quiekten. Sie hatten sich in ihre Löcher verkrochen, denn sie spürten instinktiv das Grauen, das dieser Dämon verbreitete.
    Er öffnete die Tür.
    Sir Powell fiel ihm entgegen. Knochenhände fingen ihn auf, hievten ihn aus dem Wagen, stellten ihn hoch und lehnten ihn gegen die Karosserie.
    Der Schwarze Tod drosch die Türen zu. Bevor Sir Powell in sich zusammensackte, nahm er ihn auf die Arme und trug den schweren Mann wie ein leichtes Federkissen über das Gelände der Fabrik.
    Sein Ziel war der verfallene Bau, in dem früher die Mitarbeiter einer Spinnerei gewirkt hatten.
    Mit dem Fuß trat der mächtige Dämon die rostige Eisentür auf. Sie quietschte erbärmlich in den Angeln. Unter ihrer Kante knirschten Staub und Mörtel.
    Der Schwarze Tod betrat mit Sir Powell die dunkle Halle. Er ging einige Schritte und betrat einen mit Tierblut gezeichneten Kreis, um den herum seltsame Namen geschrieben waren.
    Diese in einer Sprache, wie sie kein Mensch auf der Erde redete.
    Der Schwarze Tod stieg in den Kreis.
    Genau in der Mitte blieb er stehen.
    Noch immer lag der bewußtlose Sir Powell auf seinen ausgebreiteten Armen.
    Dumpfe, abgehackt klingende Laute drangen plötzlich aus dem Maul des Dämons. Es hörte sich an, als würde ein Tier zu sprechen versuchen, doch es war die Sprache der finsteren Schwarzen Magie, die der Dämon von sich gab.
    Der rote Kreis flammte plötzlich auf. An den Rändern wuchs eine kalte Flammenwand hoch, wanderte nach innen, erfaßte den Dämon und Sir Powell und verpuffte mit einem satten Laut.
    Sofort fiel sie ineinander.
    Zurück blieb – ein leerer Kreis.
    Sir Powell und der Schwarze Tod waren verschwunden!
    ***
    Es war eine alte Seilbahn, das sah man sofort. Die Stabilisation ließ einiges zu wünschen übrig. Wenn Windböen heranrauschten, schwankte die Gondel lebensgefährlich von einer Seite zur anderen. Wohl fühlte ich mich nicht dabei und warf hin und wieder einen skeptischen Blick nach oben, wo das Seil herlief, auf dem die Rollen tanzten.
    Jetzt wußte ich auch, aus welchem Grund man die Seilbahn stillgelegt hatte.
    Es herrschten zu starke Winde und Turbulenzen in dieser Höhe. Es bestand nicht nur die Gefahr, daß jemand von uns aus der Gondel geschleudert wurde, der Wind konnte uns auch gegen einen der Stützpfeiler werfen, was wiederum höllisch gefährlich war.
    Das Gestänge knarrte und ächzte. Viel Sitzfläche hatte ich nicht, alles war viel zu schmal. Vor mir breitete sich ein gewaltiges Waldstück aus. Die Wipfel der Nadelbäume bogen sich im Wind. Die Bahn fuhr ziemlich hoch über Grund. Wenn ich jetzt hinuntersprang, war es leicht, sich beide Beine zu brechen.
    Ich warf einen Blick zurück. Das war gar nicht so einfach, denn dabei mußte ich mich schwerfällig drehen. Auf dem schmalen Sitz fand ich kaum Platz.
    Suko winkte mir zu.
    Hinter ihm fuhr Will Mallmann. Bei meinen Freunden schien alles klar zu sein, was mich wiederum sehr beruhigte.
    Dicht über den Baumwipfeln rauschte ich hinweg. Der Ausblick war phantastisch. Die Sonne sank immer weiter. Schon schob sich die graue Mauer der Dämmerung heran, aber noch lag der Gipfel des Brocken klar vor mir.
    Zum Glück befand sich die Radarstation auf der anderen Seite des Gipfels, so daß man uns von dort oben nicht sehen konnte. Unentdeckt jedoch würden wir nicht bleiben. Dafür lag das Gebiet zu nahe an der Grenze.
    Ich tastete nach meinen Waffen.
    Das Kreuz, die Beretta, der Dolch – alles hatte ich bei mir. In meinen Taschen steckte die magische Kreide, und Suko trug die Dämonenpeitsche außer seiner Beretta bei sich. Zusätzlich hatte er sich noch die Gemme um seinen Hals gehängt.
    Wir waren gerüstet.
    Aber würden diese Waffen auch gegen den Schwarzen Tod etwas ausrichten?
    Ich glaubte nicht daran, denn dieser Dämon war nicht so einfach zu besiegen. Die Erfahrung hatte ich leider schon oft genug machen müssen, und deshalb war es für uns lebenswichtig, das Buch der grausamen Träume zu finden.
    Hier in der Nähe mußte es versteckt sein. Alle Anzeichen deuteten darauf hin.
    Wenn ich genauer darüber nachdachte, wurde ich doch ein wenig mißtrauisch. Jahrelang hatten wir versucht, den Schwarzen Tod zu vernichten. Immer wieder war er uns entwischt. Wir hatten Einblick nehmen können in das Reich der Dämonen, wußten von den gefährlichen Strukturen, von Machtkämpfen und Intrigen. Uns war auch bekannt, daß andere Dämonen das Buch der grausamen Träume unbedingt in die Hände bekommen wollten. So lauerte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher