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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen
Autoren: Marina Schuster
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jetzt mit ihrem Leben anfangen sollte.
    So saß sie stundenlang, starrte aufs Wasser und war so sehr in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, wie die Zeit verging.
    Plötzlich fiel ein Schatten auf sie, und erschrocken schaute sie auf.
    »Jayden«, entfuhr es ihr überrascht, »Was machst du denn hier?«
    Er setzte sich neben sie und lächelte. »Sam hat mich gestern angerufen und mir gesagt, dass du hier bist. Und da du ja weder meine Anrufe annimmst noch meine Nachrichten beantwortest, blieb mir nichts anderes übrig, als hierher zu fahren.«
    »Wundert dich das?«, fragte sie leise.
    »Es tut mir wirklich sehr leid. Ich weiß, dass ich dich verletzt habe, aber glaub mir, das lag nie in meiner Absicht. Ich durfte unter keinen Umständen meine Tarnung preisgeben, es blieb mir keine andere Wahl, als dich zu belügen.«
    »Hat es auch zu deiner Tarnung gehört, mit mir ins Bett zu steigen?«
    »Cassy.« Er rutschte ein Stück zu ihr und zog sie in seine Arme. »Glaubst du das wirklich?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Was soll ich denn noch glauben? Du warst fast die ganze Zeit nur abweisend zu mir, hast mich auf Distanz gehalten, und hast immer genau dann mit mir geschlafen, wenn ich unbequem wurde oder dir gerade mal der Sinn danach stand. Ist das bei deinen Einsätzen so üblich, dass du das Angenehme mit dem Nützlichen verbindest?«
    »Ich kann verstehen, dass du so denkst, aber ich hatte nie vor dich zu benutzen, ich hätte nicht mit dir geschlafen, wenn ich keine Gefühle für dich hätte«, sagte Jayden leise. »Denkst du, es wäre mir leichtgefallen, mich die ganze Zeit so zurückzuhalten? Ich war oft genug drauf und dran, dich einfach in meine Arme zu reißen, aber das durfte ich nun mal nicht.
    Ein Polizist, der sich während einer laufenden Ermittlung mit einer potentiellen Verdächtigen einlässt, das hätte mich Kopf und Kragen gekostet und die ganze Ermittlung in Gefahr gebracht. Also blieb mir nichts anderes übrig, als zu versuchen, mich von dir fernzuhalten und gegen meine Gefühle anzukämpfen – was mir allerdings nicht immer gelungen ist, wie du weißt.«
    »Potentielle Verdächtige?« Unwillkürlich musste Cassy lachen. »Hast du ernsthaft gedacht, ich hätte etwas mit dieser ganzen Sache zu tun gehabt?«
    »Natürlich nicht, aber immerhin waren Laura und du irgendwie in das Ganze verwickelt, und deswegen hätte ich eigentlich meine Finger von dir lassen müssen. Aber ich hatte schon in dem Moment unanständige Gedanken, als du am ersten Tag da unter dem Schreibtisch herumgekrochen bist und mir dein Hinterteil entgegengestreckt hast.« Er grinste. »Muss ich auch noch erwähnen, was ich sonst noch alles am liebsten mit dir getan hätte, und wie oft ich kalt duschen war?«
    Ein Schmunzeln glitt über Cassys Gesicht. »Nein, musst du nicht, ich glaube ich kann es mir so in etwa vorstellen. Dafür warst du aber trotzdem ganz schön widerstandsfähig.«
    Jayden seufzte. »Aber eben nicht immer – und dann erzählst du kleines Schaf auf dem Revier auch noch, dass du die ganze Nacht in meinem Bett gelegen hast«, lächelte er.
    »Das konnte ich doch nicht ahnen«, sagte sie zerknirscht. »Hast du Ärger bekommen?«
    »Nicht wirklich. Natürlich blieb das kein Geheimnis, und ich musste mir von meinem Chef und den Kollegen so einiges anhören, aber das war es mir wert.«
    Sanft zog er Cassy ein Stück zu sich, sie lehnte sich an ihn und schloss die Augen, liebevoll strich er ihr über den Arm.
    »Ich habe gehört, dass ihr das Hotel verkauft habt, was willst du jetzt machen?«
    »Keine Ahnung, ich werde wohl erstmal für ein paar Tage zu meiner Tante nach Bridgewater fahren«, sagte sie zögernd.
    Für eine ganze Weile saßen sie schweigend da, aneinandergekuschelt, nachdenklich.
    »Denkst du, wir können noch einmal von vorne anfangen?«, fragte Jayden irgendwann leise. Cassy drehte den Kopf, küsste ihn sanft und schaute ihm dann in die Augen.
    »Wir werden sehen, was die Zukunft bringt – lass mir ein bisschen Zeit.«
    ENDE
    Fortsetzung in Band 2: Im Netz der Vergangenheit

Impressum

    ‚Im Netz der Lügen‘
©2011 Marina Schuster

    Covergestaltung: Marina Schuster
Lektorat, Korrektorat: Marina Schuster

    [email protected]
http://www.marina-schuster.com

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