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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen
Autoren: Marina Schuster
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vielleicht sollte sie wirklich ein bisschen lockerer werden.
    »Na dann, ich geh mal nach oben«, sagte sie, und Laura schaute ihr lächelnd hinterher.
    Cassy und Jayden waren den ganzen Tag mit dem Verlegen des Teppichbodens beschäftigt, und tatsächlich hatten sie gegen Abend alle Zimmer fertig.
    »Wie sieht‘s aus, Owen und ich wollten nachher ins Kino gehen, habt ihr Lust mitzukommen?«, fragte Laura, als sie die Küche im Wohnhaus betraten.
    Cassy zögerte. Das sah ziemlich deutlich nach einem Date zu viert aus, und sie wusste nicht, wie Jayden reagieren würde, wenn sie jetzt spontan ja sagte.
    Doch zu ihrer Überraschung stimmte er zu: »Klar, warum nicht? Das wäre mal eine nette Abwechslung nach der ganzen Schufterei«, sagte er lächelnd, also nickte Cassy ebenfalls zaghaft.
    Gemütlich aßen sie zu Abend, anschließend gingen sie nach oben, um zu duschen und sich fertigzumachen.
    Cassy zog sich sorgfältig an, und im gleichen Moment, als sie den Flur betrat, um nach unten zu gehen, kam Jayden aus seinem Zimmer. Er trug eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd und sah so unverschämt gut aus, dass Cassy für einen Moment die Luft anhielt und ihn anstarrte.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte er und schaute irritiert an sich herunter.
    »Nein, nein, alles in Ordnung«, sagte Cassy hastig, während sie fühlte, wie sie über und über rot wurde.
    Schnell drehte sie sich um und ging die Treppe hinunter, Jayden folgte ihr mit einem amüsierten Lächeln.
    Laura und Owen warteten bereits, und nur wenig später waren sie in der Stadt.
    Vor dem Kino beratschlagten sie kurz, welchen Film sie sich ansehen wollten. Cassy und Laura hätten sich gerne einen Liebesfilm angeschaut, die Männer jedoch waren mehr für Action, und nach einem kurzen Hin und Her einigten sie sich schließlich auf ‚Gladiator‘.
    Kurz darauf hatten sie es sich in den bequemen Sesseln des Vorführraums gemütlich gemacht, und nach den üblichen Trailern und der Werbung begann der Film.
    Obwohl Russel Crowes bloßer Oberkörper auf der Leinwand sehr beeindruckend wirkte, hatte Cassy Mühe, sich auf die Handlung zu konzentrieren. Der Mann, dessen Oberkörper vermutlich genauso aufregend war, saß beunruhigend dicht neben ihr, und zu allem Überfluss knutschten Laura und Owen auf der anderen Seite auch noch hingebungsvoll herum.
    Unbehaglich rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her, und als hätte Jayden ihre Gedanken gelesen, legte er auf einmal seinen Arm um ihre Schulter. Erschrocken hielt sie die Luft an, ihr Herz klopfte so heftig, dass sie glaubte, man könne es durch das ganze Kino hören. Durch den dünnen Stoff ihrer Bluse spürte sie nur allzu deutlich die Wärme seiner Hand, und als er mit seinen Fingern sanft über ihren Oberarm strich, durchlief sie ein heißer Schauer. Sie zögerte einen Moment, dann lehnte sie vorsichtig ihren Kopf an seine Schulter, schloss die Augen und genoss das wohlige und geborgene Gefühl, welches sie durchströmte.
    Als nach knapp zwei Stunden das Licht wieder aufflammte, löste sie sich mit Bedauern aus Jaydens Umarmung, sie hätte noch stundenlang so dasitzen können.
    Auf leicht wackeligen Beinen folgte sie Laura und Owen nach draußen, immer noch völlig benommen von den Empfindungen, die Jaydens Berührung in ihr ausgelöst hatte. Als sie einen unauffälligen Seitenblick auf ihn warf, stellte sie jedoch enttäuscht fest, dass er völlig unbeteiligt wirkte, und schalt sich selbst eine dumme Gans.
    »Das war ein toller Film«, seufzte Laura hingerissen, als sie im Foyer standen.
    »Hast du überhaupt etwas mitbekommen?«, zog Cassy sie auf.
    Laura lachte. »Nicht wirklich, aber ein bisschen Knutschen und Schmusen gehört im Kino doch dazu.«
    Cassy warf einen unsicheren Blick zu Jayden, doch der verzog keine Miene, und rasch senkte sie den Kopf.
    »Wollen wir noch was trinken gehen?«, schlug Owen vor.
    »Also ich nicht«, erklärte Cassy hastig. »Mir reicht es für heute, ich bin ziemlich müde und gehe nach Hause, wenn es euch nichts ausmacht.«
    Sie war zu verwirrt, um sich jetzt noch stundenlang auf Gespräche konzentrieren zu können.
    Zu ihrer Überraschung schloss Jayden sich ihr an.
    »Ja, es war ein langer Tag, ein anderes Mal gerne«, erklärte er, «Ich begleite dich.«
    Sie verabschiedeten sich kurz von Laura und Owen und machten sich auf den Weg.
    Schweigend und auf Abstand bedacht liefen sie durch die Stadt und standen schließlich oben im Flur.
    »Es war ein schöner Abend«, sagte Jayden
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