Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
jemanden suchen, der bereit wäre, für Kost und Logis und nur ein kleines Taschengeld zu arbeiten?«
    »Pff, so jemand musst du erst mal finden. Heute will doch jeder nur das große Geld verdienen, und das möglichst ohne viel dafür zu tun«, winkte Laura ab.
    »Ich weiß nicht, es gibt doch bestimmt einige Leute, die froh sind, wenn sie ein anständiges Dach über dem Kopf und eine warme Mahlzeit haben. Und es soll ja auch nicht ganz umsonst sein, ein bisschen was können wir ja zahlen. – Es wäre so schön, mal etwas anderes zu tun als immer nur zu arbeiten und zu schlafen.«
    »Na gut«, sagte Laura zögernd, »Ich bin einverstanden, wenn du wirklich jemanden findest, der sich hier die Hände schmutzig machen will, dann von mir aus. Ich hätte auch gerne mal wieder etwas mehr Zeit für Owen.«
    Erleichtert lächelte Cassy. »Gleich morgen werde ich mich darum kümmern, je schneller desto besser.«
    Eine knappe Stunde später erschien Owen um Laura abzuholen. Mit einem liebevollen Kuss begrüßte er sie, dann warf Laura der Freundin einen bittenden Blick zu.
    »Ist es in Ordnung, wenn ich gehe?«
    Cassy nickte verständnisvoll. »Na klar, macht euch einen schönen Abend, ich mache den Papierkram hier alleine fertig.«
    Freudig umarmte Laura sie und verließ dann eng umschlungen mit Owen das Büro.
    Lächelnd schaute Cassy ihnen hinterher.
    Wenn sie ehrlich war, beneidete sie Laura ein wenig um Owen und ihre glückliche Beziehung mit ihm. Owen war attraktiv, hatte eine gutbezahlte Stelle in einer Werbeagentur und las Laura jeden Wunsch von den Augen ab.
    Wie gerne hätte sie auch jemanden an ihrer Seite gehabt, nicht wegen teurer Geschenke, sondern einfach nur, um sich anlehnen zu können. Seit dem Tod ihrer Eltern war sie allein, hatte sich ehrgeizig durch die Schule und das Studium gekämpft. Natürlich hatte es in den letzten Jahren die ein oder andere Beziehung gegeben, aber es war nie der Mann dabei gewesen, der ihr das Gefühl gegeben hatte, dass sie mit ihm ihr ganzes Leben verbringen wollte.
    Cassy war froh, dass sie wenigstens Laura hatte, bereits seit ihrer frühesten Jugend waren sie befreundet, und hatten schon einiges zusammen durchgestanden. Obwohl sie sowohl äußerlich und auch von ihrer Art her wie Feuer und Wasser waren, verstanden und ergänzten sie sich perfekt.
    Blond und mit rehbraunen Augen, die einen Stein zum Schmelzen bringen konnten, war Laura mehr der burschikose und spontane Typ, während Cassy mit ihrem rötlich-braunen Haar und den grünen Augen eher zurückhaltend und ruhig war.
    Als Laura irgendwann mit dieser verrückten Idee vom eigenen Hotel angekommen war, hatte Cassy sich trotz all ihrer anfänglichen Bedenken dazu überreden lassen, ihre gutbezahlte Arbeit in einem Reisebüro aufzugeben und ihre gesamten Ersparnisse zu investieren. Bisher hatte sie es auch nicht bereut, sie konnten zwar von den Einnahmen keine großen Sprünge machen, aber es reichte zum Leben, und sie waren ihr eigener Herr.
    Müde lehnte Cassy sich in ihrem Stuhl zurück und verschränkte nachdenklich die Hände hinter dem Kopf.
    Wenn es ihr jetzt noch gelingen würde, einen zuverlässigen und nicht allzu anspruchsvollen Mitarbeiter zu finden, der sich nicht zu schade dafür war, anzupacken, wo es nötig war, dann wäre alles perfekt.
    Seufzend schaltete sie die kleine Lampe auf dem Schreibtisch aus, schloss die Eingangstür in der Halle ab und ging dann hinüber ins Wohnhaus, während sie sich fest vornahm, gleich am nächsten Tag eine Stellenbeschreibung für die Arbeitsagentur aufzusetzen.

Kapitel 2
    Z ielstrebig schaltete Cassy den PC an der Rezeption ein, sie wollte rasch ein paar Reservierungen bestätigen.
    Zu ihrem Verdruss blieb der Bildschirm schwarz, nichts tat sich. Ungeduldig rüttelte sie an der Maus, hämmerte ein paar Mal ziellos auf die Tastatur, doch der Computer wollte ihr den Gefallen nicht tun.
    »Es wird Zeit, dass wir uns im Büro auch einen Internetanschluss zulegen«, murrte sie leise vor sich hin, »Dämliche Kiste.«
    Missmutig kroch sie anschließend unter dem Schreibtisch herum und versuchte verzweifelt herauszufinden, warum das blöde Ding nicht wollte.
    »Ist der Strom überhaupt angeschlossen?«, fragte plötzlich eine dunkle Stimme amüsiert hinter ihr.
    Erschrocken fuhr sie hoch und stieß dabei mit der Schulter schmerzhaft gegen den Tisch.
    »Verdammt«, entfuhr es ihr, während sie sich mühsam aufrappelte.
    Sie warf einen verlegenen Blick auf den Mann, der vor dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher