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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen
Autoren: Marina Schuster
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ihm, wie Laura damals aufgeregt bei ihr vor der Tür gestanden hatte, und sie davon überzeugen wollte, dass sie die Chance ihres Lebens hätten.
    »Erst war ich nicht so begeistert gewesen, aber Laura hat eine unglaubliche Überzeugungskraft, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist sie stur wie ein Panzer.«
    »Kennt ihr euch schon lange?«
    »Schon seit wir noch ganz klein waren, irgendwann sind ihre Eltern in unser Nachbarhaus eingezogen, und seit der Zeit sind wir fast unzertrennlich«, lächelte Cassy. »Aber was ist eigentlich mit dir, wie kommt es, dass du von heute auf morgen von Harrisburg nach Baywood gezogen bist – hast du Freunde oder Familie hier?«
    »Nicht wirklich, ich kenne hier niemanden«, sagte er ausweichend.
    »Und auch keine Freundin?«, platzte Cassy ungewollt heraus, und merkte, wie sie im gleichen Moment rot wurde.
    Rasch beugte sie ihren Kopf über den Teller.
    »Nein, keine Freundin und auch nicht verlobt oder verheiratet«, erklärte Jayden mit einem amüsierten Unterton in der Stimme, und sie wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    Doch er plauderte ganz locker weiter: »Ich habe inzwischen Lauras Freund ein wenig besser kennen gelernt, Owen – er macht einen netten Eindruck.«
    »Ja, ja das ist er«, sagte sie, und war froh, dass er das Thema gewechselt hatte.
    »Sind die beiden schon lange zusammen?«
    »Owen ist Lauras Jugendliebe, und ich muss sagen, sie ist ein Glückspilz. Owen ist nett, attraktiv und hat einen gutbezahlten Job, so einen Mann wünscht sich jede Frau«, schwärmte Cassy, um sich im gleichen Moment auf die Lippe zu beißen.
    Was zum Teufel redete sie denn hier? Sie hörte sich ja an wie eine alte Jungfer, die beim Anblick eines halbwegs gutaussehenden Kerls sofort in Verzückung geriet.
    »Das hört sich so an, als hättest du deinen Traummann noch nicht gefunden«, grinste Jayden auch prompt, und Cassy nahm sich vor, sicherheitshalber keinen weiteren Wein zu trinken, bevor sie noch mehr dummes Zeug von sich geben würde.
    Sie sagte nichts, schüttelte nur verlegen den Kopf und lenkte das Thema auf die weiteren Renovierungsarbeiten.
    Entspannt plauderten sie noch eine ganze Weile, dann stand Jayden auf. »Ich denke wir sollten schlafen gehen.«
    Gemeinsam räumten sie noch den Tisch ab und spülten schnell das Geschirr, danach gingen sie zusammen die Treppe hinauf zu ihren Zimmern.
    »Gute Nacht«, wünschte Cassy ihm, als sie vor ihrer Tür stand.
    Jayden war ebenfalls stehen geblieben, für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke, seine grauen Augen schimmerten unergründlich und lösten ein sehnsüchtiges Kribbeln in ihrem Bauch aus.
    »Gute Nacht«, sagte er leise und verschwand in seinem Zimmer.
    Kurz darauf lag Cassy in ihrem Bett, der Abend ging ihr noch einmal durch den Kopf, und sie stellte fest, dass sie nicht viel von Jayden erfahren hatte. Geschickt war er allem ausgewichen, was mit ihm zu tun hatte, und hatte statt dessen sie ausgefragt. Sie hatte lediglich herausbekommen, dass er Single war – das war zwar nicht viel, aber es war wenigstens eine Information, die ihr sehr gut gefiel. Zufrieden rollte sie sich zusammen und schlief ein.

Kapitel 5
    » N a, wie war euer Abend gestern?«, wollte Laura am nächsten Morgen wissen, als sie gemeinsam das Frühstück für die Gäste vorbereiteten.
    Sie waren allein in der Hotelküche, Jayden war offenbar schon am arbeiten, sie konnten ihn oben rumoren hören.
    »Was willst du hören? Dass wir übereinander hergefallen sind, sobald du zur Tür draußen warst?«, schmunzelte Cassy.
    Laura kicherte. »Warum nicht? Hat er dich wenigstens geküsst?«
    »Du bist unverbesserlich«, schnaubte Cassy und rollte mit den Augen. »Es ist nichts passiert, zufrieden?«
    »Du bist unverbesserlich, und zwar unverbesserlich langweilig. Den ganzen Abend allein mit so einem tollen Kerl und nicht mal ein Kuss.«
    Cassy wurde ernst. »Ja er ist toll, aber ich kenne ihn kaum, ich kann mich doch nicht einfach einem wildfremden Mann an den Hals werfen«, erklärte sie abwehrend.
    »Ach Cassy, du machst es wirklich komplizierter als es ist«, seufzte Laura, »Was ist schon dabei ein bisschen zu flirten oder herumzuknutschen, der Rest kommt doch dann von ganz alleine. Denkst du, ich habe von Owen erstmal einen Lebenslauf verlangt?«
    Kopfschüttelnd räumte Cassy die Sachen zusammen, während sie überlegte, ob Laura nicht doch recht hatte. Jayden gefiel ihr, und sie hatte die gemeinsamen Tage mit ihm sehr genossen,
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