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0100 - Der Mann, der uns ins Handwerk pfuschte

0100 - Der Mann, der uns ins Handwerk pfuschte

Titel: 0100 - Der Mann, der uns ins Handwerk pfuschte
Autoren: Delfried Kaufmann
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sprechen. Wir installierten ein Tonbandgerät, aber während jener drei Tage sprach, oder besser, flüsterte er nur wenige Sätze. Was sich in jenen rund vierundzwanzig Stunden abgespielt hatte, die zwischen dem Augenblick lagen, da Harper Terrence Retting seine Pistole unter die Nase hielt, und jenen anderen, in dem Retting den jungen Detektiv zusammenschoß, das alles konnten wir nicht rekonstruieren.
    In seiner Hartnäckigkeit hatte Rogei Harper die Nachforschungen nicht aul gegeben. Er stellte Ann Mary Cleanj stellte auch ihren Mann und bekam sc heraus, daß sein Überwachungsauftral einen besonderen Grund gehabt hatte Durch die Cleans gelangte er weiter zu Terrence Retting. Er merkte, daß die Bodge-Bande noch existierte. Er machte sich an einen der Jungen heran und holte aus ihm heraus, daß ein Teil der Bande in jener Nacht im Hafen gewesen war.
    An diesem Punkt kam er mit den Nachforschungen nicht weiter. Er beschloß, den Stier bei den Hörnern zu packen. Er kidnappte Terrence Retting, und er zwang ihn, ihm das Versteck der Wagen zu zeigen. Wahrscheinlich hatte Harper bei diesem Verhör des Gangsters Methoden angewandt, die das Gesetz nicht erlaubt.
    Retting lotste ihn nach Raceway, und es bestand kein Zweifel, daß Roger Harper die Lastwagen und die Ware sah. (Wir fanden einen Beweis dafür, von dem ich noch berichten werde.)
    Welchen Fehler er dann gemacht hat, wissen wir nicht. Jedenfalls muß es Terrence Retting gelungen sein, ihn zu überrumpeln. Harper verlor seine Waffe, aber er konnte fliehen. Das alles geschah noch während der Nacht und in der Dunkelheit. Raceway ist eine kleine Stadt, und die Schuppen, in denen die Lastwagen untergebracht waren, lagen mehr als eine Meile außerhalb, mitten in einem Waldgelände. (Auch das erfuhren wir später).
    Retting alarmierte seine Gang. Mit eigenen und gestohlenen Wagen fuhren die jugendlichen Verbrecher nach Raceway. Sie durchkämmten das Waldgelände, und dennoch gelang es Harper, sich bis zum neuen Einbruch der Dunkelheit verborgen zu halten.
    Wir fanden in jenem Gelände in einer vollkommen überbuschten Mulde ein Stück Stoff von Harpers Anzug. Diese Mulde lag immittelbar an der Straße. Als es dunkel wurde, riskierte es Harper, einen der Wagen zu entern, die am Straßenrand standen. Er konnte ihn starten, aber seine Flucht wurde sofort bemerkt. Die Horde folgte ihm.
    Roger Harper erreichte die Stadt-Grenze von New York. Er flüchtete in die Fabrik, er rief uns an, aber es war zu spät.
    Unter den Sachen, die vom Krankenhaus zum FBI-Hauptquartier geschickt wurden, befand sich eine Zigaretten-Hchachtel, aber es waren keine Zigaretten darin, sondern ein weißes Pulver.
    Ich ging mit dieser Schachtel in unser chemisches Laboratorium. Ich gab Freesy, dem Chef des Labors, die Schachtel.
    »Was ist das für ein Zeug?« fragte ich.
    Er rieb das Pulver zwischen den Fingern, roch daran und nahm ein wenig davon auf die Zungenspitze.
    »Es ist Koks«, sagte er. »Kokain, Schnee! — Ich untersuche es noch analytisch, Cotton, aber ich wette, daß ich mich nicht irre.«
    Er hob den Kopf und sah, daß ich blaß geworden war.
    »Hallo, was ist mit Ihnen? Habt ihr viel davon gefunden?«
    Freesy sah das Pulver an, sah mich an und starrte wieder auf das Pulver. Dann schrie er ärgerlich:
    »Nehmen Sie mich nicht auf den Arm, Cotton!«
    Aber ich antwortete nicht mehr, sondern stürzte aus der Tür.
    Im Laufe der drei Tage hatten wir fast alle Boys verhaftet, die je für Bodge und später für Retting gearbeitet hatten. Wir bekamen rasch aus ihnen heraus, in welcher Gegend Raceways sie nach Harper gesucht hatten. In dieser Gegend mußten auch die Unterstellschuppen für die Lastwagen liegen.
    Wir fanden sie schnell, ehemalige Lagerhäuser für ein Weizensilo, der nicht mehr in Betrieb war. Und als wir diese Schuppen inspizierten, gab es keinen Zweifel mehr, daß die drei Laster wirklich mit Rauschgift beladen gewesen waren.
    Weißer Staub fand sich an verschiedenen Stellen; Staub, den unser Labor als Kokain erklärte. Also mußte auch eine große Menge des Giftes unter der Ladung sein. Roger Harper hatte Recht behalten.
    Fünfzehn Zentner Rauschgift waren das große Geschäft, das Lucky Hilton machen wollte. Aber Hilton war tot. Er konnte das Geschäft nicht mehr machen. Retting? Aber auch Retting war tot. - Wer wären die Männer, die, von Retting alarmiert, die Lastwagen mit der Millionenladung in Sicherheit gebracht hatten, noch bevor die Boys eintrafen.
    Als Phil und
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