Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Es war die Hölle!
    Eine Hölle aus Eis, Schnee, Sturm und mörderischen Temperaturen. Der Wind brachte eine Kälte mit, in der ein Mensch kaum überleben konnte.
    Wo der Blick auch hinging, man sah nur eine weiße Wüste und Gletscherberge.
    Und doch waren in dieser Südpolhölle zwei Menschen unterwegs. Forscher, die einen besonderen Auftrag hatten. Sie wollten ins Landesinnere vordringen, um dort geologische Untersuchungen in die Wege zu leiten.
    Der Sturm hatte sie überrascht, obwohl am Südpol jetzt Sommer war. Innerhalb einer Nacht fiel das Thermometer um zwanzig Grad, die Kälte wurde zu einer mörderischen Klammer, die alles mit sich zog und nie mehr jemanden freiließ.
    Die beiden Männer kämpften. Sie waren gut ausgerüstet und lebten seit zwei Jahren auf einer Halbinsel, wo sich noch weitere wissenschaftliche Stationen befanden. Von dort aus unternahmen sie mit ihrem Motorschlitten eine Fahrt zum Mount Rex. Hinein ins Landesinnere. Zweihundert Meilen von ihrer Station entfernt.
    Ein Wahnsinn.
    Vor allen Dingen jetzt, nach diesem verdammten Wetterumschwung, womit keiner gerechnet hatte.
    Der Sturm schleuderte ihnen die winzigen Eiskristalle ins Gesicht. Allerdings war von ihren Gesichtern kaum etwas zu sehen. Sven Jansson, der Norweger, hatte ebenso eine schützende Maske vor sein Gesicht gezogen wie sein Kollege Arthur Cornwall, der Engländer. Sie trugen dicke Kunststoff Jacken aus einem wärmeisolierenden Material, das vor gar nicht langer Zeit erst entwickelt worden war.
    Der Schlitten arbeitete einwandfrei. Der Motor lief ruhig. Treibstoff besaßen sie noch genügend, auch mit Proviant waren sie eingedeckt. Die empfindlichen Meßinstrumente jedoch hatten sie zurücklassen müssen. Durch ein zu hohes Gewicht verbrauchte der Schlitten zuviel Treibstoff, und der Sprit war in dieser Region ebenso lebenswichtig wie die warme Kleidung.
    Und der Kompaß.
    Seitdem der Schneesturm mit einer elementaren Heftigkeit eingesetzt hatte, konnten die beiden Wissenschaftler die Hand vor Augen nicht sehen. Ohne Kompaß wären sie hier verloren. Obwohl der Magnetismus in der unmittelbaren Nähe des Pols fast aufgehoben war, konnten sie sich doch einigermaßen orientieren, das hatte die zweijährige Erfahrung mit sich gebracht.
    Das Land war nicht eben. Und es wechselte seine äußere Erscheinungsform von Minute zu Minute. Immer wieder türmte der Sturm neue Schneewälle hoch, überdeckte und füllte gefährliche Eisspalten, und schuf Todesfallen für die beiden Männer.
    Die Wissenschaftler verständigten sich durch Zeichen. Sprechen konnten sie nicht. Auch nicht schreien, denn der Orkan riß ihnen sofort jedes Wort von den Lippen.
    Sven Jansson und Arthur Cornwall führten einen stetigen Kampf gegen die Unbillen der Natur.
    Plötzlich saßen sie fest.
    Beide hatten die Schneewehe zu spät gesehen. Der Schlitten verkantete. Er sauste mit seinem vorderen Teil, der ähnlich einem Bob gebaut war, voll in den Schnee.
    »Shit!« Arthur Cornwall schrie das Wort so laut, daß es sogar gegen das Heulen des Orkans zu hören war.
    Der Motor röhrte weiter auf, wollte den Schlitten voranschieben, doch der Widerstand der Schneewehe war zu stark.
    Sven Jansson stieß seinen Partner an und nickte. Der Engländer verstand das Zeichen.
    Sie mußten runter von ihrem Gefährt.
    Bisher hatten sie geduckt auf ihrem Schlitten gesessen und dem Sturm so wenig Widerstand wie möglich geboten. Jetzt mußten sie herunter, und der Orkan packte sie mit voller Wucht.
    Arthur Cornwall taumelte zur Seite, konnte sich jedoch halten. Seinem Kollegen erging es nicht so gut. Er wurde von der Wucht in den Schnee geschleudert, und sofort wollte ihn ein Schleier aus Eiskristallen zudecken.
    Fluchend befreite sich Sven Jansson. Geduckt näherte er sich dem Heck des Schlittens, wo die beiden Männer ihr Werkzeug festgezurrt hatten. Dort befanden sich handliche Schaufeln, Hacken und Spaten. Es würde schwere Arbeit sein, ein Kampf gegen die Zeit, denn die Schneemassen waren dabei, den Motorschlitten vollständig zuzudecken.
    Die Männer schufteten verbissen. Zu verständigen brauchten sie sich nicht, jeder wußte genau, was er in dieser Notlage zu tun hatte. Nicht zum erstenmal steckten sie in dieser Situation. Da konnte sich einer auf den anderen verlassen.
    Es gab kaum Schnee, fast nur noch Eis. Die beiden Wissenschaftler schwangen ihre Arme und hackten gegen die harte Wand aus gefrorenem Wasser an.
    Die Werkzeuge bestanden aus bestem Stahl. Die Spitzen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher