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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen
Autoren: Marina Schuster
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Hindernisse aus dem Weg zu schaffen, also habe ich es getan.«
    Seine Augen verengten sich zu zwei bösartigen, kleinen Schlitzen. »Genug geredet, ich werde das hier jetzt beenden.«
    »Was hast du vor, willst du uns auch umbringen?«, fragte sie entsetzt und wich instinktiv einen Schritt zurück.
    Sie fühlte etwas an ihrer Hand, tastete danach, spürte Jaydens Finger, die sie ganz leicht berührten, offenbar hatte er sich unbemerkt etwas weiter in ihre Richtung geschoben, während Owen sich die ganze Zeit auf sie konzentriert hatte.
    »Was denkst du? Denkst du, du hast es verdient, dass ich dich laufen lasse?«
    Cassy hielt die Luft an.
    »Nein, du bist auch nicht besser als sie, bist genauso verdorben wie alle anderen. Oder denkst du, ich habe nicht bemerkt, wie du dich an ihn«, er nickte mit dem Kopf in Jaydens Richtung, »herangemacht hast, wie du nachts zu ihm ins Bett gestiegen bist? Nein, ich werde dich nicht davonkommen lassen und ihn auch nicht.«
    »Owen, bitte lass Cassy gehen«, sagte Jayden jetzt eindringlich. »Sie wird bestimmt nicht die Polizei rufen, du kannst mich mitnehmen, um sicherzugehen.«
    »Oh nein, keiner von euch wird gehen«, grinste Owen, »Ihr werdet gleich wieder nebeneinander liegen, ganz still und schön warm zugedeckt.«
    »Bitte nicht«, flüsterte Cassy, »Bitte tu das nicht.«
    Abwehrend hob sie die Hände, dann ging alles plötzlich ganz schnell.
    Jayden riss sie zurück, stellte sich vor sie. Im gleichen Moment blitzte Owens Waffe in der Dunkelheit auf, Cassy hörte einen dumpfen Knall. Irgendetwas traf sie hart an der Schulter, sie kippte seitlich weg und sah im Fallen noch, wie Jayden vor ihr ebenfalls zu Boden stürzte, während ein zweiter Knall durch die Nacht hallte.
    »Jayden«, schrie sie voll Entsetzen, dann schlug sie auf der Erde auf und alles wurde schwarz.

Kapitel 26
    C assy blinzelte, öffnete langsam die Augen, versuchte mühsam, sich zu orientieren. Sie sah die Tapete ihres Zimmers, sah Laura, die auf ihrem Bett saß und ihre Hand hielt.
    »Laura«, flüsterte sie, der Anblick ihres besorgten Gesichts peitschte blitzartig die Erinnerung durch ihren Kopf.
    Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie daran dachte, wie übel Owen ihrer Freundin mitgespielt hatte.
    »Oh mein Gott, Laura«, schluchzte sie, »Es tut mir so leid.«
    Beruhigend drückte Laura ihre Hand. »Sch, du musst dir keine Sorgen machen, es ist alles in Ordnung.«
    »Aber … Owen …«, stammelte Cassy hilflos.
    »Ich weiß, was er getan hat«, erklärte die Freundin leise, »Aber ich bin okay.«
    Sie klang gefasst, doch Cassy hörte den Schmerz in ihrer Stimme. »Wie konnte er nur so etwas tun, wie konnte er dir das nur antun?«
    Laura brachte ein klägliches Lächeln zustande. »Ich habe ihm zu sehr vertraut.«
    Cassy schloss die Augen. Laura hatte Owen vertraut. Sie selbst hatte Jayden vertraut.
    Jayden. In Sekundenschnelle spielte sich unbarmherzig die nächtliche Szene in ihrem Kopf ab, sie hörte den Knall, sah Jayden zu Boden fallen. Sie riss die Augen wieder auf, versuchte sich aufzurichten, starrte Laura an.
    »Jayden, was ist mit Jayden?«, stieß sie hervor und hielt den Atem an, in Erwartung einer Antwort, die sie nicht hören wollte.
    »Es geht ihm gut, ihm ist nichts passiert.«
    Erleichtert ließ sie sich wieder in die Kissen sinken, bemerkte erst jetzt, wie sehr ihr alles wehtat, doch der Schmerz war momentan völlig unwichtig, ihre Sorge um Jayden überdeckte jegliches andere Gefühl.
    »Wo ist er?«
    Unbehaglich zuckte Laura mit den Schultern. »Ehrlich gesagt weiß ich das nicht.«
    »Was heißt, du weißt es nicht?«, fragte Cassy nervös. »Hast du ihn gesehen, hat er etwas gesagt, ist er weggegangen?«
    »Cassy, ich habe keine Ahnung«, erklärte Laura unglücklich. »Ich habe so fest geschlafen, habe nichts von dem mitbekommen, was draußen geschehen ist. Irgendwann stand ein Polizist im Zimmer, hat mich gefragt, ob ich Owens Verlobte bin, und hat mir erzählt, dass er tot ist.«
    Sie stockte kurz, schluckte heftig und fuhr dann fort: »Er hat mir erklärt, was passiert ist, hat noch gesagt, sie würden meine Aussage zu einem späteren Zeitpunkt aufnehmen und ist dann wieder verschwunden. Ich habe mich angezogen und bin nach unten gegangen. Da war das absolute Chaos, überall hat es von Polizisten gewimmelt, und irgendwo da mittendrin lagst du auf dem Boden, Jayden hat bei dir gekniet und dich im Arm gehalten, und zwei Sanitäter waren bei dir. Die haben dich dann nach
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